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059 - Der Preller

059 - Der Preller

Titel: 059 - Der Preller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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»jemand wissen zu lassen, daß Sie auf ihr eigenes Pferd wetten.«
    »Aber ... wie soll ich das geheimhalten?« erkundigte sich der Neuling.
    »Indem Sie Ihre Gelder telegrafisch bei verschiedenen Buchmachern anlegen. Ich kenne selbst mehr als ein halbes Dutzend Leute, die gern bis zu fünfhundert Pfund Rennwetten telegrafisch annehmen würden. Folgen Sie meinem Rat und schreiben Sie an sie, damit sie gestatten, daß Sie bei ihnen ein Konto eröffnen. Sie können sich ja ausbedingen und bestätigen lassen, daß sie Wetten bis zu fünfhundert Pfund von Ihnen telegrafisch annehmen und ausführen.«
    »Das ist ein schlauer Gedanke«, erwiderte der andere nach kurzer Überlegung. »Was mache ich aber, wenn ich gewinne, und die Kerle leugnen ab, daß sie meine Wette angenommen haben?«
    »Das können sie doch nicht, denn ich sagte Ihnen ja schon, daß Sie auf Bestätigung bestehen müssen. Kommen Sie, wir wollen ins Schreibzimmer gehen. Dort gebe ich Ihnen meine Adressen, und Sie können die Briefe gleich absenden. Sie brauchen keine Angst um Ihr Geld zu haben, denn die Leute sind alle sichere und wohlbekannte Geschäftsleute.«
    »Aber die Starterliste?«
    »Zerbrechen Sie sich nicht den Kopf über diese Dinge«, beruhigte ihn Limmerburg. »Das Pferd ›Year Book‹, das so gelobt wird, hat gegen ›Billy Boy‹ überhaupt keine Chancen.«
    Den Abend verbrachten sie mit Briefschreiben. Mr. Limmerburg war so entgegenkommend, seinem jungen Freund etwa acht Adressen von Buchmachern zu nennen, die, wie er sagte, sicherlich telegrafische Wetten ausführen und im Gewinnfalle ohne weiteres bezahlen würden. Er mußte es ja wissen, denn er war bei allen von ihnen Mitbesitzer. Mr. Cannes hätte das leicht feststellen können, wenn er sich die Mühe gemacht hätte, im Rennjahrbuch nachzusehen, was er aber nicht tat.
    Am selben Abend noch hatte Limmerburg mit seinem Satelliten eine lange Besprechung.
    »Year Book ist ein tadelloser Gaul, gegen den Billy Boy überhaupt keine Chancen hat. Als Besitzer ist ein Mr. Robinson genannt. Wer mag der Mann sein?«
    Stinie lachte leise.
    »Wahrscheinlich genau eine solche Type wie Cannes«, meinte er. »Er hat mehr Geld, als er ausgeben kann. Sein Vater war in der Automobilbranche und hat sich gleichfalls dem Rennsport gewidmet.«
    »Können wir ihn kaufen?« fragte Limmerburg nachdenklich.
    »Für ein Butterbrot«, bekräftigte Stinie Moss. »Er wohnt hier im Hotel und hat, soviel ich weiß, unter den Rennleuten wenig Bekannte. Wenn du willst, rede ich mit ihm.«
    »Nein, das werde ich selbst besorgen.«
    Ja, Mr. Robinson befand sich, wie der Portier auf Limmerburgs Frage mitteilte, in seinem Zimmer. Dem Mutigen gehört die Welt. Der Buchmacher beschloß, den Stier bei den Hörnern zu fassen. Er fand Mr. Robinson im eleganten Schlafrock, im Lehnstuhl seines Schlafzimmers, vor sich ein Buch, im Mund eine Pfeife.
    »Entschuldigen Sie, wenn ich stören sollte, Mr. Robinson«, bat der späte Besucher. »Ich heiße Limmerburg. Sie werden von mir gehört haben, nicht wahr? Meine Buchmachergeschäfte sind ziemlich ausgedehnt.«
    »Ja, ich habe von Ihnen gehört. Setzen Sie sich doch, bitte. Womit kann ich Ihnen dienen?«
    »Ich befinde mich in einer prekären Lage, Mr. Robinson. Sie lassen am Samstag ein Pferd laufen, nicht wahr?«
    »Ja, meinen Year Book. Ich glaube, er wird der Sieger werden.«
    »Nun«, Mr. Limmerburg nahm den feierlichen Ton eines Predigers an, »dann will ich Ihnen mitteilen, daß einer meiner nettesten jungen Freunde ruiniert sein wird.«
    Mr. Paul Robinson riß erstaunt seine Augen auf.
    »Wie meinen Sie das?« fragte er verwundert.
    »Ich werde Ihnen das erklären«, erwiderte der Besucher, der ein glänzender Lügner war. »Mr. Cannes - der junge Freund, von dem ich sprach - hat sein Pferd Billy Boy eintragen lassen. Bitte, reden Sie niemand gegenüber davon, Sir.«
    »Unsere Unterredung betrachte ich als streng vertraulich.«
    »Mr. Cannes hat bisher sehr schwere finanzielle Verluste erlitten, Mr. Robinson. Er will nun sein ganzes Geld auf Billy Boy setzen, um ein für alle Male den Kopf freizubekommen. Das einzige Pferd, das wirklich ein Gegner für das seine wäre, ist Year Book.«
    Mr. Paul Robinson schien nachzudenken.
    »Nun, dann lasse ich eben mein Pferd nicht laufen«, entschloß er sich. »Es ist ja noch in mehreren Rennen eingetragen und wird wohl eines davon gewinnen. Welches, ist ja gleichgültig.«
    Mr. Limmerburg schüttelte abwehrend den Kopf.
    »Nein, das

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