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0575 - Vampir-Gespenster

0575 - Vampir-Gespenster

Titel: 0575 - Vampir-Gespenster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte, ließen uns aufhorchen.
    Das Mädchen hetzte davon, als säße ihm schon jetzt ein Vampir im Nacken.
    Kamen sie, kamen sie nicht? Wenn ja, wie würden sie die Stadt erreichen? Mit dem Planwagen, zu Fuß oder zusammen mit ihrem Meister Will Mallmann? Die Fragen quälten mich derart, daß ich Magenschmerzen bekam. Immer wieder erschien das Gesicht meiner Mutter vor meinem geistigen Auge. Ich konnte es einfach nicht aus dem Gedächtnis löschen.
    Suko war ein Stück vorgegangen. McDuff stand neben mir und streifte seinen langen Mantel über, der ihn vor der Kälte schützte.
    Ich hatte den Reißverschluß der Jacke nur zu einem Drittel hochgezogen. So kam ich besser an die Waffen heran.
    Suko drehte sich um. Im Zwielicht zeichnete sich seine Gestalt als harter Umriß auf dem Pflaster ab.
    »Ist was?« Ich kannte sein Gesicht gut genug. Der Ausdruck hatte sich verändert.
    »Ich glaube, sie kommen.«
    »Wieso?«
    »Ich habe den Wagen gehört. Die Räder, wenigstens ein Geräusch, das passen könnte.«
    Wir warteten die nächsten Sekunden gespannt ab. Vor der Polizeistation befand sich der große Platz, auf dem sich auch die aus den Seitenstraßen stammenden Echos fingen.
    Das Rollen oder Rattern war tatsächlich vorhanden. Zwar noch ziemlich leise, doch es steigerte seine Lautstärke, und wir hatten auch die Richtung herausfinden können.
    »Von der Hauptstraße her!«
    »Okay«, sagte ich und nickte den beiden anderen zu. »Gehen wir ihm entgegen, bevor es die anderen tun!«
    Die Bürgerwehr, die mit den Blutsaugern aufräumen wollte, lag mir wie ein Kloß in meinem Magen. Ich hätte nie gedacht, daß die Bewohner von Lauder dazu fähig sein würden. Die Angst mußte in ihnen tiefer sitzen, als ich angenommen hatte.
    Es war noch nicht völlig dunkel. Die Bergkuppen zeichneten sich scharf vor dem letzten Tageslicht ab. Über ihnen schwebten dünne Wolken wie breite Federn.
    Dann sahen wir das Gespann. Die beiden schwarzen Pferde zogen den Planwagen hinter sich her. Die Hauptstraße von Lauder kam mir plötzlich vor wie eine Gasse, so schmal schien sie geworden zu sein. Auf der Mitte hielt sich das Gespann.
    Die eisenberingten Räder rumpelten über das Pflaster. In die Geräusche hinein mischte sich das Wiehern der beiden Tiere und das Klirren der Hufe, wenn diese über die Steine rutschten.
    Mir kam das Gespann vor wie ein fahrendes Gemälde. Niemand hockte auf dem Kutschbock. Die Tiere schienen genau zu wissen, wohin sie zu laufen hatten.
    Auch Suko machte sich darüber seine Gedanken. »Die finden es anscheinend, gut, sich zu verbergen!« flüsterte er. »Ich rechne damit, daß sich die Vampire auf der Ladefläche aufhalten.«
    »Das werden wir gleich haben.«
    Auch McDuff wollte mit. Ich war dagegen. »Nein, Sergeant, bleiben Sie um Himmels willen zurück! Sollten die Blutsauger angreifen, sind Sie waffenlos.«
    »Haben Sie nicht eine Pistole übrig?«
    Die Ersatzwaffe lag im BMW. Da wollte ich nicht mehr zurücklaufen. Ich hätte ihm meine geben können, tat es nicht, denn ich dachte daran, was auf dem Spiel stand.
    Das Leben meiner Mutter…
    »Tut mir leid, McDuff.«
    Er nickte mir zu. »Ich verstehe schon. Sie denken anders darüber. Ist klar.«
    Es war mir schon komisch, ihn so abfahren zu lassen, ich sah jedoch keine andere Möglichkeit. Zusammen mit Suko ging ich dem Gespann entgegen.
    »Du das rechte, ich das linke Pferd«, sagte er.
    »Alles okay.« In meinem Mund war es trocken geworden. Noch ließ ich die Waffe stecken. Die Pferde wuchsen vor uns hoch. Wenn man als normaler Mensch vor ihnen steht, merkt man erst, welche Größe diese Tiere besitzen.
    Zugleich faßten wir zu. Wir hingen uns an die Zügel und zerrten.
    Die Tiere wußten Bescheid. Noch einmal schleuderten sie die Köpfe hoch, dann standen sie.
    Wir gingen an dem Wagen vorbei. McDuff blieb zurück. Er stand wie ein Fels mitten auf der Straße.
    »Hier war ich schon einmal«, sagte Suko, als er auf das hochgestellte Brett wies.
    Ich hatte die Beretta gezogen und enthielt mich eines Kommentars.
    In diesem entscheidenden Augenblick konnte ich einfach nicht sprechen. Alle Geräusche kamen mir doppelt so laut vor. Das fallende Brett, Sukos Luftholen, das Klirren der Pferdehufe, denn die Tiere bewegten sich, obwohl sie standen.
    Freie Sicht!
    Suko leuchtete mit der Lampe, schwenkte den Strahl, erfaßte die gesamte Fläche, Decken, Kleidung, die Körbe mit der Ware, nur keine bleichen Vampirgesichter.
    Der Wagen war leer!
    Ich nickte. Meine

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