0575 - Vampir-Gespenster
Waffe sank nach unten. »Das habe ich mir gedacht. Sie haben uns reingelegt, schickten ihr Gespann vor und sind auf andere Art und Weise in die Stadt gelangt.«
»Wenn Mallmann einen Plan schmiedet«, sagte Suko leise, »darf man ihn eben nicht unterschätzen.«
»Das glaube ich auch.«
»Sollen wir das Dorf absuchen und…?«
Da peitschten die Schüsse. Viermal zerhackten sie die Stille von Lauder.
Suko und ich hechteten zu Boden, rollten uns unter den Wagen und merkten, wie er ruckartig hin- und hergeschoben wurde, aber ungefähr auf der Stelle blieb.
Schrille Schreie stiegen zum dunkler werdenden Himmel. Todesschreie der beiden Zugpferde, die von den Kugeln mehrmals erwischt worden waren.
Tot brachen sie zusammen. Der Wagen rutschte dabei zur Seite, und wir rollten uns wieder hervor.
»Verdammt noch mal!« brüllte McDuff. »Seid ihr denn verrückt geworden, ihr Idioten?«
»Halt die Schnauze, McDuff!«
Den einen Satz brüllte ein stiernackiger Kerl, der sich aus seiner Deckung gelöst hatte. In einer, schmalen Gasse zwischen zwei Häusern hatte er gelauert.
Nicht nur er, auch fünf seiner Männer hatten sich gut verteilt. Sie kamen im Zwielicht näher wie Gestalten aus dem Gespensterreich.
Aber Gespenster waren im Gegensatz zu ihnen nicht mit Gewehren oder Pistolen bewaffnet.
Sie trugen diese Waffen.
Die Mündungen zielten auf Suko und mich.
Drei Schritte vor uns blieb der Stiernackige stehen. Wie er sein Gewehr hielt, das sah lässig aus, aber ich ließ mich nicht täuschen. Dieser Bursche war unberechenbar.
»So, ihr Schlaumeier«, erklärte er mit kratziger Stimme, aus der tiefe Befriedigung klang. »Von nun an bestimmen wir, was die weitere Jagd auf die beiden Vampire angeht!«
Etwas Schlimmeres hätte uns nicht widerfahren können. Die Chancen, das Leben meiner Mutter zu retten, sanken auf ein Minimum…
ENDE des ersten Teils
[1] Siehe John Sinclair Taschenbuch Nr. 73 099 »Hüte dich vor Dracula «
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