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057 - Der Teufel führt Regie

057 - Der Teufel führt Regie

Titel: 057 - Der Teufel führt Regie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Flammen, die es einkreisten. Immer enger zog sich der Feuerring zusammen.
    Der Werwolf brach durch eine Wand aus Pappmache, verhedderte sich in Kabeln und stürzte. Über dem Ungeheuer löste sich ein brennender Balken und fiel krachend herab.
    Das Untier rollte zur Seite. Um ein Haar wäre es von dem schweren Balken getroffen worden.
    Den Rest hätte dann das Feuer besorgt. Aber noch einmal war die Bestie mit dem Leben davongekommen.
    Pino Genoffrio suchte verzweifelt nach einer Fluchtmöglichkeit. Er stolperte und torkelte wie ein Betrunkener. Die Hitze versengte sein Wolfsfell.
    Der Fluchtweg, den Wayne Morris und die anderen mit dem Feuerlöscher geschaffen hatten, existierte nicht mehr.
    Kulissen waren zusammengekracht und brannten vor der Tür lichterloh. Die furchtbare Hitze brachte Fensterscheiben zum Zerspringen.
    Luft heizte das Feuer noch an. Der Sauerstoff schürte die Flammen, blies sie förmlich auf, und es sah danach aus, als wäre das Untier verloren.
    Nichts wünschten sich die Menschen draußen sehnlicher.
    Alle außer einem.
    Der Mann, der in der Nähe von Wayne Morris stand, sah die Flammen aus den zerborstenen Fenstern schlagen und sagte: »Er wird verbrennen!«
    »Er soll so qualvoll wie nur irgend möglich umkommen!« knurrte einer, der das hörte.
    Larry Bloom wandte sich um und warf dem Mann einen giftigen Blick zu. »Sie sprechen von Pino Genoffrio!«
    »Blödsinn!« widersprach der Mann. »Ich rede von diesem Wolfsteufel, der Archie Mace und Abe Croner getötet hat!«
    »Das ist Genoffrio«, sagte Bloom.
    »Okay, dann bin ich dafür, daß Pino Genoffrio vom Feuer gefressen wird!«
    »Man könnte ihm helfen«, behauptete Larry Bloom, der Filmvorführer. »Es gäbe eine Möglichkeit, wieder einen Menschen aus ihm zu machen und zu verhindern, daß er sich noch mal verwandelt.«
    »Ich glaube Ihnen kein Wort. Wer sind Sie eigentlich?«
    »Ich bin der Mann, der Pino Genoffrio das Leben retten wird!« sagte Atax, die Seele des Teufels.
    »Ich denke, daß wir eine Menge Leute sind, die das nicht zulassen werden!« sagte der Mann drohend.
    Bloom grinste verächtlich. »Ich werde mich nicht abhalten lassen.«
    Er marschierte los, ging auf das brennende Atelier zu. Der Mann, mit dem er gesprochen hatte, eilte zu Wayne Morris.
    »Mr. Morris! Mr. Morris!« schrie er aufgeregt. »Wir müssen diesen Irren stoppen! Wissen Sie, was der vorhat? Er will Pino Genoffrio retten, dieser Wahnsinnige! Wir müssen das verhindern, sonst bringt das Monster noch ein paar Leute um!«
    Larry Bloom war nur noch zehn Meter von der Tür entfernt, durch die sich die Menschen gerettet hatten.
    Rotes Feuer schlug ihm entgegen, und obwohl die Hitze mit jedem Schritt, den er machte, unerträglicher werden mußte, wurde er nicht langsamer, ja, er hielt nicht einmal die Arme schützend vors Gesicht.
    Er erweckte den Anschein, als könnte ihm das Feuer nichts anhaben.
    »Wer ist das?« fragte der Produktionschef. »Wie heißt der Mann?«
    »Keine Ahnung, Mr. Morris. Ich habe ihn noch nie gesehen. Er war bestimmt nicht im Atelier, als wir feierten. Weiß der Kuckuck, woher er kommt.«
    »He! Sie!« rief der Produktionschef. »Bleiben Sie stehen! Sie können nichts mehr für Pino Genoffrio tun! Er ist verloren!«
    Feuerwehrfahrzeuge trafen ein, und Rettungsautos rasten über das Gelände.
    »Kommen Sie zurück!« schrie Wayne Morris.
    »Der Kerl muß übergeschnappt sein«, sagte der Mann neben ihm.
    Sechs Freiwillige fanden sich, die Larry Bloom am Betreten des Studiogebäudes hindern wollten. Sie rannten ihm nach, riefen ihn, aber er blieb nicht stehen.
    Unbeirrt ging er seinen Weg weiter, hinein in das tanzende Flammenmeer. Das Feuer nahm ihn auf, verschlang ihn.
    Die Männer, die ihn stoppen wollten, blieben fassungslos stehen und waren sich einig, daß der Mann den Tod gesucht hatte.
    »Irgend etwas stimmte mit dem nicht«, sagte jener Mann, der vorhin mit Bloom gesprochen hatte. »So ein Blödsinn, anzunehmen, Pino Genoffrio noch rausholen zu können.«
    Die Flammen schlugen hinter Larry Bloom, den Atax' Magie schützte, zusammen. Das Feuer hüllte den Mann ein, ohne ihm etwas anzuhaben.
    Die Flammen liebkosten ihn geradezu wie einen guten Freund. Nicht einmal seine Kleidung brannte. Larry Bloom - beziehungsweise der Dämon, der in ihm steckte - war in der Hölle zu Hause.
    Wie hätte ihm da Feuer etwas ausmachen sollen?
    Mit sicherem Schritt ging der Filmvorführer weiter. Die Flammen schlugen weich um seinen Schädel,

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