0581 - Wo Dämonen sterben ...

Titel: 0581 - Wo Dämonen sterben ... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa

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die Güte, dieses Wort zu vermeiden?« vernahm er vom Lagerfeuer her Nicoles Stimme. »Ich sagte doch schon, daß ich es zur Zeit nicht mehr hören kann!«
    »Dann schau dir das hier doch mal an«, schlug Ted vor.
    Nicole kam heran.
    Die blonden Zwillinge verhielten sich jetzt abwartend ruhig und starrten das Holz an, das ihnen langsam entgegentrieb. So langsam, wie das Loire-Wasser eigentlich flußabwärts strömte.
    Auch Zamorra und Tendyke liefen jetzt heran. Seufzend blieb Carlotta am Feuer zurück - irgend jemand mußte sich ja um den Bratspieß kümmern.
    »Verrückt«, fand Zamorra. »Es erzeugt nicht mal so etwas wie eine Bugwelle. Optisch sieht es fast so aus, als triebe es mit der Strömung. Dabei kommt es uns aus der falschen Richtung entgegen.«
    »Vielleicht solltet ihr aus dem Wasser rauskommen! Jedenfalls solange wir nicht wissen, was es mit diesem - Ding - auf sich hat!« rief Tendyke den Zwillingen zu.
    Zögernd kamen die beiden Mädchen ans Ufer. Nicole trat zu ihnen. »Könnt ihr etwas feststellen?«
    »Was meinst du damit?« fragte Uschi Peters.
    »Eine Aura… oder Gedanken…?«
    Monica schüttelte den Kopf. »Bei einem Stück Holz?«
    »Ich glaube nicht, daß es nur einfach ein Stück Holz ist«, behauptete Nicole.
    »Was soll es sonst sein?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Ich weiß es nicht. Ich habe es selbst schon versucht, aber ich finde keinen Kontakt.«
    Nicole Duval besaß ebenfalls die Gabe der Telepathie, wenn auch bei weitem nicht in der starken Ausprägung, wie es bei den Zwillingen der Fall war.
    Zamorra hatte ihre Worte gehört. »Du hast also versucht, mentalen Kontakt zu bekommen?«
    »Habe ich, aber ich komme einfach nicht dran«, erwiderte Nicole. »Ich kann etwas spüren, es aber nicht erfassen, dazu reicht meine Telepathie nicht aus.«
    »Wie kommst du überhaupt darauf, daß ein Stück Holz über eine Bewußtseinsaura verfügen oder sogar denken könnte?« fragte Uschi.
    »Das liegt doch auf der Hand! Es setzt die Naturgesetze außer Kraft. Dieses Etwas ist alles Mögliche, aber kein Baum!«
    »Es denkt nicht«, versicherte Monica. »Wir können zwar so etwas wie eine Aura fühlen, aber die ist…« Sie verstummte.
    »Was ist damit?« hakte Nicole neugierig nach.
    Monica schwieg. Sie wandte sich ab.
    »He, habe ich was falsch gemacht?« wunderte Nicole sich.
    »Ja«, sagte Uschi leise. »Es hängt eine ziemlich unangenehme Erinnerung dran. Wir haben so etwas schon mal gespürt.«
    »Wann? Bei wem?«
    Uschi schluckte.
    »Bei einem Toten.«
    Nicole und Zamorra sahen sich kurz an. Inzwischen war das Gebilde, das von weitem ausgesehen hatte wie ein Baumstamm, jetzt nahe genug heran, um Einzelheiten erkennen zu lassen.
    Zamorra hatte plötzlich den Eindruck, ein Lebewesen zu sehen. Keinen Menschen, obgleich eine schwache Ähnlichkeit nicht zu leugnen war. Aber die vielen Arme…
    Unwillkürlich berührte er das Amulett, das er an der silbernen Halskette vor der Brust trug. Mit einem Gedankenbefehl aktivierte er die handtellergroße Silberscheibe.
    Von selbst hatte sie nicht gewarnt, aber vielleicht hatte sie im passiven Zustand nur nichts ausmachen können und deshalb bisher nicht reagiert.
    Kannst du feststellen, ob es sich bei diesem Gebilde um einen schwarzmagischen Gegenstand handelt? fragte er gedanklich an. Augenblicke später schalt er sich einen Narren. Dir Zeit, in der er sich mit Merlins Stern, halte unterhalten können wie mit einem eigenwilligen Menschen, war lange vorbei. Seit sich das künstlich entstandene Amulettbewußtsein aus der Silberscheibe gelöst und in Form eines menschenähnlichen Wesens manifestiert hatte, das sich Taran nannte, gab es diese Möglichkeit nicht mehr. [2]
    Er mußte seinen Test selbst steuern.
    Seine Finger glitten über die leicht erhabenen Schriftzeichen auf der Scheibe, verschoben einige von ihnen, die anschließend wieder in ihre ursprüngliche Position zurückglitten und durch nichts verrieten, daß sic bewegt werden konnten. Durch diese Verschiebung konnte Zamorra die gewünschte Funktion auslösen.
    Jetzt endlich wurde das Amulett aktiv.
    Aber es reagierte nicht in der Form, wie Zamorra es erwartet hatte. Es kehrte in den Passiv-Zustand zurück!
    Allerdings übermittelte es Zamorra vorher noch einen vagen Eindruck, den er nicht auf Anhieb zu deuten vermochte. Nachdenklich sah er dem knorrigen Gebilde nach, das jetzt an ihnen vorbei war und der Flußbiegung folgte, um langsam weiter gegen den Strom davonzutreiben.
    »Mit dem Ding