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0579 - Die Sturmrösser von Khe-She

0579 - Die Sturmrösser von Khe-She

Titel: 0579 - Die Sturmrösser von Khe-She Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sagte er. »Wann wünscht Ihr zu Abend zu speisen? Soll ich Euch Wasser aufs Zimmer schaffen lassen, daß Ihr Euch vom langen Ritt erfrischen könnt?«
    Byanca lächelte. Der Mann hatte eine feine Nase und bemerkte, daß sie ein wenig nach Pferd roch. »Sagen wir, den Wasserzuber in tausend Herzschlägen, das Essen weitere tausend danach«, verlangte sie. »Aber sagt, Wirt - des Stadtkönigs Garde, trägt sie mattschwarze Rüstungen, deren Helme den ganzen Kopf, auch das Gesicht, verbergen? Oder lagern hier andere Krieger in der Stadt, die so gepanzert sind?«
    »Schwarze Vollrüstungen?« Der Wirt hob die Schultern. »Nicht, daß ich wüßte. Die Garde trägt Kettenhemden. Und andere Heere… Wird denn wieder ein Krieg geführt?«
    »Ich hoffe nicht.«
    Irgendwo wurde immer Krieg geführt. Grex gegen Rhonacon, Rhonacon gegen Grex, Grex gegen Khysal, Rhonacon gegen Khysal, Khysal gegen Rhonacon und Grex… Und wenn Rhonacon und Grex einander bekriegten, zogen die Heere grundsätzlich durch Khysal - was blieb ihnen auch anderes übrig? Schließlich lag das Land genau in der Mitte dazwischen.
    Byanca wandte sich ab und schaute sich in der Schankstube um. Was sie sah, sagte ihr zu. Die Stube war gepflegt, die bedienenden Sklaven schnell, und die Gäste angenehme, stille Menschen. Ein paar Männer sahen sie mit hungrigen Blicken an und zogen sie förmlich mit den Augen aus, doch das war sie gewohnt.
    Als sie nach den schwarzen Rüstungen fragte, hatte sie so laut gesprochen, daß sie jeder hören mußte. Aber darauf reagierte niemand der um diese Abendzeit noch hier sitzenden Männer und Frauen.
    Byanca ließ sich von einem Sklaven zur Treppe führen. Der schritt mit brennender Kerze voraus, immerhin waren die Fenster klein, und so dunkelte es drinnen noch rascher als draußen. Die Zimmer befanden sich im Obergeschoß des Hauses.
    »Dort ist Eure Kammer, Herrin, so sie Euch gefällt«, sagte der Sklave.
    Byanca sperrte das Schloß mit dem komplizierten Schlüssel auf, sie trat ein und…
    Ihr Instinkt warnte sie.
    Aber da war es schon zu spät!
    Ein Fausthieb traf sie und warf sie förmlich durchs Zimmer.
    Aus den Augenwinkeln sah sie, wie der Sklave überrascht aufschreien wollte. Ein Dolch flog und beendete sein Leben, ehe er einen Laut von sich geben konnte.
    Und drei schwarzgerüstete Gestalten warfen sich auf die Halbgöttin…
    ***
    Zamorra atmete auf. Wie auch immer das möglich war - Fooly hatte mit seinem Drachenzauber Raffael geheilt!
    Mochten die beiden sich untereinander einigen, was davon zu halten war und wie ihr gegenseitiges Verhältnis zukünftig aussehen mochte.
    Zamorra kümmerte sich nicht weiter darum.
    »Sollte jemand Mademoiselle Duval und mich in der nächsten Zeit vermissen«, sagte er, »wir sind bei Merlin zu finden.«
    Raffael nickte nur.
    »Ich werde es gegebenenfalls ausrichten«, versprach er. Er mußte erst mal damit fertigwerden, daß sein Bein ebenso schnell wieder genesen war, wie er es sich gebrochen hatte.
    Derweil machte sich Zamorra auf den Weg in Richtung Keller. Dort wuchsen in einem Gewölbe, das von einer frei schwebenden, künstlichen Mini-Sonne erhellt wurde, die Regenbogenblumen. Bisher wußte niemand, wer sie vor langer Zeit dort angepflanzt hatte - und erst recht niemand, wer die künstliche Sonne installiert hatte.
    So etwas paßte zur Technik der DYNASTIE DER EWIGEN. Aber die hatte früher nie Berührungspunkte zum Château Montagne gezeigt. Das war erst durch Zamorra anders geworden…
    Seit relativ kurzer Zeit gab es ebensolche Regenbogenblumen auch in Merlins unsichtbarer Burg Caermardhin.
    Es reichte, sich zwischen die Blumen zu begeben und an sein Ziel zu denken - entweder an die unmittelbare Umgebung oder an eine Person, die sich dort befand. Gab es an diesem Ort ebenfalls Regenbogenblumen, so erfolgte der Transport. Man verschwand hier und tauchte dort wieder auf. Währenddessen verstrich nachweislich keine meßbare Zeitspanne…
    Zamorra wollte nach Caermardhin.
    Wenn Merlin Nicole in seine unsichtbare Burg in Wales entführt hatte, würde Zamorra sie in Caermardhin treffen.
    Und dann sollte Merlin sein blaues Wunder erleben.
    Zamorra konnte sich nicht vorstellen, daß sich die Gesuchten anderswo aufhielten, denn unweit der unsichtbaren Burg befand sich die sogenannte Mardhin-Grotte, jene Kristallhöhle unter dem Teleport-Felsen, von der aus es eine direkte Verbindung zur Straße der Götter gab.
    Es gab auch andere Weltentore. Zum Beispiel im Bereich des

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