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0569 - Teufel im Leib

0569 - Teufel im Leib

Titel: 0569 - Teufel im Leib Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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herzlich.
    »Das ist aber toll, Ernst, daß du mir mal einen Gast bringst.«
    »Er ist Kommissar, Ellie.«
    »Ho, dann kann mir ja nicht viel passieren, glaube ich. Wenn ich unter einem derartigen Schutz stehe.«
    »Das glaube ich auch.«
    Die Wirtin wischte die Hände trocken und streckte Will die Rechte entgegen. »Ich hoffe, Sie fühlen sich bei uns wohl, Herr Kommissar.«
    »Ich heiße Will Mallmann. Den Kommissar können Sie weglassen.«
    »Gut. Möchten Sie etwas trinken. Ich habe mir einen Kaffee gekocht. Du auch, Ernst?«
    »Klar. Und einen Obstler dazu.« Er wandte sich flüsternd an Will.
    »Der ist selbstgebrannt und holt Ihnen die Nägel von den Zehen, wenn Sie ihn zu warm trinken.«
    »Keine Sorge.« Ellie werkelte hinter der Theke herum und hatte sich gebückt. »Ich habe ihn eiskalt.« Sie schenkte sich auch einen ein.
    Zusammen mit dem Kaffee stellte sie die Gläser auf die Theke. »Na denn zum Wohle, die Herren.«
    Sie tranken, und Will bekam tränende Augen. Das Zeug riß einen Mann fast auseinander, aber es tat gut. Ebenso wie der heiße Kaffee danach.
    »Haben Sie eigentlich Erfolg gehabt?« fragte Huber. »Ich hörte etwas von einem Waffenlager, das Sie entdeckt haben sollen?«
    »Wir haben es gefunden.« Will blieb ziemlich einsilbig, denn die Wirtin hatte große Ohren bekommen.
    »Und?«
    »Es war leer, ausgeräumt.«
    Huber schnaufte. Er nickte sogar, und sein Gesicht zeigte einen zufriedenen Ausdruck. »Irgendwie freut mich das«, erklärte er. »Wirklich, es freut mich zu hören. Wenn ich mir vorstelle, daß in unserer unmittelbaren Nähe eine Bande ein Waffenlager unterhalten hat, kann ich nur den Kopf schütteln oder Angst bekommen.«
    »Das ist ja vorbei«, sagte Will.
    »Aber Sie sind geblieben, Herr Mallmann.«
    Will hob die Schultern. »Zwangsläufig. Jemand hat sich an meinem Wagen zu schaffen gemacht und dafür gesorgt, daß er fahruntüchtig wurde. Sie haben nicht zufällig etwas gesehen?«
    »Was denn?«
    »Die Leute, die es taten. Der oder diejenigen haben ziemlich an meinem Motor herumgewerkelt. Das können Sie nicht während einer Sekunde geschafft haben.«
    »Ich habe nichts gesehen und auch nichts gehört. Wissen Sie, zu dieser Zeit haben wir so gut wie keine Gäste. Der Betrieb beginnt erst am späten Nachmittag. Am Abend treffen dann die Mitglieder der Vereine und des Stammtisches ein.«
    »War auch nur eine Frage, Frau…«
    »Düsing.« Die Wirtin lächelte. »Soll ich Ihnen jetzt Ihr Zimmer zeigen, Herr Mallmann?«
    »Das wäre mir recht.«
    »Gut, kommen Sie.«
    »Ich werde dann wieder gehen«, sagte der Oberwachtmeister.
    »Und vielen Dank für den Kaffee und den Obstler.«
    »Gern geschehen, Ernst.«
    Über eine hell gestrichene Holztreppe gelangten Sie in die erste Etage, wo auch das Zimmer lag, das Will beziehen sollte. Die Wirtin öffnete, ließ Mallmann den Vortritt, der große Augen bekam, als er die Weite des Raumes sah.
    »Gefällt es Ihnen?«
    »Und wie!« Mallmann freute sich. »Das ist fast ein kleiner Tanzsaal. Wenn ich da an die kleinen Buden in manchen Luxushotels denke, alle Achtung, hier kann man sich wohl fühlen.«
    »Das haben wir uns auch gedacht.« Sie öffnete die Tür zum Bad.
    Eine Dusche und eine Toilette sah Will. Alles war blitzsauber.
    Der Blick aus dem Fenster fiel in einen Obstgarten, der zu dieser Zeit allerdings winterlich kahl war. Die Bäume erinnerten an traurige Gestalten, glichen Gerippen, die darauf warteten, wieder erblühen zu können.
    »Ich muß wieder nach unten, Herr Mallmann. Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Aufenthalt bei uns.«
    »Danke sehr, Frau Düsing.«
    Als die Tür wieder zugefallen war, nahm Will auf dem Bett Platz und überlegte. Ihm paßte es überhaupt nicht in den Kram, daß jemand seinen Wagen fahruntüchtig gemacht hatte.
    Dieser Unbekannte hatte dies nicht ohne Grund getan. Er wollte also, daß Will nicht aus dem Ort verschwand und wußte bestimmt auch, daß es hier keine Werkstatt gab. Um einen Fachmann kommen zu lassen, war es zu spät.
    Weshalb sollte Will bleiben?
    Er dachte darüber nach, ohne allerdings zu einer Lösung zu kommen. Den Grund dafür konnte er sich nicht vorstellen. Er hatte hier keine Feinde, kannte nur zwei Menschen…
    Seine Gedanken stockten. Ob es vielleicht mit dem verschwundenen Bode zusammenhing. Mallmann konnte sich vorstellen, daß dieser Mann trotz allem noch lebte.
    Wenn er lebte, weshalb stellte er sich dann gegen den Kommissar?
    Das wußte Will nicht. So intensiv er auch

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