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0578 - Die Geisel

0578 - Die Geisel

Titel: 0578 - Die Geisel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Brookman. »Was haben Sie denn…?«
    »Bleiben Sie zurück!« brüllte ich. »Verschwinden Sie – laufen Sie weg, verdammt!«
    Noch in der gleichen Sekunde erschien der Wagen zum Greifen nahe vor der Scheibe.
    Der Fahrer traf keinerlei Anstalten zu stoppen. Im Gegenteil, er gab noch Gas, und sein Fahrzeug sprang förmlich auf das breite Fenster zu – und hindurch…
    ***
    Es war der Moment der Panik, des Chaos und des Schreckens. Alles Furchtbare kam zusammen. Ich erkannte nicht einmal, wer den Wagen fuhr, ich sah nur, daß es ein flacher Sportflitzer war, höchstwahrscheinlich ein Jaguar.
    Seine lange Schnauze zertrümmerte die Scheibe. Der Knall glich einer Explosion.
    Gewaltige Scherbenstücke wirbelten in das Zimmer, gläserne Killer, die mit ihren scharfen Rändern einem Menschen tiefe Wunden beibringen konnten.
    Ich flog zurück. Aus dem Stand hatte ich mich nach hinten geworfen. Wo ich landete, konnte ich nicht sehen. Mit dem Rücken krachte ich gegen ein hartes Hindernis. Ich spürte den Schmerz im Kopf, der sich explosionsartig ausweitete, und sah einen Schatten dicht über meinem Gesicht. Etwas fiel auf mich nieder. Zwar brachte ich meinen Kopf mit einem Reflex zur Seite, trotzdem erwischte mich der Gegenstand an der Stirn und löschte erst einmal einige Lichter.
    Das Krachen verschwand. Es löste sich regelrecht auf, als würde es als Echo hineingetragen in eine Leere, die auch mich geschluckt hatte. Mein Zustand schwebte zwischen Wachsein und Bewußtlosigkeit, und dieser Taumel wollte mich einfach nicht loslassen.
    Daß der Jaguar durch das Zimmer raste und erst von der gegenüberliegenden Wand gebremst wurde, bekam ich nicht mit. Der Fahrer hatte, als die Kühlerschnauze die Scheibe zerstörte, voll auf die Bremse getreten. Die Katastrophe war jedoch nicht mehr zu vermeiden.
    Er räumte die schweren Sessel um, nahm einen Tisch mit, zwei Lampen gingen zu Bruch, und er fegte auch als stählernes Ungetüm auf David Brookman zu, der die Warnung zwar gehört, sie aber nicht mehr hatte in die Tat umsetzen können.
    Der grüne Jaguar wurde ihm zum Schicksal. Seine flache Schnauze zum Killer.
    Brookman brüllte schrecklich auf, als ihn der rechte Kotflügel noch erfaßte.
    Von der Wucht des Stoßes flog er in die Höhe. Aus seinem Körper schien die Kraft und die Bewegung herausgerissen worden zu sein.
    Er klatschte zu Boden, ein Stuhl fiel über ihn, der Rücken bestand nur mehr aus Schmerzen, denn seine alten Knochen hielten einen derartigen Aufprall nicht mehr aus.
    Dann stand der Jaguar.
    Nicht einmal einen Schritt von Brookman entfernt, der auf dem Rücken lag und wimmerte. Er konnte nicht mehr aufstehen, die Schmerzen waren einfach zu schlimm. Wenn er nach Atem rang, kam es ihm vor, als würden von allen Seiten Knochensplitter in seine Rippen dringen und auch die Lunge nicht verschonen.
    Er atmete nur flach, doch heftig und keuchend. David Brookman lag so, daß er an der rechten Wagenseite vorbeischauen konnte und auch mitbekam, wie die Tür aufschwang. Wenn er den Kopf etwas drehte, konnte er noch Sinclair erkennen, den es ebenfalls böse erwischt haben mußte, weil er auch regungslos auf dem Boden lag.
    Der Wagen war Brookman bekannt. Zwar fuhren in London nicht wenige Jaguare herum, doch nicht zwei mit dem gleichen Nummernschild. Und diese Zahlenkombination gehörte zur Autonummer seiner Tochter Donna.
    War sie es?
    Er schaute nicht nur gegen die offenstehende Tür, darunter sah er ein Stück Bein und den hellen Saum eines Mantels.
    Donna hatte einen Mantel getragen…
    War sie es?
    Hoffnung keimte in ihm hoch. Sein Zustand war ihm eigentlich egal, ihn interessierte jetzt nur seine Tochter. Er hing an beiden, besonders an Donna. Irgendwo hatte auch ein knallharter Geldverleiher wie Brookman ein weiches Herz.
    Ja, es war Donna!
    Die Fahrerin drückte sich in die Höhe. Sie schaute über die Tür hinweg. Die langen blonden Haare, das Gesicht, auch wenn es schmutzig war und verklebt.
    Seine Donna kam…
    Er flüsterte ihren Namen, obwohl ihn die Schmerzen peinigten. Sie war gekommen, sie war da, und sie knallte den Wagenschlag wieder zu. Dann drehte sie sich zu ihrem Vater um.
    Brookman sah sie jetzt von vorn. Der Mantel war nicht geschlossen. Er konnte auch den feuchten, dunklen Fleck in Höhe des Herzens erkennen. Er fand sich auch auf ihrem Pullover wieder.
    Bleich war sie, unnatürlich blaß. Blut an ihrer Kleidung. Das ließ auf eine Verletzung schließen.
    Trotzdem konnte sie noch gehen! Was war

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