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0577 - Gebieter der Nacht

0577 - Gebieter der Nacht

Titel: 0577 - Gebieter der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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schon seit einer oder zwei Stunden überfällig, was nun nicht gerade ein gutes Licht auf sie werfen würde - wenn ihr euch nicht ebenfalls kurzfristig angesagt hättet und hereingeschneit wärt. Da die Lady sich verspätet hat, habe ich etwas mehr Zeit für euch. Nachher fahre ich wieder nach London zurück, zum Airport, und heute nacht bin ich bereits wieder in Frankfurt.«
    »Nichts da«, protestierte Zamorra. »So jung kommen wir nie wieder zusammen. Wir feiern unser Wiedersehen, nach Deutschland kannst du morgen immer noch zurück!«
    »Ich habe morgen vormittag einen Termin!«
    Gryf, der Silbermond-Druide grinste. »Ich sorge dafür, daß du rechtzeitig nüchtern und anwesend bist«, sagte er. »Mit meiner Magie kein Problem. Ich schabe dir sogar die Bartstoppeln aus dem Babyface, Herr Generaldirektor.«
    »Das mache ich lieber selbst«, wehrte Carsten grinsend ab. »Nicht, daß das Rasiermesser noch ausrutscht und mir ein Ohrläppchen oder den Hals oder andere wichtige Teile abschneidet…«
    »Ich bin doch kein Halsabschneider!« empörte sich Gryf.
    »Trotzdem lasse ich mich nicht von dir über den Löffel balbieren, Blondschopf. Daß du vom Friseur- und Barbierhandwerk nicht die geringste Ahnung hast, zeigt doch deine eigene Frisur - wenn man's denn überhaupt so nennen darf. Hat dir schon mal einer gesagt, daß der Kamm bereits in der Steinzeit erfunden wurde? Damals nahm man allerdings noch Fischgräten dazu…«
    »Deshalb habe ich mir das Kämmen ja auch schon damals abgewöhnt… Igitt, sich mit Skeletten toter Fische durchs Haar zu wuseln. Pfui deibel! Ist in der Whiskeyflasche eigentlich noch was drin? Ich muß mir den Ekel 'runterspülen. Du darfst das Glas ruhig über den Probierpegel hinaus bis zum Eichstrich füllen. Nur die Eiswürfel läßt du lieber weg, da ist zu viel Wasser drin, und ich bin Anti-Aquaholiker…«
    »Wer verlangt denn, daß du ein Aquarium holen sollst?« Möbius grinste und schenkte ihm wie gewünscht ein.
    »Auhauhauhaua«, seufzte Nicole. »Ich fürchte, da haben sich zwei gesucht und gefunden… Wenn du die beiden zusammen in einen Sack steckst und mit dem Knüppel draufhaust, triffst du garantiert nie einen Unschuldigen.«
    »Das muß als Aufforderung zur Ausübung brutalster Gewalt unbedingt zensiert werden«, forderte Möbius. »Schon aus Gründen des Jugendschutzes…«
    »Wir sind hier unter Erwachsenen und als solche über den Jugendschutz erhaben«, behauptete Gryf. »Aber prinzipiell bin ich auch dagegen, daß wir zwei mit ’nem Knüppel verhauen werden. Es gibt da wesentlich faszinierendere Freizeitbeschäftigungen.«
    »Die sind aber auch nicht jugendfrei«, bemerkte Nicole.
    »Momentan leider doch - du bist ja erschreckenderweise bekleidet«, grinste der Druide. »Das solltest du so spontan wie gründlich ändern, sonst geht's nicht so recht…«
    »He!« protestierte Zamorra. »Fang nicht an, Nicole anzubaggern! Von der Frau läßt du sowohl deine lüsternen Pupillen als auch deine Grabschfinger! Die gehört nämlich ausschließlich mir!«
    »Äh… habe ich da gerade ›gehört‹ gehört?« fauchte Nicole. »Darf ich da auch mal was zu sagen?«
    »Neinl« erwiderten die drei im Chor.
    Nicole verdrehte die Augen. »Männer !« seufzte sie.
    »Du betonst das falsch«, dozierte Zamorra. »Du mußt dieses Wort voller Ehrfurcht und inbrünstiger Andacht aussprechen.«
    »Mach mir das doch mal vor«, verlangte sie. »Am Beispiel des Wortes Frauen.«
    Zamorra lehnte sich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. »Als Professor der Parapsychologie bin ich für das Komplizierte zuständig. Für derlei einfache Dinge habe ich meine Leute.« Dabei sah er Gryf und Carsten auffordernd an.
    Möbius bohrte sich demonstrativ im Ohr. »Das habe ich gerade nicht richtig verstanden. Ich glaube, die Telefonverbindung ist ziemlich schlecht…«
    »Gib ihm keinen Whiskev mehr«, sagte Gryf. »Er wird schon wieder größenwahnsinnig. Dabei sollte er wissen, daß man Freunde nicht mit irgendwelchen Aufträgen belästigt, und vor allem, daß man Frauen äußerst pfleglich und zuvorkommend behandeln sollte. Schließlich sind es recht sensible und zerbrechliche Wesen, die der liebe Gott extra dafür schuf, daß sie uns die Löcher in den Socken stopfen, die Unterhosen waschen und das Essen kochen.«
    Das werwölfische Protestknurren aus weiblicher Kehle wurde geflissentlich ignoriert.
    Möbius hob zögernd die Hand. »Äh… war da nicht noch eine vierte Aufgabe?« gab er zu

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