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057 - Der Teufel führt Regie

057 - Der Teufel führt Regie

Titel: 057 - Der Teufel führt Regie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Hättet ihr den Bürgermeister von New York hier eingesperrt und vergessen?«
    Ein Krankenpfleger versuchte Parrish zu beruhigen, aber der junge Mann schrie und tobte immer mehr.
    Der Pfleger verließ den Raum, und wieder hörte Hank Parrish, wie abgeschlossen wurde. Er schimpfte und fluchte.
    Er gebrauchte abscheuliche Worte, die er bisher nie in den Mund genommen hatte. Sein Wesen veränderte sich, ohne daß es ihm auffiel.
    Doch nicht nur sein Wesen wurde anders. Er konnte auf einmal stärker hassen, und seine Brust füllte der unbändige Wunsch aus, es den Ärzten heimzuzahlen.
    Wenn einer von ihnen im Zimmer gewesen wäre, hätte er versucht, ihn zu töten. Er war nicht mehr so schwach wie vor kurzem.
    Er glaubte, es wäre die Wut, die ihn stärkte, doch das stimmte nicht. Die Wolfskraft pulste bereits in seinen Adern.
    Seine Stimme wurde lauter, kräftiger, dröhnte, und er spürte mit der Zunge größere, anders geformte Zähne.
    Vor allem die Vorderzähne waren doppelt so lang geworden, und aus seiner Kehle stieg zwischen dem Schreien immer wieder ein böses, aggressives Knurren.
    Parrish hielt es im Bett nicht mehr aus. Er riß sich die Nadel aus dem Arm. Sein Tritt verbog die Chromstange, an der die Infusionsflasche hing.
    Er sprang auf, und als er sich mit der Hand an der Wand abstützte, sah er, daß er keine Finger mehr hatte.
    Die Hand war zur Wolfspfote geworden!
    Und die Metamorphose schritt immer rascher fort. Bald war Hank Parrish kein Mensch mehr, sondern ein Monster. Der Wolfskeim, den er im Kino empfangen hatte, war aufgegangen.
    ***
    Abe Croner ließ sich nicht zurückhalten. Er stieß den Doktor, der sich ihm in den Weg stellte, zur Seite. Jeder Appell an seine Vernunft war zwecklos. Der Manager wollte zu Pino Genoffrio, und er ließ sich von niemandem aufhalten.
    Blutend wankte er auf die Tür zu, hinter der es so schrecklich still geworden war. Für ihn befand sich dort drinnen kein Todfeind, sondern Pino, dem er helfen wollte.
    Vielleicht war der Schauspieler noch nicht tot, sondern nur bewußtlos. Wenn er ihn aus diesem von Abgasen verseuchten Raum rettete, würde Pino unter Umständen wieder zu sich kommen.
    Er wird wieder, wie er war, dachte Abe Croner. Ich glaube daran. Alle andern haben dich aufgegeben, aber ich stehe auch jetzt noch zu dir, und ich werde alles versuchen, um dir zu helfen.
    Der Manager schloß die Tür auf. Niemand hinderte ihn daran, aber einige Männer bereiteten gespannt ihre erloschenen Fackeln vor.
    Sollte Pino Genoffrio noch nicht tot sein, dann würden sie ihm mit ihren neu entzündeten Fackeln gleich wieder zu Leibe rücken und noch mehr Abgase in den Raum befördern.
    Abe Croner öffnete die Tür. Er schützte sich vor dem Gestank, indem er ein Taschentuch vor Mund und Nase preßte.
    Der Schauspieler lag auf dem Boden und regte sich nicht. Croner glaubte, Genoffrio hätte sich wieder in einen Menschen verwandelt, doch als er näherkam, erkannte er, daß er sich irrte.
    Er beugte sich über den Reglosen. »Pino!« Seine Stimme drang gedämpft durch das Taschentuch.
    Er berührte den Werwolf. Da stieß dieser plötzlich ein markerschütterndes Gebrüll aus und schnellte hoch.
    Croner begriff, daß das Untier ihn getäuscht hatte. Zum zweitenmal griff die Bestie den Manager an, und diesmal raubte sie Abe Croner das Leben.
    Sofort flammten die Fackeln wieder auf, doch das Monster ließ sich vom Feuer nicht mehr in den Raum zurücktreiben.
    Genoffrio schoß wie ein Kastenteufel heraus. Schreiend ergriffen die Menschen vor der Bestie die Flucht.
    Und dann passierte das, was der Produktionschef befürchtet hatte: Im Studio brach Feuer aus!
    Die Flammen suchten und fanden in der Dekoration rasend schnell Nahrung, der Brand griff erschreckend rasch um sich.
    Schreiend drängte sich das Filmteam zusammen. Zwischen den Kulissen tobte und brüllte der Werwolf.
    Er schlug alles kurz und klein und versuchte wie die Menschen den Flammen zu entkommen. Gena Gardner verlor fast den Verstand. Sie rannte hierhin und dorthin, fand jedoch keine Möglichkeit, aus dem Studio zu kommen.
    »Ich will nicht sterben!« schrie sie hysterisch. »Ich will nicht verbrennen! Helft mir! So helft mir doch!«
    Das Feuer fraß sich an Archie Mace, den Stuntman, heran. Rote Zungen leckten über seinen Körper. Er spürte es nicht mehr. Und das Starlet weinte heiße Tränen um ihn.
    Wayne Morris, der Produktionschef, war einer der wenigen, die in dieser Hölle aus Feuer, Angst und Panik einen klaren

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