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0574 - Das Himmelsmetall

Titel: 0574 - Das Himmelsmetall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht auf einer tiefer liegenden Platte aufzuschlagen. Er wußte, daß hier oben die Luft nicht so tragfähig war wie weiter unten.
    Er holte tief Luft, begann zu laufen - und sprang dann mit einem verzweifelten Satz ins Leere.
    Wie erwartet, fiel er wie ein Stein in die Tiefe. Die dünne Luft pfiff an ihm vorbei, und seine Flügelstummel fanden keinen genügenden Widerstand, um seinen Sturz merklich zu bremsen.
    Immerhin regulierte er mit ihnen den Fall so, daß er langsam aus der gefährlichen Nähe der Felswand kam. Dann, als die Luftschichten dicker wurden, verlangsamte sich seine Fallgeschwindigkeit merklich und konnte weiter abgebremst werden.
    Er spürte, wie es wärmer wurde, und gleichzeitig gelang es ihm, in einen steilen Gleitflug überzugehen. Die Flugbahn wurde jedoch immer flacher, wenn auch die Geschwindigkeit selbst immer noch zu hoch für eine sichere Landung war.
    In lausend Metern Höhe trugen ihn die kurzen Flügel derart, daß er wieder ein wenig steigen und die Fluggeschwindigkeit stark drosseln konnte. Dann fiel er wieder.
    Geschickt regulierte er den Flug. Längst hatte er die Wolken hinter sich und sah die grüne Fläche auf sich zukommen. Die Ansiedlungen wurden größer, aber nicht zu schnell. Er beschrieb einen großen Bogen und genoß zum ersten Mal in seinem Leben den freien Flug. Er nahm sich vor, in Zukunft nicht mehr so ängstlich zu sein und öfter zu fliegen; wie die anderen Priester, die es von Jugend an geübt hatten.
    Er landete schließlich auf einem grasigen Hügel, knapp fünf Kilometer vom Fuß des Meteors entfernt. Bei der letzten Kurve hatte er es versäumt, rechtzeitig zurückzusteuern, so daß er nun ein gutes Stück zu Fuß gehen mußte, und das auch noch unbekleidet.
    Es war Mittag, als er die Ansiedlung und die Talstation der Seilbahn erreichte und den Alarm auslöste.
     
    *
     
    Atlan, Roi Danton und Ras Tschubai waren drei Stunden unterwegs.
    Sie wurden, etwa hundert Kilometer von ihrem neuen Versteck entfernt, durch den Alarm überrascht. Sirenen gellten durch die endlosen Tunnels und brachten die Arbeit in den Abbaustellen und unterirdischen Wertstätten zu einem sofortigen Stillstand. In aller Hast trieben die Priester ihre ergebenen Diener in die Unterkünfte und Städte zurück, obwohl sie nicht wußten, was eigentlich geschehen war.
    „Was passiert ist, wissen wir nicht", beendete Atlan seinen Bericht, während Ras Tschubai eine Mahlzeit vorbereitete.
    „Jedenfalls werde ich Rhodan Meldung erstatten. Zwar ist der Alarm noch kein Grund für ihn, jetzt schon mit den Kampfrobotern einzugreifen, aber er muß Bescheid wissen. Ich werde in einer Stunde einen neuen Vorstoß unternehmen."
    „Ras ist sicher müde und möchte sich aufs Ohr legen", meinte Gucky hoffnungsvoll. „In dem Fall wäre ich gern bereit, seine Arbeit zu übernehmen und dich zu teleportieren."
    Atlan aktivierte sein Hyper-Telekomgerät. Er nickte dem Mausbiber zu.
    „Sicher, diesmal bist du an der Reihe. Wir werden in die Tiefe vordringen. Ich möchte wissen, wie weit die Stollen unter die eigentliche Oberfläche getrieben wurden."
    Es mußte die TIMOR dreimal anrufen, ehe die Bestätigung kam. Die Verbindung war seltsamerweise extrem schlecht. Atlan mußte fast jeden Satz zweimal wiederholen, ehe Rhodan ihn verstand. Aber auch die Sendung von der TIMOR kam nur leise und verzerrt an.
    „Warum ist der Kontakt so schlecht?" fragte Rhodan. „Können die Asporcos daran schuld sein?"
    „Wie denn? Sie besitzen nicht die entsprechenden Geräte."
    „Dann ist ein anderer Umstand schuld", schloß Rhodan. „Das Gerät vielleicht?"
    „Ich kann keinen Fehler feststellen. Nun gut, du weißt jetzt, was geschehen ist. Ich werde in zwei Stunden wieder Verbindung aufnehmen. Bis dann..."
    Er schaltete das Gerät aus.
    Er konnte nicht ahnen, daß es für längere Zeit der letzte Funkkontakt mit Rhodan gewesen war.
     
    6.
     
    Nachdem sie teleportiert waren, ließ Atlan die Hand des Mausbibers los. Der Anblick, der sich ihnen bot, war in der Tat überwältigend.
    Sie mußten sich etwa zwanzig Kilometer von ihrem Versteck entfernt haben, zehn davon in vertikaler Richtung. Somit hielten sie sich mehr als sieben Kilometer unter der Planetenoberfläche auf.
    Sie standen auf einem Felsvorsprung, zu dem kein Weg führte.
    Unter ihnen war ein bodenloser Abgrund, der bis zum Mittelpunkt von Asporco zu reichen schien. Selbst Atlans starke Lampe reichte nicht aus, irgend etwas in der Tiefe zu erkennen. Warme Luft

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