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0591 - Engel der Geister

0591 - Engel der Geister

Titel: 0591 - Engel der Geister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wir könnten es an der Rückseite versuchen. Die beiden Wagen parken sicherlich nicht grundlos, dort.«
    Sir James nickte. »Wie Sie meinen. Dann los!«
    Der Superintendent hielt tatsächlich mit dem wesentlich jüngeren Mann Schritt. Ein Zeichen dafür, wie besorgt er über John Sinclairs Schicksal war.
    Die hintere Tür war nicht zu übersehen. Da hätten sie schon blind sein müssen.
    »Jetzt drücken Sie uns mal die Daumen, Sir.«
    »Mache ich glatt.«
    Einen derartigen Ton kannte Bill nicht von Sir James. Wahrscheinlich lag es an der inneren Spannung, die auch ihn nicht mehr losließ. Er wusste ebenfalls, um was es ging.
    Hinter dem Reporter war er stehen geblieben. Bill hörte den Atem des Mannes, der noch nicht unter Kontrolle gebracht worden war. »Sir, wenn Sie hier warten wollen, ich habe nichts dagegen.«
    »Reden Sie nicht.«
    »Schon gut, Sir.«
    Ein knapper Druck, ein kurzer Stoß, es reichte aus, um die Tür nach innen schwingen zu lassen.
    Beide Männer blieben stehen, trauten sich noch nicht über die Schwelle und schauten zu, wie sich der Gang vor ihnen allmählich mit Helligkeit füllte.
    Bill hob die Schultern. »Spüren Sie etwas, Sir?«
    »Nicht, dass ich wüsste.«
    »Irgend etwas ist anders, glaube ich.« Der Reporter räusperte sich. »Es ist still und gleichzeitig kühl.«
    »Hinter den dicken Mauern ist es auch im Sommer kühl. Gehen Sie schon weiter.«
    »Natürlich, Sir.« Bill zog seine Waffe. Sie war mit Silberkugeln geladen, er steckte sie immer ein, wenn er in Sachen Dämonen unterwegs war. In letzter Zeit hatte er allerdings etwas kürzer getreten.
    Bill machte den Anfang, schritt durch den Flur und sah an dessen Ende eine Tür. Nur die einzige, einen anderen Weg gab es nicht.
    Wieder blieb der Reporter stehen. Er hörte Sir James hinter sich atmen. »Bill, Sie können mich für einen Hellseher halten oder nicht, aber ich habe den Eindruck, als würde sich einiges entscheiden, wenn Sie die Tür öffnen.«
    »Ich auch.«
    Es war einfach, wunderbar leicht, ein Kinderspiel. Die Tür schwang nach innen, beide Männer hatten freie Sicht, und, es war Bill, der den Kommentar ausstieß. »Mein Gott, das ist doch nicht möglich…«
    ***
    Es war ein schrecklicher Moment für mich, denn ich fürchtete mich davor, in das absolute Nichts zu fallen, das mich für immer und alle Zeiten verschlingen würde.
    Das Schwert war schnell, verdammt schnell sogar und ungemein wuchtig geschlagen, aber ich kam trotzdem noch rascher weg. Die Klinge pfiff schräg an mir vorbei, in das Geräusch hinein klang Valescas schriller Schrei, der in hastig ausgestoßene Worte mündete.
    »Lilith!« brüllte sie. »In mir steckt die Seele der Lilith! In vielen Menschen steckt sie, denn sie ist in der Lage, sich zu teilen. Ich habe die Seelen übernommen. Ich bin der Engel der Geister und gleichzeitig ein Engel der Hölle.«
    Die Person war außer sich. So hatte ich Valesca nicht kennen gelernt. Sie hatte mich sehr gut täuschen und in die Falle führen können. Nur hatte sie mich mit dem ersten Schlag nicht erwischt.
    Ich war hineingetaucht in den Saal des Schweigens, in die absolute Ruhe, die mich gewissermaßen trug wie ein dünner Teppich.
    Ausdehnungen, Wände, Decken oder Mauern entdeckte ich nicht. Dieser Saal besaß eine nicht messbare Weite, zudem war er eingehüllt von einer grauen Finsternis. Kein Sternenlicht, aber angefüllt mit geisterhaften Gestalten, die weder fass- noch messbar waren, ab und zu durch die Schwärze huschten und sie für eine kaum messbare Zeitspanne an bestimmten Stellen aufrissen.
    Waren das die Seelen, die Valesca hatte bewachen sollen? Diese huschenden, feinstofflichen, wolkenartigen Gebilde, nicht zu greifen, weil sie zu schnell waren, wobei ich überhaupt nicht wusste, wie ich sie stoppen sollte.
    Ich stand und schwebte zugleich. Widerstand unter meinen Füßen fehlte. Dieser Saal war ein geisterhaftes Wartezimmer zu einem anderen Reich, das auf den Namen Aibon hörte. Ich kannte es, dort hätte ich mich momentan auch wohler gefühlt, denn da brauchte ich mich nicht mit der Person auseinander zu setzen, in der die Seele der ersten Hure des Himmels steckte.
    Lilith war genannt worden, eine Schwester des absolut Bösen, des Luzifer.
    Engel der Geister stimmte nicht ganz. Ein teuflischer Engel wäre besser gewesen, denn Valesca hatte etwas Teuflisches an sich. Das sah ich, als sie vor mir schwebte.
    Nun, es war noch immer ihr Gesicht, nur verzerrt wie eine Gummimaske mit sehr dünner

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