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057 - Die Tochter des Werwolfs

057 - Die Tochter des Werwolfs

Titel: 057 - Die Tochter des Werwolfs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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sahen Dorian und Coco sich Frankfurt an, besichtigten das Goethehaus, den Römer und die Paulskirche, die Tagungsstätte der ersten Deutschen Nationalversammlung 1848-49.
    Als Dorian und Coco am Nachmittag ins Hotel zurückkamen, um sich umzuziehen, sagte man ihnen, dass Trevor Sullivan angerufen hatte. Dorian sollte sofort nach seiner Ankunft eine Telefonnummer anrufen.
    Die Vorwahl war die einer Kreisstadt im Taunus. Dorian ging in eine der Zellen in der Hotelhalle und wählte die angegebene Nummer. Zuerst meldete sich eine Frau namens Sommer. Dorian zuckte zusammen. Bernd Sommer war der Name des Mannes gewesen, den Trevor Sullivan im Kriegsgefangenenlager kennen gelernt hatte.
    Er verlangte Trevor Sullivan.
    »Hallo, Sullivan, hier ist Hunter. Gibt es etwas Neues bei Ihnen?«
    »Einiges. Ich bin auf dem besten Wege, den Fall zu lösen. Ich gebe Ihnen jetzt die Anschrift, unter der ich zu erreichen bin. Die Telefonnummer haben Sie bereits.« Dorian schrieb die Adresse auf den Rand des Telefonbuches und riss einen Teil der Seite heraus. »Aber kommen Sie nicht auf die Idee, mich besuchen zu wollen. Ich möchte völlig ungestört sein.«
    »Hm. Sind Sie sich Ihrer Sache ganz sicher?«
    »Jawohl, Dorian. Ich weiß, dass Sie sich jetzt überlegen, ob ich nicht vielleicht in der Klemme sitze. Das ist nicht der Fall, ich versichere es Ihnen. Wie Ihnen sicher aufgefallen ist, habe ich unsere Codeworte für Gefahr und Bin in Schwierigkeiten nicht gebracht, und ich werde es auch nicht tun. Sie hören wieder von mir. Bestellen Sie mein Zimmer ab und nehmen Sie mein Gepäck an sich. Auf bald, Dorian.«
    »Bis später.«
    Sullivan legte auf. Es war ganz Sullivans Art, an die Zimmerkosten zu denken. Dorian verließ die Telefonzelle. Er beschloss, Trevor Sullivan gewähren zu lassen. Er würde ihn am nächsten Tag gegen Abend anrufen, wenn er vorher nichts von ihm hörte.
    Als Dorian mit Coco zum Lift ging, kamen sie am Zeitungsstand vorbei. Dorians Auge fiel auf die Schlagzeile der Nachmittagszeitung. Er kaufte das Blatt und las den Artikel. Auch Coco schaute auf die Zeitung.
    Der Wolf von Frankfurt , so lautete die Schlagzeile. Dorian erfuhr, dass in einem blutbesudelten Wagen zwei Personen aus dem Rotlichtmilieu mit zerbissenen Kehlen gefunden worden waren. Und er schloss aus den zitierten Zeugenaussagen und den mitgeteilten Indizien, dass die Männer nicht von einem Tier getötet worden waren.
    »Ich werde Thomas Becker anrufen«, sagte Dorian. »Er soll seine Verbindungen spielen lassen und uns Informationen geben. Ich bin sicher, dass wir es hier mit einem Werwolf zu tun haben.«
    Nachdem er seinen Zuhälterkollegen und seinen Leibwächter ermordet hatte, war der Werwolf ins Gartengelände geflüchtet. Er schleppte die bewusstlose Eurasierin mit sich. Für seine Kräfte war die Last leicht. In einer Gartenhütte legte er sie nieder. Seine Mordgier war fürs Erste gestillt.
    Die Bestie hockte sich vor der Gartenhütte nieder und knurrte den Mond an. Bald hörte er Stimmen und Hundegebell, sah Lichter näher kommen.
    Die Polizei war längst am Tatort des Doppelmordes eingetroffen. Mit Suchhunden verfolgten die Beamten die Spur des Mörders. Mit animalischem Instinkt erkannte die Werwolfbestie, dass sie fliehen musste. Mehr noch, der Trieb zapfte die ins Unterbewusstsein abgedrängten menschlichen Erinnerungen des Jürgen Henicke an. Plötzlich wusste der Werwolf, wohin er sich zu wenden hatte.
    Er schulterte die Eurasierin, die einen schweren Schock erlitten hatte und noch immer bewusstlos war, und hetzte durch die Gärten. In der Nähe des Südfriedhofs gab es eine leer stehende Villa. Sie lag etwa drei Kilometer entfernt, und der Werwolf musste eine breite Landstraße überqueren.
    Er wartete im Straßengraben einen günstigen Augenblick ab. Dann huschte er mit der Bewusstlosen über die Straße und erreichte bald darauf das Villengrundstück. Er war ein Geschöpf der Nacht und verstand es, sich in ihr zu bewegen.
    Er kletterte mit der Bewusstlosen über die Mauer des Grundstücks, zerschlug am Haus ein Fenster und stieg ein. Im Erdgeschoss legte er Delila auf einem schmutzigen Sofa nieder. Es gab nur noch vereinzelte Möbel in der Villa, altes Gerümpel, das niemand wollte.
    Hier wartete der Werwolf den Morgen ab. Die Suchhunde verloren seine Spur. Von Anfang an hatten sie sich gesträubt, ihr zu folgen. Die Männer von der Hundestaffel mussten ihre Tiere dazu zwingen. Nach dem Überqueren der Landstraße nahmen die Hunde

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