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0574 - Das Himmelsmetall

Titel: 0574 - Das Himmelsmetall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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was glaubst du, was darin ist?"
    Atlan sah über den Rand des niedrigen Wagens. Er fuhr zurück.
    „Nicht zu glauben! Fertige Spangen!"
    „Ja, aber noch im Urzustand - grau und matt. Und weich!"
    „Sie werden also bereits innerhalb des Meteors geformt!"
    „Das ist anzunehmen. Bei dem weichen Zeug ja auch kein besonderes Kunststück."
    Atlan sah Gucky nachdenklich an.
    „Eigentlich wäre damit unser Auftrag beendet."
    „Wieso?"
    „Wir sollten feststellen, wie das Erz gewonnen wird und versuchen, eine Materialprobe mitzubringen. Die liegt jetzt vor uns. Packen wir einen Rucksack voll und kehren zur TIMOR zurück. Den Transmitter haben wir ja sendebereit."
    Gucky trat einen Schritt zurück.
    „Das kommt nicht in Frage..."
    „Wer leitet das Unternehmen? Du oder ich?"
    „Du, mein Lieber, natürlich du!" Gucky verbiß sich ein Grinsen.
    „Das sei dir unbenommen. Aber wir sollen doch auch herausfinden, wie der Laden läuft. Mit anderen Worten: Wie wird das Element innerhalb des Meteors gefunden und geborgen, wie bearbeitet? Die fertigen Spangen helfen uns überhaupt nicht weiter, denn sie sind lediglich das Endprodukt. Wir brauchen mehr!"
    Atlan nickte.
    „Ich freue mich, daß du so reagiert hast. Gucky. Genau das dachte ich auch aber ich dachte es nicht so, daß du meine Absichten espern konntest. Natürlich suchen wir weiter. Aber wenigstens eine der fertigen Spangen nehmen wir mit, nicht wahr?"
    „Natürlich klauen wir eine", knurrte Gucky und fischte eine aus dem Stapel innerhalb der Lore. „Die paßt bequem in meine Tasche. Vielleicht klemme ich sie mir später zwischen die Ohren."
    „Tu's, bevor sie hart wird", riet Atlan wohlgelaunt. „Gehen wir weiter?"
    Sie gingen weiter.
    Die Beleuchtung wurde wieder schwächer, aber sie begegneten niemandem mehr. Endlos schienen die beiden Geleise in das Halbdunkel hineinzuführen. In regelmäßigen Abständen standen Loren, aber sie waren entweder bis oben mit Spangen gefüllt oder leer. Ausweichstellen lösten das Rätsel.
    „Wollen wir nicht teleportieren?" fragte der Mausbiber schließlich. Er schien müde zu werden.
    „Wir könnten etwas versäumen."
    „Nur immer so weit, wie wir sehen können."
    „Na gut, aber auf keinen Fall weiter. Sonst können wir den ganzen Stollen morgen noch einmal abgehen."
    Sie kamen nun schneller voran. Der Stollen machte einige Biegungen und verlief dann wieder schnurgerade. Er endete im eigentlichen Bearbeitungswerk.
    Die Schmelzöfen wurden elektrisch betrieben und während der Nacht so auf Temperatur gehalten, daß die notwendige Aufheizung am anderen Tag ohne Zeitverlust erfolgen konnte.
    Die wuchtigen Metallzylinder, mit Stein verkleidet, standen in langen Reihen an den Wänden der riesigen Halle. Von ihnen aus führten Schienen aus Beton zu den Formen. Daneben lagen die Spangen gestapelt, grau und matt schimmernd und - wie Gucky sich überzeugen konnte, weich und biegsam.
    „Massenproduktion!" sagte er.
    „Sie bedeutet Macht", stellte Atlan fest. „Die Priester haben es verstanden, dem Volk einzureden, daß sie ohne die Spangen nicht leben können und einen Ritus daraus gemacht. Nun gibt es aber die Spangen nur hier, und das noch unter der Aufsicht der Priester. Verstehst du nun, wie man sich Macht aufbaut?"
    „Das habe ich schon lange gewußt", behauptete Gucky und warf die untersuchte Spange auf den Stapel zurück. „Jetzt müssen wir nur noch wissen, wie sie das Erz aus dem Meteor holen. Das ganze Ding kann ja nicht aus dem weichen Metall bestehen."
    „Dann wäre es einfach", stimmte Atlan zu. „Dort drüben geht der Tunnel weiter."
    Nach zwei Teleportationsprüngen fragte Atlan: „Was ist mit den anderen auf dem Plateau? Alles in Ordnung?"
    „Ich denke schon", sagte Gucky nach einer Weile. Er esperte die Gedanken der Freunde. „Sie schlafen. Icho Tolot hält Wache.
    Der Arme macht sich Sorgen um uns."
    Atlan zögerte.
    „Ob wir nicht besser zurückkehren?"
    „Jetzt?" Gucky schüttelte entschieden den Kopf. „Ich bin noch nicht müde."
    „Darum geht es doch nicht! Ich meine, wir sollten Icho beruhigen."
    „Wer Sorgen hat, der kann nicht schlafen, und er soll ja schließlich Wache stehen."
    Atlan zuckte die Schultern.
    „Das ist auch ein Standpunkt", stellte er fest.
    Die nächste Etappe brachte sie direkt zur Fundstelle, mindestens zehn Kilometer innerhalb des Meteors.
    Moderne Maschinen standen auf Schienen, jetzt ohne Energie und im Ruhezustand. Ihre Greifarme schienen schwerelos in der Luft zu

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