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0579 - Die Sturmrösser von Khe-She

0579 - Die Sturmrösser von Khe-She

Titel: 0579 - Die Sturmrösser von Khe-She Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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kämpfte mit ihr zusammen… Vielleicht wußten sie sogar, daß er es gewesen war, der in Sestepe Wokat getötet hatte. Dann würde es für den ORTHOS kaum noch einen Unterschied machen, ob Damon existierte oder nicht. [4]
    Wieder hustete er.
    »Byanca«, keuchte er leise. »Ich kann dich nicht verraten… aber den ORTHOS doch auch nicht…«
    Grell loderte das Feuer an der Tür und strahlte erbarmungslose Hitze aus…
    ***
    Der Hubschrauber schwebte über dem Berggipfel.
    »Und hier wollen Sie tatsächlich 'raus, Sir?« fragte der Pilot staunend. »Hier ist doch der Hund verfroren! Ich fliege Sie lieber nach unten ins Dorf. Dort…«
    »Nein«, erwiderte Zamorra. »Ich steige hier aus.«
    »Ich gebe ja durchaus zu, daß ich auf Albions Berggipfeln noch nie einen dermaßen einladenden Landeplatz gesehen habe«, brummte der Pilot. »Aber gerade deshalb frage ich mich, was Sie hier wollen? Hier gibt's doch überhaupt nichts. Nicht mal Bäume und Gestrüpp !«
    Der Dämonenjäger nickte. »Gerade deshalb steige ich hier ja aus. Mich reizt die Einsamkeit«, behauptete er schmunzelnd. »Mein ganzes Wohnzimmer ist voll von Bäumen und Gestrüpp. Ich will wenigstens einmal im Leben für ein paar Minuten was anderes sehen. Ich fühle mich nämlich schon von Bäumen und Gestrüpp verfolgt. Das hier ist meine ganz persönliche Therapie gegen diese Art von Verfolgungswahn.«
    Der Pilot tippte sich kopfschüttelnd an die Stirn.
    Er senkte den Hubschrauber ab. Er war froh, wenn er den Mann los wurde, der anfangs ganz vernünftig gewirkt hatte, aber jetzt begann der Pilot ernsthaft an Zamorras Verstand zu zweifeln.
    Noch mehr hätte er vermutlich gezweifelt, wenn Zamorra ihm erzählt hätte, was er wirklich hier wollte…
    »Und wann darf ich Sie wieder abholen?« fragte er spöttisch. »Oder möchten Sie bis zum jüngsten Tag hier frei von allen Bäumen und Gestrüpp meditieren?«
    Zamorra löste den Sicherheitsgurt und schob die Tür auf. Mit einer Hand griff er nach seinem Alu-Koffer, der im Fußraum vor ihm gestanden hatte.
    »Warten Sie etwa fünf oder zehn Minuten. Wenn ich dann noch hier bin, können Sie mich wieder aufnehmen.«
    »Wenn Sie dann noch hier sind…? Natürlich, ganz selbstverständlich. Wenn Sie dann noch hier sind. Verlassen Sie sich ruhig auf mich.«
    Es war beißender Hohn.
    »Sollten Sie mich zwischenzeitlich aus den Augen verlieren, können Sie getrost nach Southampton zurückfliegen«, fuhr Zamorra fort.
    Der Pilot nickte übertrieben deutlich. Er fragte sich, wie er Zamorra auf dieser freien, kahlen Fläche aus den Augen verlieren sollte.
    Zamorra schwang sich bereits nach draußen. Der Pilot startete nicht sofort wieder. Er ließ die Maschine noch am Boden. Die Rotoren schaltete er allerdings auch nicht ab.
    Sekundenlang überlegte Zamorra, ob er den Mann nicht wegscheuchen sollte. Aber es war nicht damit zu rechnen, daß Caermardhin gerade jetzt in voller Größe entstand - real entstand, um dabei den Hubschrauber in sich aufzunehmen.
    Genaugenommen, befanden sie sich nämlich bereits im Innern von Merlins Burg. Die allerdings war nicht nur unsichtbar, sondern befand sich auch in einer anderen Dimension. Sie trat erst real in Erscheinung, wenn Merlin es wollte, um dann denjenigen, den er gerufen hatte, an das große Portal seiner Festung klopfen zu lassen.
    Zamorra dachte jedoch nicht daran, anzuklopfen.
    Er wollte das Permit benutzen. Und mit dem spielte es keine Rolle, ob er sich draußen vor dem Tor oder irgendwo im Innern Caermardhins befand.
    Und jetzt - benutzte er es.
    Sekunden später glaubte der Hubschrauberpilot seinen Augen nicht mehr trauen zu dürfen.
    Gerade noch hatte sein seltsamer Fluggast dort drüben im Gras gestanden…
    Und jetzt war er verschwunden!
    Einfach so!
    Und er tauchte auch nicht wieder auf!
    Der Pilot rieb sich die Augen. Er fragte sich, ob er träumte.
    Sollte er nicht die Polizei informieren?
    Aber dann entdeckte er etwas, das ihn noch fassungsloser machte.
    Er sah einen Drachen, der sich mit raschem Flügelschlag durch die Luft näherte !
    Da verzichtete er darauf, über Funk die Polizei zu benachrichtigen.
    Für Halluzinationen war die nicht zuständig.
    Für das Verschwinden seines Fluggastes brauchte er sich nicht mal eine Ausrede einfallen zu lassen, falls er überhaupt jemals nach ihm gefragt wurde. Er hatte ihn auf Wunsch hierher geflogen und abgesetzt, und das war's dann auch schon.
    Sofern er nicht ohnehin in Kürze aus einem Traum erwachte…
    Er startete

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