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0574 - Der chinesische Tod

0574 - Der chinesische Tod

Titel: 0574 - Der chinesische Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hat?«
    »Nein, John. Er wollte die Sache wohl allein durchziehen. Ich weiß wohl, daß er ziemlich nachdenklich wurde.«
    »Kann ich mir denken.«
    »Warte doch auf Sir James, er wird mehr wissen.«
    »Hoffentlich.« Es tat wieder gut, Glenda Perkins Kaffee zu schlürfen. »Ist sonst noch etwas passiert?« erkundigte ich mich.
    »Nichts, es lief alles normal. Auch von Will Mallmann haben wir nichts mehr gehört.«
    Ich winkte ab. »Hör auf, das ist allmählich zu einem Trauma bei mir geworden.«
    Die Antwort hatte sich zwar übertrieben angehört, sie war es aber nicht.
    Unser alter Freund, der Kommissar Mallmann, war tatsächlich in die Klauen der Blutsauger geraten und selbst zu einem Vampir geworden, der nun versuchte, eine Großmacht der Untoten aufzubauen, um die Welt zu beherrschen. In den Anfängen hatten wir ihn stoppen können, wie es allerdings weiterging, wußten wir auch nicht, denn er war uns leider entwischt. [2]
    Als ich auf den letzten Rest Kaffee in der Tasse schaute, meldete sich der moderne Quälgeist. Ich hob den Hörer ab und kam nicht dazu, meinen Namen zu sagen, denn Sir James war schneller.
    »Guten Morgen, John. Ich hätte Sie gern einmal gesprochen. Bitte kommen Sie sofort.«
    »Geht klar, Sir.«
    Glenda schaute mich fragend und erstaunt an, als ich mich in die Höhe drückte.
    »Keine Ahnung, Mädchen. Wahrscheinlich geht es um Suko.«
    »Ich drücke uns allen die Daumen.«
    Mein flüchtiger Kuß strich über ihre Wange. »Danke, du bist immer noch die Beste.«
    »Ja, wenn die anderen nicht da sind.«
    Sir James stand am Fenster, als ich nach dem Klopfen sein Büro betrat. Nur langsam drehte er sich um. Schon diese Bewegung zeigte mir an, daß ihn irgend etwas quälte oder ihm Sorgen bereitete.
    »Sir?« fragte ich.
    »Setzen Sie sich, John.«
    Unter mir knarrte das Leder des Stuhls, und auch der Superintendent nahm hinter seinem Schreibtisch Platz. »Haben Sie sich heute morgen nicht gewundert, John?«
    Die Frage überraschte mich. Sir James hatte sich nicht nach Italien erkundigt, das hielt er für erledigt. Demnach mußte ihm etwas auf dem Herzen brennen. »Ein wenig schon.«
    »Über Suko!«
    »Indirekt. Ich wunderte mich darüber, daß er nicht im Büro gewesen ist.«
    »Er war auch am gestrigen Tag nicht da. Mit anderen Worten, John: Suko ist verschwunden.«
    Ich nickte. »Das hatte ich befürchtet. Wissen Sie denn mehr, Sir?«
    »Kaum.«
    »Betraf der Fall ihn mehr persönlich? Ich kann mich an einen Anruf erinnern, von dem Suko gesprochen hatte. Sie kennen ja die Sache mit seinen Vettern, Sir.«
    »Richtig. Auch bei diesem Fall handelte es sich darum. Ich habe noch mit ihm gesprochen.«
    »Ist er auf Details eingegangen?«
    »Eigentlich nicht. Jedenfalls hat er nichts dergleichen erwähnt. Zumindest keine Namen.«
    »Was dann, Sir?«
    »Ein Restaurant. Er wollte sich dort mit seinem Informanten treffen. Das war alles.«
    »Nicht schlecht. Den Namen wissen Sie auch?«
    »In der Tat. Restaurant Peking.«
    Ich hob die Schultern. »Sorry, Sir, aber gehört habe ich davon noch nichts.«
    »Ich bisher auch nicht. Ich habe Ihnen die Adresse schon herausgesucht. Fangen Sie dort am besten mit Ihrer Suche an. Ich hoffe, man wird Ihnen die Fragen beantworten können.«
    »Oder nicht wollen, Sir. Wissen Sie, wenn ein Weißer sich in innerchinesische Angelegenheiten einmischt, kann das gefährlich werden. Ich habe da einige Erfahrungen machen können.«
    »Ich weiß, daß Ihre Karten nicht gut sind, John, aber irgendwo müssen wir beginnen.«
    »Das ist klar, Sir.«
    »Von Mallmann gibt es auch keine Spur.« Er hob die Schultern und schnaufte durch die Nase. »Irgendwie ist es verhext. Er scheint seinen Abgang gut vorbereitet zu haben.«
    »Bei dem Wissen und den Beziehungen ist es kein Wunder, Sir.«
    Ich schaute auf die Uhr und kam wieder auf den anderen Fall zu sprechen. »Das Lokal wird noch geschlossen haben.«
    »Da treffen Sie immer jemand an.«
    »Vielleicht den Küchenbullen.« Ich grinste schief und stand auf.
    Ein gutes Gefühl hatte ich nicht, ebensowenig wie Sir James, der mit gefurchter Stirn ins Leere schaute.
    »Beeilen Sie sich, John. Wenn Suko sich schon nicht meldet, ist die Sache verdächtig.«
    »Da haben Sie recht.«
    »Viel Glück.«
    Ich verschwand aus dem Büro. Glenda sah es mir am Gesicht an, wie ich mich fühlte.
    »Lattenschuß, wie?«
    Ich winkte ab. »Noch schlimmer. Irgendwie habe ich das Gefühl, daß hier einiges falsch gelaufen ist.«
    »Hat Sir James auch

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