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0574 - Das Himmelsmetall

Titel: 0574 - Das Himmelsmetall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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als fünfhundert Meter trugen.
    „Das wird ein beschwerlicher Abstieg werden", vermutete Icho Tolot ahnungsvoll und betrachtete die mehr als sechzig Kilometer tiefer liegende Wolkendecke. „Hoffentlich finden wir einen Weg hinab."
    „Ich nehme an, unsere Teleporter bekommen Arbeit." Atlan warf Ras und dem Mausbiber einen bezeichnenden Blick zu. „Habt ihr einen Vorschlag?"
    „Ich höre immer Arbeit", murmelte Gucky in sein Mikrophon.
    „Da scheint es nur eine einzige Lösung zu geben", ließ sich Ras Tschubai vernehmen. „Gucky und ich bringen den Transmitter ein Stück hinab. Es wird ja wohl Vorsprünge und Kleinplateaus am Hang geben. Er sah zwar von oben absolut glatt aus, aber das tat hier die Landschaft ja auch."
    „Ich sehe mal nach und suche einen Platz aus", bot Gucky sich an. So etwas schien er nicht als Arbeit zu werten. „Bin gleich zurück..."
    Er entschwand ihren Blicken, ehe jemand antworten konnte.
    Ein wenig unschlüssig standen sie herum und warteten. Zu besprechen gab es jetzt nicht viel. Atlan ging vor bis zum eigentlichen Rand des Plateaus. An dieser Stelle fiel die Wand senkrecht nach unten, jäh und fast ohne Übergang. Atlan erkannte in der Tiefe einige Vorsprünge, regelrechte Terrassen, die sich seit ihrer Entstehung unverändert erhalten hatte. Hier oben gab es kein Wetter, und auch ihre Fußspuren würden sich halten, bis sie in Jahrmillionen mit einer feinen Staubschicht bedeckt sein wurden. Staub, der aus dem Weltraum kam und von der Schwerkraft herabgezogen wurde.
    Er kehrte zu den anderen zurück. „Gucky wird es leicht haben, einen geeigneten Platz zu finden. Er müßte bereits zurück sein."
    „Vielleicht ist er dabei, gleich ein Versteck zu suchen, von dem aus wir endgültig operieren können", hoffte Icho Tolot. „Warum sollten wir in Etappen vordringen?"
    Staub wirbelte mäßig auf, als der Mausbiber zwischen ihnen rematerialisierte. Er setzte sich auf den nächsten Stein.
    „Bestens!" sagte er und streckte die Beine von sich. „Die Luft da unten ist noch etwas dünn, aber gut zu atmen. Wir können die Helme öffnen und den Funk abschalten, das ist günstiger."
    „Wovon redest du?" fragte Atlan. „Wie hoch über der Oberfläche? Wie sieht das Gelände aus? Ist das Versteck sicher?"
    „Immer der Reihe nach, Atlan! Man stolpert, wenn man läuft - das solltest du doch wissen! Also: Es handelt sich um ein kleines Plateau, viertausend Meter etwa über der eigentlichen Oberfläche. Dort beginnt schon spärlicher Pflanzenwuchs. Das Plateau liegt unter überhängendem Fels und ist fast unerreichbar, wenn man nicht gerade fliegen kann oder Teleporter ist. Dort beginnen aber auch die Ansiedlungen."
    „Ansiedlungen?"
    „Ja, richtige kleine Dörfer, die am Rand des Meteors kleben, an Vorsprüngen oder künstlich erweiterten Stellen. Es gibt sogar Straßen, die in den Fels gearbeitet wurden. Die Brüder leben wie die Schwalben, nur daß sie nicht fliegen können. Wenigstens nicht alle."
    Atlan sah ihn verwundert an.
    „Willst du damit behaupten, du habest fliegende Asporcos gesehen?"
    Gucky nickte gelassen.
    „Ja, das habe ich! Nicht richtig fliegen, dazu sind ihre Flügel zu sehr verkümmert, aber ich habe beobachten können, daß sie sich einfach in die Tiefe fallen lassen und dann in Gleitflug übergehen. Steigen können sie dann nicht mehr, wohl aber einigermaßen sicher landen. Jedenfalls stürzen sie nicht ab.
    Doch unbesorgt, unser Versteck können sie nicht auf diese Art erreichen, da es für sie zu hoch liegt. Da trägt die Luft nicht mehr so gut."
    „In der kurzen Zeit mußt du dich ja recht fleißig umgesehen haben."
    „Ich bin immer fleißig", behauptete Gucky selbstbewußt.
    Icho Tolot räusperte sich, und obwohl der Funk auf schwache Leistung geschaltet war, klang es wie das Grollen eines abziehenden Gewitters.
    „Also gut", beendete Atlan die kurze Debatte. „Brechen wir auf.
    Den Transmitter zuerst, Ras und Gucky. Wir warten."
    Insgesamt dauerte es nur eine halbe Stunde, dann hatten sie ihr Ausgangsquartier aufgeschlagen. Der Transmitter stand dicht an der überhängenden Wand, rund um ihn herum lagerten die Behälter mit den anderen Gegenständen und den Lebensmitteln.
    Sie öffneten die Helme. Die Luft war relativ warm, aber ein wenig dünn. Das Atmen bereitete trotzdem keine Schwierigkeiten.
    Da es dunkelte, hielt Atlan die Zeit für besonders günstig, eine Erkundung vorzunehmen. Man konnte noch genug sehen, um einen ersten Eindruck von der Umgebung

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