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0589 - Die Kugelköpfe

0589 - Die Kugelköpfe

Titel: 0589 - Die Kugelköpfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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seinen Wagen vor der Garagentür stoppte, hörte er die Stimmen der Nachbarn von den Gärten her.
    Er öffnete das Tor, fuhr seinen Ford hinein und ärgerte sich wieder, daß die Garage keinen Zugang zum Haus hatte. So mußte er wieder raus und das Tor schließen.
    Er schaute zu, wie es nach unten glitt, und hörte dann die Schritte.
    Die Ereignisse des Tages hatten ihn hektisch und mißtrauisch gemacht. Blitzschnell drehte er sich um.
    Ein Nachbar kam auf ihn zu, der einen Hund an der Leine führte.
    Es war ein prächtiger Collie, der Liebling der Kinder. »Hi, Brian, endlich Feierabend.«
    »Ja.«
    Der Nachbar blieb stehen. »Ich hörte im Radio und sah auch auf dem Bildschirm, daß bei euch die Hölle losgewesen sein muß. Stimmt das alles so?«
    »Leider.«
    Der Mann strich über sein Kinn und staunte. »Dann hast du ja richtig Glück gehabt.«
    »Kann man wohl sagen.«
    »Und jetzt?«
    »Nichts, ich überlasse alles der Polizei. Die wird den Killer schon stellen.«
    »Ja, man sprach davon, daß er geflüchtet ist.«
    »Sicher.«
    »Warum ist das passiert?«
    »Ich weiß es nicht. Da wollte wohl jemand etwas in seinen Besitz bringen, ohne zu bezahlen.«
    Der andere lachte. »Bezahlen ist gut. Der hat doch mit Blei gelöhnt.«
    »So kann man es auch sagen.« Denkford reckte sich. »Nimm es mir nicht übel, Gus, aber ich bin müde, einfach kaputt. So ein Tag bleibt in den Knochen stecken.«
    »Klar doch, verstehe ich, nur…« Plötzlich fing der Hund an zu knurren. Gleichzeitig zerrte er an der Leine, um sich zu befreien. So kannte man den Collie nicht, und Denkford trat einen Schritt zurück, als der Hund ihn ebenfalls anknurrte.
    »So kenne ich ihn nicht.«
    Gus hielt die Leine jetzt mit beiden Händen fest. »Ich auch nicht. Was ist denn los?«
    »Der hat etwas gewittert.«
    »Den Weg gehen wir jeden Abend. Noch nie hat er sich derart ungewöhnlich benommen. Komisch.«
    »Finde ich auch.«
    Gus mußte an der Leine zerren, um den Hund zurückzuhalten, der aufjaulte und verschwinden wollte. »Ich wollte sowieso gehen, Brian. Wir hören später voneinander.«
    »Ist gut.« Denkford schaute dem Nachbar hinterher. Auch er war beunruhigt. Dieser Collie, ansonsten ein sehr liebes Tier, hatte sich von einer Seite gezeigt, die ihm mehr als suspekt war.
    Noch betrat er das Haus nicht. Auf der schmalen, gepflasterten Garageneinfahrt blieb er stehen, drehte sich dabei, um seine Blicke rechts und links über die Gehsteige gleiten zu lassen.
    Da war nichts zu sehen…
    Er räusperte sich. Es konnte sein, daß sich der Hund getäuscht hatte, doch so recht wollte er es nicht glauben.
    Die Schritte des Nachbarn waren längst verklungen. Denkford fiel jetzt die Stille auf.
    Sie war eigentlich typisch für gewisse Sommernächte, wenn der Verkehrslärm verstummt war und auch die Vögel ihr Singen eingestellt hatten. Selbst die in den Gärten sitzenden Nachbarn unterhielten sich nur sehr leise, wenn überhaupt.
    Komisch…
    Brian Denkford konnte nicht verhindern, daß ein kalter Schauer über seinen Rücken kroch. Was er in dieser Nacht erlebte, stufte er als sehr ungewöhnlich ein. Das geschah normalerweise nicht. Irgend etwas hatte sich verändert.
    Denkfords Haus stand dicht vor dem Scheitelpunkt der Kurve. Er konnte nicht weit in sie hineinschauen. Die Außenleuchten bildeten helle Lichtflecke in der grauen Dunkelheit. Manchmal schimmerte das Pflaster, als hätte man es gestrichen.
    »Komisch«, murmelte er, drehte sich um, weil er endlich ins Haus gehen wollte – und blieb stehen, wie von einem Faustschlag getroffen.
    Da standen sie!
    Zwei Männer. Kleiner als er, viel kleiner sogar. Ihre Körper wirkten kompakt, eckig, und sie hätten eigentlich lächerlich wirken müssen, denn ihnen fehlten die Hälse. Statt dessen wuchsen die blanken Kugelköpfe mit den hellen Augen und den dunklen Blutnarben auf Stirnen und Schädeln auf den Schultern.
    Wie gesagt, lächerlich, fast schon verkleidet. Aber Denkford dachte anders darüber.
    Da war etwas, das die beiden Männer ausströmten und das auch ihn erfaßte.
    Eine furchtbare Angst…
    ***
    Ähnlich wie Denkford erging es auch seiner Sekretärin, Helen Taylor. Auch sie hatte einen verflucht harten Tag hinter sich, war erschöpft, und an Feierabend hatte sie erst gar nicht denken können.
    Das dauerte seine Zeit, bis die Verhöre vorbei waren.
    Sie lachte innerlich auf, als sie es endlich geschafft hatte, das Pfandhaus zu verlassen, in das sie nach dem Verhör noch einmal

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