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0579 - Die Sturmrösser von Khe-She

0579 - Die Sturmrösser von Khe-She

Titel: 0579 - Die Sturmrösser von Khe-She Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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während ein harter Fußtritt sie erwischte und im Aufspringen wieder auf die Pflastersteine schickte.
    Sie unterdrückte den Schmerz, ließ die funkelnde Klinge kreisen, über die weißes Feuer floß. Der Krieger, der sie getreten hatte, brach mit lautem Krächzen zusammen.
    Der andere wandte sich zur Flucht, als er das Zauberschwert erblickte, aber Byanca schleuderte es ihm in die Kniekehlen. Vor der Dhyarra-Magie schützte auch die Rüstung nicht.
    Der Gepanzerte brach auf der Straße zusammen.
    Im nächsten Moment war Byanca über ihm, hielt ihr Schwert schon wieder in der Hand und hebelte dem Krieger den Helm vom Kopf. Sofort setzte sie ihm die Schwertspitze an die… Kehle?
    Sie unterdrückte einen überraschten Aufschrei.
    Das war kein Mensch!
    Was ihr unter dem Helm entgegenstarrte, war dunkelbraun geschuppt, besaß starre, daumennagelgroße Augen, aber davon gleich vier. Ein spitzes Maul mit mehrfachen Knochenreihen anstelle der Zähne klaffte auf, eine gespaltene Zunge fuhr hektisch hin und her.
    »Ein Drachensklave!« stieß Byanca hervor, dann packte sie ihn hart, schüttelte ihn. »Wer hat dir die Rüstung gegeben, verdammter Knecht?«
    Der Drachensklave röchelte. Wesen seiner Art wurden als lebende Kampfmaschinen eingesetzt, als unerbittliche, grausame Kämpfer, die sich durch keine Gewalt aufhalten ließen. Sie waren von annähernd menschlicher Gestalt, aber damit hörte die Ähnlichkeit bereits auf.
    »Wer gab dir den Auftrag, die Schwerter zu stehlen? Warum habt ihr Dämon entführt? Warum habt ihr mich in der Kammer überfallen? Sprich, und rette dein Leben!«
    Der Drachensklave keuchte. Er wollte nicht reden, wollte lieber sterben als seinen Herrn verraten.
    Aber jetzt hatte Byanca den Dhyarra-Kristall, der im Schwertgriff eingelassen war. Er gab ihr nicht nur neue Kraft, sondern legte auch einen unentrinnbaren Zwang in ihre befehlenden Worte.
    Der Drachensklave mußte antworten, ob er wollte oder nicht. Byancas Magie ließ ihm keine andere Möglichkeit.
    »Herr… der unsichtbaren Burg… der mit den… ahhrg!«
    Er verkrampfte sich, bäumte sich jäh auf, und Byanca konnte die Klinge nicht rasch genug zurückziehen.
    Grünes, dampfendes Blut benetzte die scharfe Schneide. Der Drachensklave hatte einen Weg gefunden, trotz des magischen Zwanges sein Geheimnis zu wahren. Er hatte den Freitod gewählt !
    In bitterer Enttäuschung starrte Byanca ihn an. Noch ein Toter mehr! Wieder niemand, den sie befragen konnte.
    Herr der unsichtbaren Burg!
    Damit ließ sich nicht gerade viel anfangen.
    Laute Rufe erklangen. Byanca blickte auf, da sah sie Männer in Kettenhemden nahen. Die Stadtgarde kam!
    Ihre Gedanken überschlugen sich. Man würde sie, die das Schwert noch in der Hand hielt, erst mal festhalten und befragen, vielleicht gar einkerkern. Daß sie die Halbgöttin Byanca war, die Gesandte des OLYMPOS, würde hier niemanden stören. Immerhin befand sie sich in Grex, dessen Einwohner fast ausnahmslos dem ORTHOS hörig waren. Und wenn die Drachensklaven im Auftrag der dunklen Götter gehandelt hatten…
    Sie mußte fort!
    Sie raffte Damons Schwert auf, stieß ihre eigene Klinge in die Scheide und hetzte zu den Pferden. Als sie sich in den Sattel ihres Schimmels schwang, rührte der sich jedoch nicht.
    Er war in magischer Starre!
    Byanca mußte ihn erst mit einem Zauberspruch wecken. Hastig durchtrennte sie dann die Leinen mit dem Dolch und ritt gerade an, als die Gardisten eintrafen.
    »Halt, stehenbleiben!« gellte der Befehl.
    Byanca sprengte davon. Zwei, drei Armbrustbolzen zischten haarscharf an ihr vorbei.
    »Haltet sie auf! Versperrt ihr den Weg!« schrie jemand.
    Aber niemand wagte es, der rasenden Reiterin, deren goldblonde Haare flogen, in den Weg zu treten.
    Byanca jagte mit den beiden Pferden durch die Stadt und hoffte, daß das Tor noch offen war. Vielleicht hatte sie Glück.
    Immerhin hatte sich ihre Maßnahme als klug erwiesen, die Pferde nicht sofort zum Mietstall zu bringen. Andernfalls hätte sie jetzt nur noch zu Fuß fliehen können.
    Schon von weitem sah sie das Tor, dessen große Flügel soeben geschlossen wurden. Byancas Verfolger lagen schon weit zurück, ihre Rufe waren nicht mehr zu hören.
    Sie preschte direkt auf die Männer am Tor zu.
    Der Spalt wurde immer schmaler.
    »Haltet an!« rief man ihr entgegen, Sie dachte gar nicht dran, gab ihrem Schimmel noch die Hacken zu spüren.
    Das Tier wurde noch schneller. Damons Pferd mußte im gleichen Tempo mitlaufen.
    Die Hufe

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