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0591 - Engel der Geister

0591 - Engel der Geister

Titel: 0591 - Engel der Geister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dieser Dunkelheit schattengleich bewegten. Sie huschten durch den Raum, der kein Ende zu haben schien. Noch stand ich auf der Schwelle und traute mich nicht, in den Saal des Schweigens hineinzugehen.
    Ich drehte mich halb um.
    Das Knurren drang an meine Ohren, als hätte es ein Raubtier ausgestoßen. Meine Augen weiteten sich. Valesca war zu einer anderen geworden. Die Augen glänzten mich hasserfüllt an. Sie glichen gelben, kalten Kugeln. Der Mund war verzogen, die Haut gespannt und so hart gestrafft, dass sich die Knochen darunter abmalten.
    Und sie hatte das Schwert.
    Ich wollte fragen, wer sie tatsächlich war, da riss sie die Waffe hoch und schlug mit ungestümer Kraft zu.
    Mir blieb keine andere Wahl. Ich stieß mich ab und katapultierte mich hinein in die Schwärze, die Kälte und die Geisterwelt, die den Saal des Schweigens beherrschte…
    ***
    Die Sorge auf Bills Gesicht wollte nicht weichen, als er sich auf dem Notsitz des Hubschraubers zusammenkauerte und auf das Land hinunterblickte, das unter ihnen weghuschte.
    Er hatte sich den Kopf darüber zerbrochen, wo sein Freund John Sinclair wohl stecken könnte, doch die Lösung des Problems hatte er nicht gefunden. Die Reise war unerklärlich gewesen, aber sie musste mit dem Kreuz des Geisterjägers zusammenhängen.
    Wo sie das Haus des Dr. Justus Franklin finden konnten, hatte Sir James durch Suko erfahren. Auch er war verschollen, hatte sich nicht mehr gemeldet, deshalb galt die Sorge der beiden Männer nicht allein John Sinclair. Ihre Gedanken drehten sich ebenso um Suko.
    Dr. Franklin liebte die Einsamkeit, die auch in der Nähe einer Stadt wie London noch existierte. Unter ihnen wischten die Wiesen und Weiden hinweg, lösten sich ab mit Feldern oder kleinen Waldstrichen, die gegen den Wind schützten.
    Der auf dem Notsitz kauernde Bill bekam mit, wie der Pilot seinen Arm ausstreckte und schräg in die Tiefe deutete. Damit meinte er ein Waldstück, über das sie hinwegflogen, wobei sie gleichzeitig an Höhe verloren.
    Weg mit dem Tempo! Der Helikopter schwang plötzlich wie ein Gummiball auf und nieder, er tanzte in der Luft.
    Die Passagiere hatten jetzt einen freien Blick. Bill sah das Herrenhaus schräg unter den Kufen. Ein ziemlich großes Gebäude, zuviel für eine Person. Da also lebte Dr. Franklin.
    Von ihm war nichts zu sehen, aber sie entdeckten zwei Fahrzeuge, als sie das Gebäude um- und überflogen.
    Der Rover und der BMW standen hinter dem Haus. Sie schmiegten sich in den Schatten einiger Büsche. Die Sonnenstrahlen fielen in einem schrägen Winkel der Erde entgegen. Sie streiften über die Dächer der Fahrzeuge und schufen Reflexe auf den Scheiben.
    Sir James drehte sich zu Bill hin um. »Wir werden vor dem Haus landen, das ist am besten.«
    »Und Dr. Franklin damit warnen?«
    Der Superintendent winkte ab. »Der wird uns bereits gehört haben und kann sich denken, dass wir nicht zum Vergnügen durch die Gegend fliegen, wobei wir sein Haus noch umkreisen.«
    »Wie Sie meinen, Sir.«
    Bill kam sich vor wie in einem Fahrstuhl, als der Helikopter dem Erdboden entgegen schwebte. Der durch die Rotorblätter erzeugte Wind spielte mit dem Laub und kämmte später das Gras, als die Kufen im hohen Grün des Rasens verschwanden.
    Der Pilot stellte den Motor ab. Er erhielt von Sir James die Anweisung, vor dem Haus zu warten und auf keinen Fall wegzufliegen. »Geht klar, Sir.«
    Zwei Passagiere verließen den Hubschrauber. Bill wunderte sich darüber, wie gelenkig Sir James noch war. Nur seinen Hut, den hielt er sicherheitshalber fest.
    Bill schaute noch einmal zurück. Der Pilot hatte Mittel- und Zeigefinger erhoben. Das Zeichen für Victory – Sieg.
    Ob es tatsächlich ein Sieg werden würde, stand in den Sternen.
    Bill gehörte nicht zu den Pessimisten, aber in diesem Fall war einfach zu viel schiefgelaufen.
    Die Treppe vor dem Eingang erreichten die beiden unterschiedlichen Männer gemeinsam.
    »Sehen Sie mal nach, Bill, ob die Tür offen ist. Ich werde mir die Fenster anschauen.«
    »Okay, Sir.«
    Bill lief leichtfüßig die Stufen hoch. Die Klinke hatte Museumswert, sah aus wie eine Dekoration, aber sie ließ sich nach unten bewegen, nur war die große Tür verschlossen.
    »Nichts zu machen, Sir!« Bill rief es, als er sich bückte und seine Blicke das moderne Schloss dicht unter der Klinke erfassten. Da also wurde abgeschlossen. Keine Chance, es ohne Spezialwerkzeug zu öffnen.
    »Die Scheibe einschlagen?« fragte Sir James.
    »Nicht schlecht, aber

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