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0591 - Engel der Geister

0591 - Engel der Geister

Titel: 0591 - Engel der Geister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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abgenommen zu haben. Schon mancher ist durch das Schwert getötet worden. Erst wenn ich deinen Körper vernichtet habe, hoffe ich, die andere Seele, die schon einmal in dir steckte, wieder zurückholen zu können. Wir stehen am Anfang, wir versuchen, Aibon zu kontrollieren, wir wollen das Fegefeuer, wie es genannt wird, unter unsere Kontrolle bringen. Dabei lassen wir uns von keinem stören.«
    »Denkt Dr. Franklin auch so?«
    »Sicher.«
    »Dann kann man dich als eine Partnerin von ihm ansehen. Und nicht als Feindin, wie du versucht hast, mir weiszumachen.«
    »Ja, Sinclair, du hast schnell begriffen. Alles ist Täuschung, das meiste ist Lüge. Das müsstest du doch am besten wissen. Wem kannst du trauen und wem nicht?«
    Ich nickte ihr zu. »Da sagst du etwas. Vielleicht mir selber. Aber Franklin wird es nicht schaffen. Ich stehe nicht allein. Ich habe durch meinen Seelentausch andere auf mich aufmerksam gemacht. Menschen, die wissen, wo es langgeht, die auch etwas unternehmen und diese Welt zerstören können, wie auch den Helm.«
    »Die Maschine ist nicht zu besiegen!« schrie sie mich an.
    »Ich denke anders darüber!«
    Sie wollte nicht mehr reden, sie wollte dieser Welt endlich gerecht werden und mich vernichten. Deshalb kam sie vor. Das Gesicht blieb grausam verzogen, der Blick starr auf mich gerichtet.
    Wenn sie so weiterschritt, würde mich die Schwertklinge in der Brustmitte durchbohren.
    Dagegen hatte ich aus verständlichen Gründen etwas und bewegte mich nach rechts, um aus der Gefahrenzone zu gelangen.
    Es fiel mir schwer. Der Schreck fuhr durch meine Glieder, als ich feststellen musste, dass ich mich nur um die Hälfte langsamer bewegen konnte als Valesca. Uns hüllte die Schwärze ein, doch an meinem Standplatz hatte sie sich verändert und war zu einer zähen Masse geworden, die meine Beine umkrallte. Das irritierte mich.
    Valesca aber lachte, als sie mich beobachtete. »Wunderbar machst du das!« kicherte sie. »Ja, so habe ich es mir vorgestellt. Diese Welt steht auf meiner Seite. Sie wird mir helfen, dich zu vernichten, das kann ich dir versprechen.«
    Verdammt, sollte sie etwa recht behalten? Mir wurde die Kehle eng. Der Druck wanderte zudem weiter und erreichte meine Brust, wo er sich festsetzte. Das Atmen fiel mir ebenfalls relativ schwer.
    Hier waren Kräfte frei geworden, denen ich zunächst nichts entgegensetzen konnte.
    Das merkte auch der Engel der Geister. Auf ihrem veränderten Gesicht spannte sich die Haut noch straffer, als sie die Lippen zu einem Grinsen verzog. »Keine Chance mehr, Sinclair, du hast keine Chance. In diesem Reich regieren andere Kräfte.«
    »Das habe ich schon bemerkt.«
    »Wie lange willst du noch leben? Wie lange willst du noch atmen? Sag es mir!«
    Ich schielte auf die Schwertklinge. Es passte mir überhaupt nicht, dass sie sich mir schon derartig genähert hatte. Wenn sie kräftig zustieß, würde mich die Spitze durchbohren.
    Ich hob beide Arme an. Auch das geschah mit einer gewissen Zeitverzögerung. An meinen Gelenken schienen Gewichte aus Blei zu hängen, die mich daran hinderten, normal zu handeln.
    Sie lächelte weiter. Sie war davon überzeugt, mich erledigen zu können. »Ich weiß«, flüsterte sie, »dass du in gewisser Weise eine Berühmtheit bist, aber damit ist es bald vorbei. Denn diese Klinge wird dich in zwei Hälften teilen. Ich freue mich schon darauf, wenn sich aus deinem Körper die Seele löst und hier in diese Welt eintaucht, wo sie niemals Ruhe finden wird, es sei denn, die Maschine holt sie hervor. Aber das kann dauern.«
    Ich blickte ihr über die lange Klinge hinweg ins Gesicht. »Stoß zu!« forderte ich sie auf. »Los, stoß zu!«
    Valesca wunderte sich. »Das sagst du einfach so?«
    »Ja.«
    »Willst du sterben?«
    »Gibt es einen anderen Ausweg?«
    Der Engel der Geister behielt das Lächeln bei, als er den Kopf schüttelte. »Nein, es gibt keinen anderen Ausweg mehr. Dein Weg ist hier beendet. Ich wunderte mich nur, dass du deinen Tod so gelassen hinnimmst. Aber du besitzt keine Waffen mehr, das wird es wahrscheinlich sein. Du bist nackt und hilflos. Gegen den Strom aus der Mind-Maschine kommst du als normaler Mensch nicht an. Was er einmal geschaffen hat, wirst du nicht zerstören können, Sinclair. Er fließt, und du selbst hast diese Welt erschaffen, als du den Schalter drücktest.«
    Ich nickte. »Du weißt sehr gut Bescheid.«
    »Das muss ich auch. Es war ein Wink des Schicksals, der dich zu Dr. Franklin geführt hat. Wir

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