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0570 - Vampirpest

0570 - Vampirpest

Titel: 0570 - Vampirpest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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fragen. Wie gesagt, ich habe keinen Kontakt zu ihr.«
    »Kennen Sie denn jemand, der Kontakt zu ihr hatte? Der sie einmal besucht hat oder sogar Bilder kaufte?«
    »Nein, nein!« widersprach sie heftig. »Hier aus dem Ort bestimmt nicht. Auf keinen Fall. Im Ernst, meine Herren. Solche Bilder würde sich auch keiner an die Wand hängen, glaube ich.«
    »Wie meinen Sie das denn?«
    »Na ja, die malt doch sicherlich so, daß man nicht erkennen kann, was es sein soll. So sind heute doch fast alle. Wer kann denn noch den Sonnenuntergang malen, die schöne Landschaft, die Natur, den Hirsch…«
    »Der röhrt«, sagte ich grinsend.
    »Genau.«
    »Sie haben recht!« Suko pflichtete ihr bei. »Wir freuen uns auch, daß Sie uns weitergeholfen haben. Ich möchte sagen, daß Sie besser sind als ein Polizist.«
    Frau Düsing errötete unter den lobenden Worten. »Das lassen Sie mal nur nicht den guten Huber hören. Der geht sonst noch früher in Pension.«
    »Mögen Sie seinen Nachfolger nicht?«
    »Der ist erstens zu jung und zweitens nicht von hier. Aber seine Frau stammt aus Aschaffenburg.«
    »Kennt der die Malerin?« fragte ich einfach so.
    Frau Düsing überlegte einen Moment, bevor sie nickte. »Das kann sein. Der treibt sich überall herum. Bestimmt kennt er auch das Schloß.«
    »Wo können wir ihn erreichen?«
    »In Aschaffenburg. Seine Frau hat ein Kind bekommen. Er hat sich Urlaub genommen.«
    »So lange können wir nicht warten«, sagte Suko. »Sie haben uns wirklich sehr geholfen. Jetzt hätten wir noch eine kleine Bitte, Frau Düsing.«
    »Welche?«
    »Wenn Sie uns noch sagen könnten, wie wir das Schloß finden, wären wir Ihnen sehr dankbar.«
    »Sie wollen hin?«
    »Ja, wir mögen Malerinnen.«
    »Hat sie denn etwas verbrochen?«
    »Überhaupt nicht«, sagte ich schnell. Ich wollte nicht, daß irgendwelche Klatschgeschichten aufkamen.
    Sie fragte auch nicht weiter. »Den Weg kann ich Ihnen sagen. Passen Sie auf, nein, ich zeichne ihn auf.« Mit einem Bleistift malte sie uns auf einem Bierdeckel den Weg auf.
    Wir hörten beide zu, schauten uns die Zeichnung an und hofften, daß wir damit zurechtkamen.
    »Wie viele Kilometer sind das denn?«
    »Drei bis vier.«
    »Das ist nicht weit.«
    »Meine ich auch. Herr Sinclair.«
    Wir bedankten uns beide und standen auf. »Hat es Ihnen denn geschmeckt?« fragte die Wirtin.
    »Es war ausgezeichnet«, erwiderte ich. »Ihre Brötchen, Frau Düsing, die kann man weiterempfehlen.«
    »Aber nicht den Kaffee, wie?«
    »Jeder trinkt ihn anders.«
    »Sie als Engländer trinken ja doch nur Tee, nehme ich an.«
    »Fast«, sagte Suko.
    Ich beglich die Rechnung und hörte die Frage, ob wir für den Abend einen Tisch wünschten. Auch kam sie wieder auf das Rauchbier zu sprechen.
    »Sie können uns sicherheitshalber einen reservieren, Frau Düsing. Ist das okay?«
    »Gut.«
    Draußen schauten wir in eine weiße, dennoch grelle Sonne. Der Nebel war verschwunden. Ein blanker, herrlicher Januarhimmel lag über dem Spessart. Überhaupt kein Wetter für Vampire, wie Suko grinsend meinte.
    »Tagsüber halten sie sich auch versteckt«, gab ich zu bedenken.
    »Die bekommen wir erst des Nachts zu Gesicht.«
    »Auch Will Mallmann?«
    Ich starrte ihn an. »Meinst du, daß er zu einem Vampir geworden ist, Suko?«
    »Keine Ahnung.« Er schloß die Wagentür auf. »Jedenfalls will ich es nicht hoffen.«
    Mein Freund grinste noch etwas schief, was mir wiederum überhaupt nicht gefallen wollte…
    ***
    Unruhe überfiel sie…
    Normalerweise war ihr »Schlaf« tief und fest, doch diesmal wurde sie gestört.
    Reva öffnete die Augen.
    Totenstille umgab sie. Hinzu kam die absolute Finsternis, in der sie lag und sich so wunderbar fühlte. Normalerweise, aber in dieser Stunde hatte sie eine Botschaft erreicht, die sie nicht deuten konnte.
    Gefahr?
    Reva überlegte. Rechts und links von ihr lagen die beiden Opfer.
    Mallmann und Bode. Beide gaben keinen Laut von sich, waren eingesunken in den Zustand der Regeneration. Sie mußten die hellen Tage verschlafen, um in den Momenten, wenn sich die Sonne hinter dem Horizont verabschiedete, wieder zu erwachen.
    Die Nacht war ihr Tag. Da begann ihr eigentliches Leben. Da würden sie auf die Suche nach Opfern gehen, das Blut der Menschen lockte. Es wartete nur darauf, getrunken zu werden.
    So dachte auch Reva. Sie allerdings dachte noch einen Schritt weiter. Sie trug die Verantwortung für die Aktion D. Sie war so etwas wie eine Nachfolgerin des gewaltigen Grafen aus

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