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0589 - Die Kugelköpfe

0589 - Die Kugelköpfe

Titel: 0589 - Die Kugelköpfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Helen, die nur mit Glück dem Killer entwischt war, all das verdichtete sich zu einem Paket, über das die Polizei gern Bescheid gewußt hätte.
    Endlos hatten sich die Verhöre hingezogen. Die Beamten wollten einfach nicht glauben, daß Denkford nichts wußte. Er hatte geredet, hatte versucht zu überzeugen und mußte schließlich froh sein, aus der Verhörmühle entlassen zu werden.
    Vom Revier zum Pfandhaus wollte er nicht mehr fahren. Nur noch nach Hause, auch wenn seine Frau mal wieder verreist war. Er sehnte sich jetzt nach dem Bett.
    Helen Taylor, seine Sekretärin, hatte schon früher fahren dürfen.
    Denkford setzte sich erst am Abend in den Wagen und rollte langsam durch die noch immer warme Stadt.
    Getrunken hatte er kaum etwas. Nur zwei Gläser Wasser, aber geschwitzt wie selten. Er fühlte sich ausgelaugt und ausgetrocknet.
    Das schwarze, kurze Haar lag flach auf dem Kopf. Von der Krause war nichts mehr zu sehen. Die breite Stirn glänzte, und auf der langen geraden Nase zeichnete sich noch der Sonnenbrand vom Wochenende ab.
    Er rollte in Richtung Heimat. Denkford wohnte in einem schmalen Haus, das er von seinen Eltern geerbt hatte. Dahinter lag ein ebenso schmaler Garten, und er sehnte sich plötzlich danach, dort sitzen und ein Bier trinken zu können.
    Einen Moment später überkam ihn wieder eine andere Idee. Unter Menschen sein, ihre Stimmen hören, um vergessen zu können. Auch wenn er verschwitzt war, er wollte sich noch ein Bier gönnen.
    Nahe seiner Adresse fuhr er einen Pub an, fand sogar einen Parkplatz und ging den Rest zu Fuß.
    Es herrschte Hochbetrieb. Die Bewohner der gesamten Siedlung schienen sich hier versammelt zu haben. Sie hockten nicht nur im Pub, auch draußen hatte der Wirt Stühle und Tische aufgestellte, wo es ebenfalls keinen freien Platz mehr gab.
    Man kannte Denkford und begrüßte ihn dementsprechend freundlich. »Du siehst schlecht aus«, meinte ein Nachbar.
    »Stimmt.«
    »Was war denn?«
    »Ärger.«
    Der Nachbar grinste. »Den du jetzt runterspülen willst – oder?«
    »Und wie.«
    Er bekam ein frisches Ale über eine Schulter hinweggereicht, denn an der Theke drängten sich die Gäste.
    »Danke.«
    Sie schauten zu, wie er trank. Denkford hatte das Gefühl, sich in das Glas hineinlegen zu müssen, so durstig war er. Zur Hälfte trank er den Topf leer, dann stöhnte er auf, wischte über seine Lippen und stellte den Krug weg.
    »Das tat gut.«
    Die anderen Gäste in der Nähe nickten. Sie konnten ihm den Durst nachfühlen.
    Eine Frau fragte: »Sagen Sie mal, was hat es denn für einen Ärger bei Ihnen gegeben?«
    »Wo? Wie?«
    »Ich hörte von einer Schießerei im Pfandhaus.«
    Nach dieser Bemerkung verstummten die Gespräche der in Hörweite stehenden Gäste. Denkford hatte geahnt, daß sie ihn auf das Thema ansprechen würden. Er ärgerte sich darüber, aber er spielte den Gelassenen. »Ja, das war bei mir.«
    »Und?«
    »Ein Killer.«
    »Kein Dieb?« fragte jemand.
    »Nein, ein Killer, der einen Job erledigen wollte. Das haben die Bullen gesagt.«
    »Ach so.«
    »Wie hieß der Mann denn?«
    Man sprach durcheinander. Denkford ließ sich Zeit mit der Antwort. Er nahm erst den zweiten Schluck. »Bone oder Boone. Ich weiß es auch nicht genau.«
    Den kannten sie hier nicht. »Hast du keine Angst, daß er noch mal zurückkommt? Oder hat man ihn gefaßt?« wurde Brian gefragt.
    »Nein, gefaßt nicht. Glaube ich nicht. Ich habe jedenfalls nichts davon gehört.«
    »Dann würde ich mich vorsehen.«
    »Mach doch unseren Nachbarn nicht verrückt, Gladys. Der Killer wollte doch nichts von ihm, sondern was von den Kunden des Pfandhauses. Oder sehe ich das falsch?«
    »Das ist schon richtig, Ed.«
    »Bitte.«
    »So!« Denkford holte einen Geldschein aus der Tasche. »Ich muß nach Hause und mich duschen. Der Tag war einfach zu lang.«
    Dafür hatte jeder Verständnis, obwohl bei manchen die Neugierde, mehr zu erfahren, noch größer war. Aber sie ließen ihn gehen und fragten nur, ob er morgen wiederkommen würde.
    »Mal sehen.«
    Denkford brauchte nicht weit zu fahren, um sein Haus zu erreichen. Es lag in einer schmalen Seitenstraße, die zwei andere Straßen bogenförmig verband.
    Die Häuser gehörten alle zu den älteren. Sie standen dicht zusammen, wirkten uniform, doch einige jüngere Mieter hatten bereits damit begonnen, die Fassaden vom Efeu zu befreien und sie zu streichen. So sahen manche Häuser ziemlich bunt aus.
    Wer noch auf war, der saß im Garten. Als Denkford

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