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0581 - Wo Dämonen sterben ...

0581 - Wo Dämonen sterben ...

Titel: 0581 - Wo Dämonen sterben ... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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anrufen? Dann hören wir uns die ganze Geschichte noch mal gemeinsam an, schneiden möglichst auf Band mit, und Sie tippen ein Protokoll, das Sie anschließend an Zamorra faxen.«
    »Warum ich?« stöhnte Brunot.
    »Weil Sie der Assistent sind und ich der Chef.«
    Robin grinste und strich sich über sein Schnauzbärtchen.
    Doch zwei Stunden später schüttelte Staatsanwalt Jean Gaudian energisch den Kopf.
    »Das ist doch wohl nicht Ihr Ernst, Robin. Was sich im Departement Loire abspielt, das geht uns alle einen feuchten Kehricht an. Jedenfalls solange, wie wir von dort nicht offiziell um Unterstützung gebeten werden. Und mein lieber Kollege Mèrdefaire wird eher zu Fuß zum Mond und wieder zurück pilgern, als das zu tun.«
    »Sie kennen ihn?«
    »Diesen - nee, ich sag's lieber nicht, sonst sagen Sie's hinterher auch, und am Ende fangen wir uns beide 'ne Beleidigungsklage ein. Wer kennt Merdefaire nicht? Wenn der Wind davon bekommt, daß Sie Laborergebnisse anfordern und sich in Kommissar Charbons Ermittlung einmischen, beschwert er sich gleich beim Minister. Aber ich hab' da 'ne bessere Idee, Robin. Sie sind doch mit Professor Zamorra befreundet.«
    »Ja.«
    »Der lebt im Departement Loire und gerade mal fünfzig Kilometer von Roanne entfernt, oder? Schicken Sie den doch los. Er ist eine Privatperson, zudem Wissenschaftler, und wenn der Merdefaire auf den Schlips tritt, sind wir zwei aus dem Schneider.«
    »Meinen Sie das im Ernst?«
    Gaudian schmunzelte. »Sie brauchen ja keinem zu erzählen, daß der Tip von mir kommt. Ihrem Professor wird schon was einfallen, wie er der Sache am besten auf den Grund geht. Und so, wie ich Sie jetzt grinsen sehe, haben Sie ihn doch längst schon auf den Fall spitzgemacht. Haben Sie ihm auch gesagt, daß er ruhig die Karten auf den Tisch legen darf und auf unsere gemeinsamen Erfahrungen mit übersinnlichen Kriminalfällen hinweisen sollte?«
    »Professor Zamorra also als eine Art Hilfsorgan der Staatsanwaltschaft…? Aber doch vom falschen Departement aus.«
    »Passen Sie auf, Robin. Man hört doch heraus aus diesem Tonbandmitschnitt, den Sie beim Gespräch mit Joel Wisslaire aufgenommen haben, daß der nur als Sündenbock herhalten soll. Sonst wären Sie schließlich nicht zu mir gekommen. Wenn Merdefaire weiter an ihm als Täter festhält, und wenn Ihr Freund Zamorra beweisen kann, daß Wisslaire unschuldig ist, dann wird es mir ein Vergnügen sein, mittels der von Zamorra zusammengetragenen Fakten meinem lieben Kollegen mal dermaßen kräftig vors Schienbein zu treten, daß er am Krückstock aus seinem Büro humpelt - um es nie wieder zu betreten!«
    Robin grinste immer noch. Wie der Fuchs, der die Gans gestohlen hat.
    »Welchen Spesensatz darf ich Professor Zamorra denn bewilligen?«
    Gaudian nahm die Brille ab und begann sie demonstrativ zu putzen.
    »Wissen Sie was, Robin? Sie sind ein verdammter Gauner. Und jetzt raus mit Ihnen. Aber halten Sie selbst Ihren Rüssel raus aus dem Fall!«
    ***
    Zamorra hörte sich die Tonbandcassette nun schon zum dritten Mal an.
    François Brunot hatte es sich einfach gemacht, er hatte von dem Gesprächsmitschnitt kein Protokoll angefertigt, sondern die Cassette kopiert und diese Kopie direkt ins Château Montagne gebracht. Persönlich, denn es war für ihn nur ein relativ kurzer Dienstgang, in einem der Parks standen nämlich auch Regenbogenblumen, durch die er das Château direkt erreichen konnte, natürlich nach telefonischer Voranmeldung. Ohne traute er es sich nicht, einfach so hier aufzukreuzen.
    In ganz Lyon waren Robin und sein Assistent die einzigen Menschen, die wußten, welche Bedeutung den Regenbogenblumen zukam.
    Damit Außenstehende sie nicht zufällig benutzten und dadurch in irgendwelche fremden Welten verschlagen wurden, gab es eine Art ›Sympathiesperre‹. Diese weißmagische Abschirmung sorgte dafür, daß es den Menschen in unmittelbarer Nähe der Blumen unwohl zumute wurde. Unwillkürlich machten sie dann einen Bogen darum. Wer um diese Sperre wußte, so wie Robin oder Brunot, konnte diese ›Sympathiesperre‹ und das damit verbundene Unwohlgefühl aber bewußt ignorieren.
    Diese Sicherheitsmaßnahme hatte Zamorra ebenso in der Loire-Bucht angelegt, um anderen Menschen ähnliehe Erlebnisse zu ersparen, wie er sie selbst hinter sich hatte bringen müssen.
    Zudem gab es noch eine weitere magische Abschirmung.
    Die hielt aber nur die Unsichtbaren fern, jene mörderischen Geschöpfe aus einer anderen Welt, die immer wieder

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