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0582 - Das Monstrum

0582 - Das Monstrum

Titel: 0582 - Das Monstrum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wohl macht?«
    »Der geht seinem Job nach.«
    »Meinen Sie?«
    »Wieso?«
    »Ich weiß nicht.« Ihre Stimme zitterte leicht. »Irgendwie habe ich das Gefühl, beobachtet zu werden. Als würden wir in einer Falle stecken.«
    Suko winkte leicht ab. »Denken Sie an John Sinclair. Er ist eine gute Rückendeckung.«
    »Sie vertrauen ihm voll?«
    »Noch mehr als das. Zwischen ihm und mir besteht eine Freundschaft, wie es sie heute nur selten gibt.«
    Melody nickte. »Da sagen Sie etwas. Wer ist schon heute des anderen Freund? Wenn es darauf ankommt, niemand.«
    »Leider.«
    Schreie schreckten sie auf. Der Film lief weiter, der Killer war wieder mit seiner verdammten Machete unterwegs. Melody Ingram hatte den Streifen ja gesehen, die Erinnerungen kehrten zurück. Sie dachte daran, wie der Mörder den Fleischerhaken durch den Kragenstoff seines Opfers gestoßen hatte.
    Das würde gleich passieren.
    Sie wollte es nicht sehen, drehte sich ab und schielte wieder an der Rückwand in die Höhe, während Suko seine Blicke über die Reihen hinweg durch das ansonsten leere Kino schickte.
    Melody erkannte die Lichtlanze, die aus der schmalen Öffnung stach und später zu einem breiteren Fächer wurde, als sie die Leinwand erwischte. Ihr Blick wanderte weiter zur nächsten Luke, wo sich etwas bewegte.
    Zuerst glaubte sie an einen Schattenreflex, bis sie sich konzentrierte und erkennen konnte, daß aus dieser viereckigen Öffnung ein länglicher Gegenstand stach.
    Die junge Frau war gut ausgebildet worden, unter anderem auf dem Gebiet der Waffenkunde. Was da aus der Öffnung hervorkroch, konnte der Lauf einer Waffe sein.
    Sie stieß Suko hart an, der herumfuhr und ihren in die Höhe weisenden Zeigefinger sah.
    »Da, schauen Sie…«
    Suko begriff innerhalb weniger Augenblicke. Er sah auch, wie sich der Lauf nach rechts bewegte, gesenkt wurde und damit in ihre ungefähre Richtung zielte.
    »Weg!« keuchte er, riß Melody mit sich, die kaum wußte, was ihr geschah. Sie hechtete in Richtung Gang.
    Da fielen die ersten Schüsse!
    ***
    Auch ich hörte die ratternden Echos des Gewehres, als das Monstrum abdrückte.
    Der Kerl wandte mir noch immer den Rücken zu. Er kümmerte sich überhaupt nicht um mich, selbst die Rückstöße der Waffe fing er auf. Nicht ein Zittern durchlief seine massige Gestalt.
    Ich hechtete auf ihn zu. Mit einem Hammerschlag erwischte ich ihn an der rechten Halsseite. Mit dem Berettalauf hatte ich zugeschlagen und den Mörder überrascht.
    Er kippte nach links. Die Waffe verhakte sich in der Öffnung, er bekam sie nicht schnell genug frei, und sie fiel in die Tiefe.
    Ich stürzte ihm entgegen. Etwas zu wild und ungestüm, denn er empfing mich mit einem Tritt. Sein Knie drückte sich in meinen Magen, so daß ein Würgen in mir hochstieg.
    Dann kam er auf die Beine, während ich noch mit meinem Gleichgewicht zu kämpfen hatte.
    Zum erstenmal sah ich sein Gesicht und erschrak, denn es sah so aus wie das des Killers auf der Leinwand. Da gab es keinen Unterschied, und ich wußte plötzlich, daß ich den Schauspieler vor mir hatte, den Bruder des eigentlichen Kino-Mörders, dessen Leib längst in der Erde vermodert war.
    Ich schoß.
    Die Kugel huschte an seinem Kopf vorbei. Sie war auch mehr als Warnschuß gedacht, um den er sich nicht kümmerte. Im Gegenteil, er trat zu und erwischte mein rechtes Handgelenk.
    Die Beretta wirbelte davon. Als ich nachgreifen wollte, erwischte mich sein Knie.
    Ich flog zurück. Durch die offene Tür segelte ich in den Gang hinein. Die Aktion hatte nur dem Monstrum geholfen, denn der Mann schnappte nach seiner Machete.
    Daß er als Schauspieler damit umgehen konnte, hatte ich leider im Film sehen können. Und dieser Film war für mich innerhalb von Sekunden eine schreckliche Realität geworden.
    Meine Beretta lag für mich unerreichbar fern. Okay, ich besaß noch den Dolch und auch das Kreuz. Nur glaubte ich nicht, daß ich mit dem Kreuz etwas anfangen konnte. Dieser Gegner war ein normaler Mensch und kein Dämon.
    Schauspieler und Mörder von Beruf.
    Er kam.
    Nicht gleitend, dafür mit schweren, wuchtigen Schritten, wie jemand, der sich seiner Sache sicher ist. Dolch gegen Machete, ein schlechter Tausch, dennoch versuchte ich es. Viel Zeit blieb mir nicht. Daß er mit der Waffe umgehen konnte, hatte er deutlich genug bewiesen. Er war entschlossen, das in die Realität umzusetzen, was er im Film gezeigt hatte. Wie ein Beil schwang er die Machete hin und her, so daß ab und zu ein Lichtreflex

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