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0575 - Vampir-Gespenster

0575 - Vampir-Gespenster

Titel: 0575 - Vampir-Gespenster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Dunkelheit einbricht, kann es zu spät sein. Ich habe die Frau in Lauder gewarnt, und es war kein Spaß.«
    Das glaubte Suko auch nicht. Er ärgerte sich nur über die Sicherheit, mit der die Person sprach. Als wären er und John Sinclair überhaupt keine Gegner.
    »Trotz allem, Fatima. Ich an eurer Stelle würde mich hüten, nach Lauder zu kommen.«
    »Was sollte uns passieren?«
    »Wir werden sehen.«
    Die Blutsaugerin schüttelte den Kopf. »Ihr müßt einfach Rücksicht auf uns nehmen«, erklärte sie.
    »Manchmal spannt jemand die Sehne zu stark, dann reißt sie.«
    Suko nickte ihr zu und ging.
    Er fühlte sich wie der große Verlierer in diesem verdammten Spiel.
    Die Karten waren gemischt, es wurde hoch gereizt, und es ging um Sein oder Nichtsein.
    Bei ihm neigte sich das Pendel zur negativen Seite. Er hatte auch daran gedacht, Fatima als Geisel zu nehmen. Was brachte dies?
    Nichts! Mallmann und seine Helfer kannten keine menschlichen Regungen. Ihnen ging es nur um die Macht.
    Suko hielt den Kopf gesenkt, als er auf die Fahrertür des Rover zutrat. Eine Bewegung ließ ihn aufmerksam werden.
    Im Schatten des Wagens hatte der zweite Blutsauger gestanden.
    Die Beschreibung kannte Suko. Auch jetzt trug er seinen Hut mit der breiten Krempe, so daß die Augen kaum zu sehen waren. Man konnte sie nur mehr ahnen.
    »Meine Schwester hat dir alles gesagt, Chinese!« flüsterte er Suko zu. »Halte dich an ihren Rat.«
    Er öffnete die Tür. »Eines noch, Richard. Ich an deiner Stelle würde nicht nach Lauder fahren. Die Stadt könnte für dich zu einem Grab werden.«
    Da schob er den Hut zurück, zeigte sein Gesicht und lachte den Inspektor an.
    Suko sah die beiden Blutzähne, aber auch die bleiche Haut, die so blutleer wirkte. Dunkle Augen lagen in den Höhlen. Die Pupillen strahlten einen gewissen Triumph ab, aber auch die Gier nach Blut.
    Er stand schräg vor dem Fahrzeug, als Suko den Motor anließ. Die Reifen wühlten sich durch den weichen Boden. Sie schleuderten Dreck in die Höhe, der gegen die Gestalt des Vampirs klatschte.
    Dann gab Suko Gas.
    Am liebsten hätte er den verfluchten Vampir überrollt und dann vernichtet.
    Nur war damit der Geisel Mary Sinclair nicht gedient. Auch ein Mann wie Suko spürte, daß er nicht mehr so cool bleiben konnte wie sonst. In seinem Innern begann es allmählich zu kochen…
    ***
    Ich war in den BMW gestiegen und hatte meinen Vater auf dem Beifahrersitz verfrachtet. Der Besuch beim Hausarzt dauerte nicht lange. Dad bekam einen neuen Verband, zudem noch eine Spritze und auch Bettruhe verordnet, die er jedoch auf keinen Fall einhalten wollte, was dem Arzt überhaupt nicht recht war.
    Die beiden älteren Männer bekamen sich fast in die Haare. Schließlich lehnte der Doc jede Verantwortung ab.
    Im Wagen sagte ich zu meinem Vater: »Das war irgendwie dumm von dir, glaub mir.«
    Er lachte auf. »Was ist in diesem verdammten Fall denn schon vernünftig? Kannst du mir das sagen?«
    »Nein!«
    »Na bitte!«
    Wir befanden uns auf dem Weg zum Haus meiner Eltern. Die Straße führte in Kurven den Hang hinauf. Rechts und links standen kleinere Häuser, umgeben von Gärten oder freiem Gelände. Hier zu leben, machte einfach Spaß.
    Horace F. Sinclair sagte nichts. Er brütete vor sich hin. Nur seine Hände befanden sich in ständiger Bewegung. Er knetete die Finger, drehte sie, ließ sie knacken, schloß die Hände zu Fäusten und öffnete sie wieder.
    »Was mache ich, wenn Mallmann sie beißt?«
    Mit dieser Frage hatte er auch bei mir einen schwachen Punkt berührt. Ich gab ihm darauf keine Antwort, aber Dad wollte eine haben. »John, sag was!«
    »Er wird sie nicht zum Vampir machen!«
    »Das sagst du nur so!«
    »Nein, sie ist wichtig…«
    »Hör auf, Junge. Ich habe es in meinem Beruf gelernt, klar und nüchtern zu denken.«
    Ich wußte, was mein Vater damit meinte, deshalb sprach ich es auch nicht aus. Mallmann konnte seine Geisel längst zu einem Blutsauger gemacht haben, ohne daß wir dagegen hätten etwas unternehmen können. Er besaß die besseren Karten.
    Noch eine Kurve, dann hatten wir das Ziel erreicht. Als die große Eiche vor dem Haus in Sicht kam, sagte ich noch: »Vielleicht hat Suko etwas erreicht.«
    »Was denn?«
    »Wir werden ihn fragen.« Zwischen Baum und Haus hielt ich an.
    Es war ein mächtiger Bau, quadratisch angelegt, eigentlich zu groß für meine Eltern. Wie ein Klotz stand es auf dem Grundstück, kein Neubau, älter und bisher immer mit einer lebendigen

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