Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0573 - Die Lady und der Barbar

Titel: 0573 - Die Lady und der Barbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
„Sie wollten mich an die Bar einladen - ich schlage vor, wir treffen uns in drei Stunden dort drinnen? Einverstanden?"
    Sie nickte und streckte den Arm aus.
    Sandal ergriff ihre Hand.
    „Einverstanden. In drei Stunden. Ich freue mich!"
    „Ich auch."
    Sandal ließ sich seine Waffen geben, sah die Magazine und die Ladung genau durch und warf Bogen und Köcher über seine Schultern. Dann verließ er durch den Haupteingang das Hotel, ging auf die Fahrbahn hinunter und verschwand im Schatten und in der Dunkelheit des Weges entlang dem Kanalufer. Er ging langsam nach Osten.
    Hier sammelte er ganz andere Eindrücke.
    Auf den geschwungenen Brücken standen Menschen und unterhielten sich. Gleiter schwebten mit abgeblendeten Scheinwerfern langsam vorbei. Pärchen saßen auf den Bänken und küßten sich. Auf dem Wasser des Kanals ruderten exotische Vögel, und ein Schwarm von Tieren, die ihn an Wildenten erinnerten, fiel flügelschlagend ein und wühlte die glatte Oberfläche des Wassers auf. Langsam und unruhig bewegte sich Sandal und versuchte, die Dunkelheit zu durchdringen.
    Nichts!
    Zwischen den Schulterblättern und auf dem Rücken, entlang der Wirbelsäule, spürte er ein vages Gefühl der Gefahr. Jemand schien ihn ungesehen zu verfolgen. Dasselbe Gefühl wie vor rund vierundzwanzig Stunden. Er ging weiter und sah, daß der breite Uferweg abzweigte und auf einen Platz führte, auf dem ein leeres Podium stand, umgeben von Plastiken und Skulpturen.
    Einige von ihnen wiesen die Spuren starker Beschädigungen auf, trotzdem hatte man die versteckten Strahler eingeschaltet. Auch auf Plophos gab es Erinnerungen an die furchtbare Zeit der kosmischen Karawane. Sandal blieb stehen.
    Würde jener den Plan haben, ihn zu überfallen oder in eine Auseinandersetzung zu verwickeln - er hätte einen solchen Platz gewählt.
    Eine große, unregelmäßige Lichtung. Sie war am Rand mit einer breiten Zone dichter Büsche bestanden, dahinter und darüber erhoben sich uralte Bäume. Sie waren erst vor kurzem gestutzt worden. Einige Wege führten ins Zentrum des Platzes und wieder hinaus. Die Plattform im Zentrum lag leer und verlassen; nur auf dem Rand hockten zwei Menschen, undeutlich zu erkennen, und waren miteinander beschäftigt. Etwa ein Dutzend heller Plastiken aus Stein bildeten undeutliche Lichtinseln in der dunklen Zone. Sandal Tolk lehnte sich an einen Baumstamm und sah zu, wie einige Personen an ihm vorbeigingen.
    „Ich glaube, heute ist der entscheidende Abend!" murmelte er und befestigte die Schnallen des Bandes, das den Köcher auf dem Rücken hielt.
    „Ich werde auch diesen Zwischenfall lebend überstehen!" sagte er sich.
    Und wenn hier nichts geschah?
    Dann würde er versuchen, in der Hotelbar in drei Stunden einen Zwischenfall zu provozieren.
    Er ging weiter, auf den jenseitigen Ausgang zu. Als er hundert Schritte zurückgelegt hatte, sah er, wie die Büsche schräg vor ihm zu zittern begannen, als schöbe sich ein großer Gegenstand durch ihre Zweige. Von links und von rechts kam jeweils ein Mann in einer dunklen Kleidung auf ihn zu. Sandal langte schnell in den Köcher und nahm zwei Jagdpfeile in seine linke Hand. Die Männer kamen näher, und zweifellos war er ihr Ziel.
    Er schritt etwas schneller aus und ging auf eine der Plastiken zu. Sie war in blaues, geheimnisvolles Licht getaucht, das aus Scheinwerfern kam, die im Boden versenkt waren.
    „Sandal Tolk!" rief ein Mann von hinten.
    Sandal erreichte die Plastik und drehte sich um.
    „Ja?"
    „Bleiben Sie stehen. Ich muß mit Ihnen reden."
    Der Mann näherte sich. Er trug ein entschlossenes Gesicht zur Schau. In seiner rechten Hand, die locker herunterhing, trug er eine kleine, glänzende Waffe. Sandal nahm langsam seinen Bogen von der Schulter und fragte zurück: „Ich wüßte nicht, worüber, Fremder!"
    „Das werden Sie gleich erfahren."
    Sandal ließ den Mann bis auf drei Meter herankommen. Dann machte er einen Scheinausfall und hielt den rechten Arm außerhalb des Lichtkreises. Sein Gegenüber riß den Arm hoch.
    Sandal hatte diese Bewegung vorausgesehen, und der Bogen traf mit der Wucht eines Stahlrohres den Oberarm des Mannes.
    Der Angreifer schrie auf, ließ die Waffe fallen und warf sich nach vorn. Sandal ließ den Bogen fallen, erwartete den Mann und schlug ihn mit drei blitzschnellen Fausthieben bewußtlos. Im gleichen Augenblick feuerte einer der zwei Angreifer von rechts.
    Eine röhrende, heiße Bahn streifte fast den Krieger, als er die Pfeile

Weitere Kostenlose Bücher