Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0569 - Teufel im Leib

0569 - Teufel im Leib

Titel: 0569 - Teufel im Leib Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Paket, das halb ausgepackt auf einem Glastisch stand.
    »Wann ist es gekommen?« fragte Suko.
    »Bevor ich Sie anrief. Es ist vielleicht eine halbe Stunde her.« Sie wischte Strähnen ihres blonden Haares zur Seite. Daß wir überhaupt so rasch bei ihr waren, hatten wir einzig und allein unserer Sirene zu verdanken. Sie hatte uns den Weg gebahnt.
    Man hatte Wendy ein Paket geschickt. Ohne Absender, wie wir auch durch das Telefongespräch wußten. Völlig objektiv war sie daran gegangen und hatte das Paket geöffnet. Dann war der Schock gekommen. Sie hatte am Telefon nur noch etwas von Blut stammeln können, mehr nicht.
    Wir gingen systematisch vor. Während ich Wendy in eine Ecke drückte, schaute Suko nach dem Absender.
    Es war keiner vorhanden. Allerdings hatte das Paket jemand in Germany aufgegeben, wie Suko am Poststempel ablas und mir sagte. Ich dachte sofort an Will Mallmanns Anruf.
    Der Inspektor hielt den Inhalt des Pakets bereits in der Hand. Es war ein Glasgefäß, wie man es auch für Marmelade benutzte. Nur hatte man es zweckentfremdet, denn es war bis zur Hälfte mit Blut gefüllt worden.
    Suko schaute mich über das Glas hinweg an und verzog seine Mundwinkel. »Blut«, murmelte er. Er hielt das Glas schräg, so daß die Flüssigkeit kippen konnte. »Fällt dir etwas auf, John?«
    »Ja, es ist dicker.«
    »Richtig. Der Physiker würde sagen, es hat eine andere Fließgeschwindigkeit.«
    »Wem könnte es gehören?«
    »Das müßtest du wissen, John. Ich war nicht dabei, sondern habe Wendy aus dem Kanal geholt.«
    Suko spielte damit auf unseren letzten Fall an, wo wir Gunhilla von Draben und auch ihren Freund Simon Arisis kennengelernt hatten. Beide führten diese Ehevermittlung. Auch Wendy hatte heiraten wollen, ausgerechnet Simon Arisis, doch der wiederum hatte das Mädchen in eine Falle gelockt. Er wollte, daß Wendy mit dem alten Blut infiziert wurde und dies während einer teuflischen Trauung.
    Sie hatte das Blut nicht getrunken. Mir war es gelungen, dies im letzten Augenblick zu verhindern. Ich sah die Szene noch deutlich vor mir, als Simon Arisis verging. Sein Blut war bereits mit dem alten verseucht worden. Bei seinem Tod war das alte Blut wieder ausgeströmt und hatte auf dem Boden des Kellers eine Lache gebildet.
    »Darf ich das Glas mal haben?«
    Suko reichte es mir. Ich hielt das Gefäß schräg und dabei gegen das Licht.
    Mein erster Eindruck war richtig gewesen. Innerhalb der dicken Blutflüssigkeit schwammen dunkle Fäden und Flecken. Das mußte der Schmutz vom Keller sein.
    Als ich Suko das sagte, nickte er. »Die Idee ist nicht schlecht. Mich macht nur stutzig, daß dieses Paket in Germany aufgegeben worden ist. Wieso?«
    »Keine Ahnung.«
    Suko sinnierte weiter. »Dann muß jemand hier in London gewesen sein, der das alte Blut sammelte, nach Germany gefahren ist, um es von dort wieder an uns zu schicken. Verdammt kompliziert, nicht wahr?«
    »So ist es. Ich kann mir vorstellen, daß es einen Grund dafür gegeben haben muß.«
    »Möglich. Und welchen?«
    »Eine Falle, ein Lockmittel. Wir sollen nach Germany kommen. Ich habe dir von Wills Anruf berichtet. Auch er hat mit gewissen Dingen zu tun gehabt, die ihm Sorge bereiten. Das Blut der alten Rasse auf der einen Seite, dann die Aktion D auf der anderen.«
    »Davon habe ich gelesen!« sagte Wendy, die unserem Gespräch gefolgt war. Zwischen ihren Fingern zerdrückte sie ein Taschentuch.
    »Wo?« fragte ich.
    »Da lag ein Brief dabei.« Sie deutete mit zitterndem Zeigefinger auf das Packpapier. »Schauen Sie mal nach.«
    Ich fand den Brief schnell. Halblaut las ich vor. »Das Blut der alten Rasse wird die Aktion D beflügeln. Noch stecken wir in den Geburtswehen, bald aber werden wir weltweit operieren. Hütet euch vor Dracula. Er kehrt zurück.«
    Als ich das Papier sinken ließ, sah ich Sukos Nicken. »Diese Worte kennen wir doch.«
    »Ja, in der Tat. Gunhilla von Draben hat es uns gesagt. Und jetzt erleben wir die andere Seite.«
    »Aktion Dracula«, meinte Suko. »Hier hat sie angefangen. In Germany läuft sie weiter.«
    Ich dachte über andere Dinge nach.
    »Dracula soll erscheinen, wenn wir den Zeilen glauben wollen. Er ist unterwegs, vielleicht schon da. Aber wer ist er?«
    »Dracula?« rief Wendy. »Das ist doch…«
    »Eine Filmfigur, ich weiß.«
    »Wie kann er dann…?«
    Ich winkte ab. »Es ist möglich, daß sich jemand seines Namens bedient. Genaueres wissen wir auch nicht, hoffen aber, es herauszufinden. Wir müssen nur davon

Weitere Kostenlose Bücher