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0575 - Vampir-Gespenster

0575 - Vampir-Gespenster

Titel: 0575 - Vampir-Gespenster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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den Wagen vor dem Geschäft. Die Bäckersfrau kannte ich, hatte nur bisher nicht gewußt, daß sie Cilly hieß. Ein warmer, angenehmer Duft empfing mich, als ich den Laden betrat. Die Besitzerin allerdings sah ich nicht.
    Ich erkundigte mich bei einer Verkäuferin, die mich groß ansah und keine Antwort gab.
    »Holen Sie ihre Chefin!«
    »Ja, ja, sofort!« Sie verschwand durch eine Tür in der Mitte eines deckenhohen Regals.
    Ich setzte mich an den ersten Tisch im Café, wo ich einen guten Überblick hatte und nicht so sehr auf dem Präsentierteller hockte, auch wenn vor dem wintergartenähnlichen Anbau einige Menschen stehengeblieben waren und sich die Nasen plattdrückten.
    Cilly kam.
    Sie ging zögernd. Ihre Forschheit hatte sie abgelegt. Ich stand auf und nickte ihr lächelnd zu, was mir in Anbetracht der Umstände nicht leicht viel.
    »Hallo Mr. Sinclair.« Ihre Stimme klang leise. Das dunkle Wollkleid stand im scharfen Kontrast zu ihren aufgehellten Blondhaar.
    Cilly war eine gestylte Frau, nicht unbedingt modisch, aber gepflegt.
    Sehr vorsichtig setzte sie sich hin und wußte nicht so recht, wie sie anfangen sollte. Deshalb schaute sie auch zur Seite. Die Nasenflügel zitterten leicht. »Ich weiß ja, was geschehen ist«, fing sie an, »ich möchte, daß Sie mich nicht falsch verstehen, das mit Ihrer Mutter tut mir leid, aber mußte es nicht so weit kommen?«
    »Wieso?« fragte ich.
    Auch jetzt blickte sie mich nicht an. »Nun ja, wer einen Sohn hat, der einem solchen Job nachgeht…«
    »Nein, das ist etwas zu weit hergeholt. Ich glaube nicht, daß man so denken kann. Ich bin sicherlich nicht der einzige Mensch, dessen Eltern hier in Lauder wohnen und einen Sohn haben, der einem au ßergewöhnlichen Beruf nachgeht.«
    »Stimmt, aber Sie haben uns alle in Gefahr gebracht.«
    »Ich bin hier, um sie abzuwenden, und ich bin nicht allein gekommen, Mrs.…«
    »Ich heiße Cilly Perrish!«
    »Okay, Mrs. Perrish. Sie haben den Mann gesehen, er hat sie angerufen, darum geht es mir.«
    »Ja!« Plötzlich sprudelte es aus ihr hervor. »Er hat mit mir telefoniert und mir gesagt, daß er zurückkommen will, um sich das entgangene Blut zu holen. Wissen Sie überhaupt, was das bedeutet, einen derartigen Anruf zu erhalten?«
    »Ich kann es mir vorstellen.«
    »Dann müssen Sie auch wissen, wie es in mir aussieht. Hoffentlich haben Sie Verständnis.«
    »Ja, das habe ich. Aber kommen wir zum Thema. Sie wissen nicht, wann er erscheinen will.«
    »Nein.«
    »Glauben Sie denn, daß Sie in einer direkten Gefahr sind, Mrs. Perrish?«
    Sie hob die Schultern. »Das ist möglich. Ich habe jedenfalls Angst bekommen.«
    »Sollen wir Sie in Schutzhaft nehmen?«
    Cilly starrte mich an, als hätte ich ihr ein unsittliches Angebot gemacht. »Nein, ich will nicht. Mein Mann und ich, wir schützen uns selbst.«
    »Wie denn?«
    »Knoblauch«, flüsterte sie. »Und durch unser Kreuz.«
    »Das ist ein vernünftiger Schutz.«
    »Mein Mann ist auch unterwegs, um es anderen Bewohnern zu sagen. Er hat sie regelrecht aufgeweckt. Es hat sich herumgesprochen, daß wir wahrscheinlich überfallen werden.«
    »Wissen Sie, wie diese Menschen reagiert haben?«
    »Leider nicht. Die älteren werden sich wohl an die Richtlinien halten, aber die jüngeren…« Sie hob die Schultern.
    In der Tat sah es da nicht gut aus, das gab ich zu. Viele würden sich einen Spaß daraus machen und bewußt bei Dunkelheit auf der Straße bleiben.
    Auch in Lauder gab es Jugendliche, an denen die moderne Zeit nicht vorbeigelaufen war. Sie kleideten sich verrückt, sie benahmen sich etwas außerhalb der »Norm«.
    Das alles sollten sie auch, es war mir egal, nur mußten sie auch einsehen, daß es Dinge gab, die gefährlich werden konnten. Ich beschloß, über dieses Problem mit McDuff zu reden. Er kannte sich hier besser aus als ich.
    Cilly hatte den Kopf gedreht, blickte mich nicht mehr an, sondern schaute nach draußen. »Es… es wird bald dunkel«, sagte sie leise.
    »Dann ist ihre Zeit gekommen.«
    »Das fürchte ich auch.«
    »Werden Sie die Blutsauger jagen und vernichten?«
    »Ja!«
    Cilly schaute mich scharf an. »Ich weiß nicht, ob ich Ihnen das glauben soll. Schließlich befindet sich Ihre Mutter in der Gewalt dieser Bestien. Wir haben darüber geredet. Man hat Mary nicht grundlos als Geisel genommen. Ich kann mir vorstellen, daß die Blutsauger es hassen, wenn sie von Ihnen gejagt werden.«
    »Das stimmt allerdings.«
    »Sehen Sie. Sie können gar nicht anders. Wenn

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