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0581 - Wo Dämonen sterben ...

0581 - Wo Dämonen sterben ...

Titel: 0581 - Wo Dämonen sterben ... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Interpol.
    »Sie müssen wirklich verrückt sein«, wiederholte Charbon. »Sie hätten doch damit rechnen müssen, daß ich mit dem Staatsanwalt rede. Er zog diese Akte hervor. Sie werden wegen verschiedener Delikte international gesucht. Ich nehme Sie jetzt fest. Alles, was Sie von nun an sagen oder tun, kann gegen Sie verwendet werden!«
    ***
    Joel Wisslaire zuckte zusammen, als er Ted Ewigk zurücktaumeln und stürzen sah. Dann sah er das Schwert aus der Brust des blonden Reporters aufragen.
    Aber er hatte niemanden gesehen, der es ihm in den Körper gestoßen hatte! Da war nur das blaßblaue Licht gewesen, kaum erkennbar in der grellen Sonne.
    »Merde«, ächzte Joel.
    Rob Tendyke hielt ihn zurück, als er vorwärts stürmen wollte. Er schob ihn in die entgegengesetzte Richtung. Und befahl: »Sie bleiben hier oben, das ist nichts für Sie. Außerdem muß wenigstens einer übrigbleiben, um später zu erzählen, was hier passiert ist!«
    Damit wandte sich Tendyke dem Ufer zu.
    Woher sollte Joel ahnen, daß Tendyke, selbst wenn er gleich ebenso umgebracht wurde wie Ted Ewigk, nicht wirklich sterben würde?
    Tendyke bereitete sich auf das Schlimmste vor. Er dachte die Zauberformel und den Schlüssel für Avalon. Das würde sein Überleben sichern, wenn ihn jetzt ebenfalls jemand aus dem Unsichtbaren heraus mit einem Schwert oder einer anderen Waffe angriff und ›umbrachte‹. Nur wenn er unvorbereitet war, konnte es für ihn wirklich tödlich enden.
    Er brauchte einige Sekunden für den Schlüssel und die Worte, um den Weg nach Avalon zu bereiten, von wo aus er ins Leben zurückkehren konnte, sobald die Verletzung geheilt war.
    Wäre er an Teds Stelle gewesen, hätte es ihn ebenfalls kalt erwischt. Aber statt ihm war ja der Reporter das Opfer des unsichtbaren Feindes geworden.
    Langsam näherte er sich Ted Ewigk. Das Schwert steckte tief in dessen Körper, mußte noch durch ihn hindurch ins Erdreich ragen.
    Tendyke schüttelte sich. Er sah sich nach dem Gegner um, der den Reporter niedergestreckt hatte.
    War da nicht ein hauchdünner, kaum wahrnehmbarer Schleier?
    Was gab es da zu sehen?
    Es schlug Tendyke in seinen Bann!
    Statt nach Ted zu sehen, wandte er sich dem Schleierartigen zu, das mehr und mehr seine Transparenz verlor und zu einer Frauengestalt wurde.
    Die Lichtgestalt, die auch Zamorra gesehen hatte?
    War sie es, die Ted angegriffen hatte?
    Ein Gespenst?
    Langsam, wie von einem Magneten angezogen, ging Tendyke auf das Geisterwesen zu, näher und näher. Vorbei an Ted.
    Direkt auf ein weiteres Schwert zu, dessen spitze Klinge ihm in Herzhöhe entgegengestreckt wurde…
    ***
    »Ich glaub's einfach nicht«, murmelte Zamorra. »Charbon, diese Akte können Sie vergessen. Wissen Sie, warum die Dinosaurier ausgestorben sind? Weil sie sich über diesen Haufen Altpapier totgelacht haben.«
    »Meinetwegen. Bitte stehen Sie jetzt auf.«
    »Warten Sie«, sagte Zamorra kopfschüttelnd. »Einen Augenblick wenigstens, ehe Sie sich so unsterblich blamieren wie Ihr Staatsanwalt, dem Sie die Akte verdanken. Diese Interpol-Fahndung gibt es schon lange nicht mehr. Sie war ein persönlicher Rachefeldzug eines Mannes, der sich Odinsson nannte. Das ganze Papier ist Makulatur. Ich hatte gehofft, daß sich das inzwischen auch in der entlegensten Polizeiwache herumgesprochen hätte. Nach Odinssons spurlosem Verschwinden wurde die Fahndung abgeblasen. Da stellte sich nämlich heraus, was für ein Unsinn sie ist.«
    »Das alles können Sie dem Haftrichtern erzählen«, sagte Charbon. »Kommen Sie jetzt.«
    Zamorra seufzte. »Ich habe das Recht auf ein Telefongespräch, nicht wahr?«
    »Sicher.«
    Zamorra griff nach dem Apparat, der auf Charbons Schreibtisch stand.
    »Wählen Sie die 9, dann können Sie sich direkt zu Ihrem Anwalt durchtasten.«
    Aber Zamorra wollte die Telefonzentrale der Präfektur und dann mit Interpol, Paris, verbunden werden.
    Da wurde Charbon etwas aufmerksamer. »Was soll das, Zamorra?«
    »Werden Sie gleich sehen. Moment, die Verbindung kommt… hier, der Hörer. Fragen Sie sich am besten selbst nach der sogenannten Odinsson-Akte durch. Vielleicht interessiert es Sie vorher noch, daß die gesamte Akte über zweihundert ungelöste Fälle enthält…«
    Charbon runzelte die Stirn. Er warf Zamorra einen mißtrauischen Blick zu und nahm den Hörer dann entgegen.
    Er sprach, lauschte, sprach wieder, hörte erneut zu - und legte nach etwa zehn Minuten auf.
    »Das ist unglaublich«, sagte er. »Wenn das Gespräch

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