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0588 - Das Ding aus dem Koffer

0588 - Das Ding aus dem Koffer

Titel: 0588 - Das Ding aus dem Koffer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hörte und auch die Schreie.
    Meine Nackenhaare sträubten sich. Dieser Terry Boone ging aufs Ganze. Jetzt drehte er durch und würde keinerlei Rücksicht auf Menschenleben nehmen.
    Ich peilte um die Türecke. Von Boone sah ich im ersten Augenblick nicht viel, obwohl mein Blickwinkel günstig war. Dafür hetzten drei Männer quer über den Hof. Andere hatten sich schon unter der Rampe verkrochen. Wieder zerrissen Schüsse die Stille.
    Trotz der Helligkeit hatte ich das Aufblitzen gesehen. Boone hockte bereits in einem Fahrzeug. Es war ein kleiner Opel Kadett.
    Die Mündung der MPi glotzte aus dem Fenster. Während er startete, schoss er noch einmal.
    Diesmal beschrieb das Blei einen Halbkreis. Die Kugeln tanzten auf dem Pflaster, schlugen in die Hauswände, rissen dort Steine heraus und hinterließen kleine Lücken.
    Ich musste mich zurückziehen, weil die Garbe in meine Nähe tanzte. Dann heulte der Motor auf. Mit einem raketenähnlichen Start jagte der Verbrecher davon und nahm den verdammten Koffer mit.
    Er fuhr einen blauen Kadett. Ich glaubte nicht, dass dieser Wagen schneller war als mein Rover. Deshalb würde ich ihn irgendwann einholen. Er musste nach rechts gefahren sein, denn diese Straße gehörte zu den Einbahnstraßen.
    Ich sah es, bevor ich den Rover erreicht hatte, und verfluchte den Geiz und die Sparsamkeit beim Yard. Oft schon hatte ich darum gebeten, kugelsichere Reifen zu bekommen. Jetzt hatte ich den Salat.
    Vorderund Hinterreifen waren links zerschossen worden. An der Felge hingen die schwarzen Fetzen.
    Wütend schloss ich auf und hängte mich sofort ans Telefon, um eine Fahndung einzuleiten. Gleichzeitig warnte ich die Kollegen vor dem Fahrer. Die Brutalität des Mannes hatte ich schließlich am eigenen Leibe zu spüren bekommen.
    Wie wertvoll musste der Inhalt des Koffers sein, dass Boone dafür über Leichen ging? Quinn hatte es gewusst. Wäre er nur Sekunden später gestorben, hätte ich mehr erfahren.
    Ich ging wieder zurück in die Halle. Die Versteigerung war abgebrochen worden. Die zahlreichen Besucher drängten sich in den Gang, ließen zum Glück einen respektvollen Zwischenraum, denn nicht weit vom Stapler entfernt lag einer der Arbeiter in seinem Blut.
    Der Mann lebte nicht mehr. Zu viele Kugeln hatten ihn getroffen.
    Mit einem harten Ausdruck im Gesicht trat ich näher.
    Ich sah Suko zusammen mit Denkford und der Geisel stehen. Die Frau weinte an der Schulter ihres kreidebleichen Chefs, der mich fragend anblickte.
    »Tut mir leid, Mr. Denkford«, sagte ich. »Der Mann ist verschwunden und mit ihm der Koffer.«
    »Immer dieser verfluchte Koffer.«
    »Es war einer aus Holz.«
    Denkford starrte mich an. »Den habe ich gestern Abend erst bekommen. Ehrlich.«
    »Das glaube ich Ihnen aufs Wort, nur möchte ich mich gleich darüber mit Ihnen unterhalten.«
    Er nickte.
    Suko fragte: »Hast du die Fahndung eingeleitet?«
    »Ja.«
    Wir beide hatten laut sprechen müssen, um den Stimmenwirrwarr der Neugierigen zu übertönen. Für mich war die Geisel eine wichtige Zeugin. Ich hoffte, dass sie in der Lage war, reden zu können. Aus den Gesprächen zwischen Denkford und dem Auktionator entnahm ich, dass die Kollegen bereits alarmiert worden waren. »Können Sie reden, Miss…«
    »Sie heißt Helen Taylor«, sagte Denkford, »und ist meine Sekretärin.«
    »Ah, danke.« Helen hob den Kopf. Ich sagte ihr Sukos und meinen Namen und auch, wer wir waren. Sie zitterte wie Espenlaub. Klar, der Schock saß tief und kam erst jetzt voll durch.
    »Können Sie schon berichten?« Sie nickte und schnäuzte ihre Nase.
    Dann redete sie mit langsamen und stockenden Worten. Wir erfuhren eine unglaubliche Geschichte. Als sie von der Hand erzählte, brach sie ab und weinte wieder. Wir ließen ihr Zeit. Die anderen Zuhörer hatten große Ohren bekommen und hörten staunend zu.
    »Und Sie mussten die Hand anfassen, Helen?« fragte Suko. »Ja, Sir, ja. Man zwang mich dazu.«
    »Bitte, versuchen Sie sich daran zu erinnern, wie die Haut gewesen war. Kalt, warm, dick oder dünn…?«
    »Sie war nur kalt.«
    »Wie die eines Toten?«
    »Ich… ich glaube. Ich habe noch nie die Hand eines Toten berührt. Mein Gott, weshalb quälen Sie mich denn nur?«
    »Weil Sie die einzige Zeugin sind. Sie können uns helfen, Menschenleben zu retten.«
    »Ich weiß nicht.«
    »Die Hand war also kalt«, nahm Suko den Faden wieder auf.
    »Und was war noch mit ihr?«
    »Teigig!« flüsterte sie. »Diese Klaue war wie ein widerlicher Teig. Ich

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