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0570 - Vampirpest

0570 - Vampirpest

Titel: 0570 - Vampirpest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gefrierpunkt, in der Sonne natürlich darüber, doch an schattigen Stellen glitzerten noch dünne Eisschichten auf den Oberflächen der Pfützen.
    Der Spessart nahm uns mit offenen Armen auf. Unter dem blauen Himmel kreisten Krähen. Viele sahen sie als Totenvögel an. Daß sie unsere Fahrt begleiteten, war schon merkwürdig.
    Ich konnte mich nicht über diesen strahlenden Tag freuen, weil ich an das denken mußte, was vor mir lag. Etwas Bestimmtes hatte ich dabei nicht im Sinn, es war nur dieses verdammte Gefühl, das nicht weichen wollte und sich immer mehr verstärkte.
    Etwas Genaues konnte ich nicht sagen. Es hatte auch keinen Sinn, nach Erklärungen zu suchen, das Gefühl war einfach da, eine böse Vorahnung, von der sogar Suko etwas merkte, weil sie mich auch äußerlich bedrückte.
    »Was hast du, John?«
    »Eigentlich nichts und alles.«
    »Hm.« Suko umfuhr vorsichtig eine Eisinsel am Straßenrand, die wie eine Zunge in die Mitte der Fahrbahn leckte. »Ehrlich gesagt, ich verstehe es nicht.«
    »Ich habe Angst.«
    »Wovor?«
    »Vor der Zukunft.«
    »Das haben viele.«
    Ich hob die Schultern. Mein Blick hatte einen leeren Ausdruck bekommen, das wußte ich selbst. »Vor der Zukunft, die direkt vor uns liegt.«
    »Will Mallmann.«
    »So ist es.«
    Suko atmete tief ein. Sonnenstrahlen erwischten uns, gefiltert durch kahles Geäst. »Das verstehe ich zwar, dennoch begreife ich es nicht direkt. Glaubst du, daß Will etwas passiert ist?«
    »Ich rechne damit.«
    Suko wollte mich beruhigen. »John, der Kommissar ist kein kleines Kind mehr. Der hat verdammt viel hinter sich, und nicht nur an Dienstjahren und Erfahrung.«
    »Stimmt alles. In diesem Fall aber sehe ich das anders. Es bedrückt mich ungemein stark. Es ist wie eine Schlinge, die sich immer enger zieht. Wir wissen, daß wir Vampire jagen, aber wir wissen nicht, welche es sind. Mittlerweile bin ich zu der Überzeugung gelangt, daß sie eine europaweite Bande gegründet haben. Aktion D. Das heißt Aktion Dracula. Da kommt etwas auf uns zu, das fühle ich.«
    »Denk mal an die Blutsauger, die wir schon aus der Welt geschafft haben.« Suko lachte leise, aber freudlos. »Wir sollten uns da keine grauen Haare wachsen lassen.«
    »Meinst du?«
    »Sicher.«
    »Ich sehe das anders. Die Vampire müssen in der Vergangenheit lange und intensiv an einem Plan gebastelt haben. Es kann sein, daß ich mich mit meiner Theorie irre, aber es ist leider so. Sie hatten Zeit, sich zu sammeln. Sie haben im Untergrund gearbeitet, und sie werden uns beweisen, daß sie erstarkt sind. Vielleicht haben sie es uns schon längst bewiesen, mein Freund.«
    »Wie denn?«
    »Durch Will Mallmann.«
    Der Inspektor war da optimistischer. »Wir werden ihn finden und ihm die entsprechenden Fragen stellen. Ich habe da überhaupt keine Bedenken, glaub mir.«
    »Dein Wort in meinem Ohr.«
    »Schau lieber auf den Bierdeckel. Ich habe das Gefühl, daß wir bald da sind.«
    Viel war auf der Bleistiftzeichnung nicht zu sehen. Wir befanden uns auch weiterhin auf der normalen Straße, die sich durch den Wald schlängelte.
    Bis zu einer Kreuzung mußten wir fahren, dann rechts ab, hinein in das Gelände.
    Die Kreuzung tauchte bald auf, lag frei und erstrahlte im Licht der späten Januarsonne. Auf der gegenüberliegenden Seite breiteten sich die Felder aus. Sie fielen ab wie ein flacher Bogen, um im Schatten eines Waldes zu verschwinden.
    Suko fuhr nach rechts. Sehr bald schon rollten wir wieder an einem Waldstück vorbei. Manchmal schimmerte helles Licht, wenn die Lücken zwischen den Bäumen besonders groß geworden waren.
    Auch ich schaute nach rechts, denn dort irgendwo, wahrscheinlich noch im Wald, mußte unser Ziel liegen. Noch konnte ich die Mauern des Schlosses nicht sehen. Der Wald präsentierte sich trotz der winterlichen Kahlheit noch dicht genug.
    Suko entdeckte die Abzweigung vor mir. Er ging vom Gas fuhr nach rechts. Unter den Reifen knirschte das gefrorene Laub, als der Wagen darüber hinwegrollte.
    Es war ein Feldweg, der in den Wald hineinführte. Ziemlich schmal, noch breit genug für unseren BMW, ohne daß irgendwelche Zweige gegen den Lack kratzen und ihn beschädigen konnten.
    »Jedenfalls sind wir nicht die ersten, die diesen Weg fahren«, sagte Suko. Er meinte damit die Reifenspuren, die sich tief in den weichen Weg gedrückt hatten.
    »Wenn ein Fest stattfindet, werden wir ungeladen erscheinen.«
    »Und wie.«
    Wir schwiegen und konzentrierten uns auf die Fahrt. Ich hatte mich etwas

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