Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
058 – Das Gift des Rings

058 – Das Gift des Rings

Titel: 058 – Das Gift des Rings Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neo
Vom Netzwerk:
bei der Raumflotte, fünf Jahre, und ist nach seinem Ausscheiden zurück nach Naat gekommen. Er hat sich dem großen Sturm gestellt, zwei Kristallkatzen niedergerungen und einige Räuber erschlagen.«
    »Alles löbliche Betätigungen.«
    »Seit ein paar Monaten zieht er durch die Städte und schimpft uns Feiglinge, weil wir Gift an den Wasservorräten des Planeten deponiert haben. Eine Strategie, mit der nur Schwächlinge die Kontrolle sichern, sagt er.« Er sah Theta an. »Eine Sicherungsvorkehrung für den Fall eines Aufstands. Wir können jedes größere Wasservorkommen vergiften. Außerdem haben wir Bomben an den Großen Gruben positioniert, in denen ihre Weibchen leben.«
    »Das ist eine Geschichte für sich«, sagte da Teffron.
    »Es spielt auch hier hinein«, sagte Ghorn. »In gewissen Abständen öffnen sich die Großen Gruben und verströmen Duftstoffe, um die männlichen Naats anzulocken. In einem Ritualkampf, dem Tasbur, streiten sie dann um die Ehre, die Weibchen begatten zu dürfen. Die meisten Gruben locken nur wenige Naats an. Vermutlich bezeichnen die Duftstoffe genetische Kompatibilität. Die Große Grube von Luusok ist eine Ausnahme. Dort scheinen die Weibchen besonders fruchtbar. Jeder männliche Naat ist geeignet.«
    »Das ist die wichtigste Große Grube auf ganz Naat!«, ergänzte da Teffron.
    »Und das wichtigste Tasbur. Granaar, so heißt der Naat, wollte dort antreten. Ihn zu exekutieren hätte Schwäche bedeutet. Eine feige Art, einen Gegner zu beseitigen, die seine Vorwürfe nur bestätigt hätte. Aber wenn er das Tasbur gewonnen hätte, wäre sein Ruhm noch weiter angewachsen, und noch mehr Naats hätten auf ihn gehört. Also habe ich ihn nach Peshteer bringen lassen. In der Hoffnung, er würde hier endlich verrecken. Leider hat er mir den Gefallen nicht getan. Also wollte ich gerade ein Kommando zusammenstellen, um ihn zu liquidieren. Nur Arkoniden und Roboter, keine Naats. Besser, niemand erfährt davon.«
    Nachdenklich drehte da Teffron den Ring an seinem Finger. »Wir werden dieses Kommando begleiten«, verkündete er.
     
    Widerwillig bestätigte Sergh den eingehenden Anruf. »Wir haben zwei geeignete Objekte gefunden«, meldete der Offizier. Ein junger Bursche in tadelloser Uniform. Die Tränen der Aufregung konnte er dennoch nicht gänzlich zurückhalten, was Sergh in der Auffassung bestätigte, sich einen soliden Ruf erarbeitet zu haben. »Wir werden etwa zwei Tage benötigen, um sie nach Naat zu schaffen.«
    »Ich will mich jetzt nicht mit solchen Kleinigkeiten beschäftigen«, sagte Sergh. »Übermitteln Sie die Details an meine Positronik.«
    Gerade noch sah er die Bestätigung des Offiziers, bevor er die Verbindung unterbrach. Wenn der Mann seine Aufgabe gut erfüllte, würde Sergh ihn vielleicht auf einen aussichtsreicheren Posten holen. Weg von dem Wachgeschwader, das die Eisenschürfer schützte.
    Die Korvette mit dem Liquidierungskommando setzte zur Landung an. Die Sensoren hatten Granaar an einem Sauerstoffdepot ausfindig gemacht. Ein wenig Luxus konnte sich wohl auch ein Nomade nicht verwehren.
    Granaar erwartete sie trotzig, als sie mit ihren Kampfanzügen ins Freie traten. Er war klug genug, nicht vor dem Raumschiff zu fliehen. Energiegeschütze waren stärker als der stärkste Naat.
    Sergh verbat den Einsatz von Antigravfeldern. Bei der niedrigen Schwerkraft hätten sie in den drei Augen des Naats von Schwäche gekündet. Hier konnte man die Distanz bis zum Boden problemlos mit einem beherzten Sprung überwinden.
    Die Kommandosoldaten hatten sich zweifellos in ihrer früheren Karriere etwas zu Schulden kommen lassen, sonst wären sie nicht hier gelandet. Manchmal erlaubte man Versagern, vor allem aber solchen, die ein gestörtes Verhältnis zur Disziplin hatten, statt einer unehrenhaften Entlassung einige Jahre auf Naat abzuleisten. Die einfache Aufgabe, einen Halbkreis zu bilden und Granaar gegen einen Felsen zu drängen, erfüllten sie anstandslos.
    Der Naat stand breitbeinig vor der zehn Meter aufragenden Klippe. Vielleicht hätte er die Kante mit einem Sprung erreichen können. Immerhin machte auch Sergh in Peshteers Schwerkraft weite Sätze. Aber Granaar war zu klug dafür. Ein dümmerer Naat hätte seine Gegner sicher mit gezogener Klinge erwartet oder sich gar in das Energiefeuer seiner Feinde gestürzt, aber er ließ die Waffe in der Scheide.
    »Ziel gesichert«, meldete Ghorn ter Marisol.
    Mit einer Handbewegung bedeutete Sergh Theta zurückzubleiben. Er trat

Weitere Kostenlose Bücher