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0594 - Maniac und Marylin

0594 - Maniac und Marylin

Titel: 0594 - Maniac und Marylin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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vorlag.
    Man bat mich um Geduld. Zehn lange Minuten später rief ich wieder an. Die Stimme des Kollegen klang bedauernd. »Sorry, John, aber es ist nichts Negatives bekannt. Die Firma ist ordentlich eingetragen worden, das ist alles.«
    »Danke sehr.« Ich legte auf, und Suko schaute mich von der Seite her an.
    »Wohin jetzt?«
    »Nach Whitechapel, dort hat die Firma ihre Büros.«
    »Nicht die Studios?«
    »Keine Ahnung. Halten wir uns lieber an diesen Roger Morton. Ich werde mich zuvor erkundigen, ob er da ist.«
    Er meldete sich nach meinem Anruf. Die Stimme klang bissig, überhaupt nicht verbindlich.
    Ich sah ebenfalls keinen Grund, freundlich zu sein und erklärte ihm, daß er mit unserem Besuch zu rechnen habe.
    »Meine Zeit ist…«
    »Unsere auch, Mr. Morton, bis gleich.«
    »Auf den bin ich gespannt«, sagte Suko, als wir uns langsam durch die Schwüle und den Londoner Verkehr quälten. Obwohl wir die Scheiben nach unten hatten fahren lassen, drang kaum ein kühler Luftzug in den Wagen. Im Innern zirkulierte ein warmer Schwall, der zudem noch nach Abgasen roch.
    »Manager und Hektiker.«
    Suko nickte. »Sowie Brüllaffe.«
    »Wir beißen zurück.«
    Der Weg führte uns am Tower vorbei, wo es kein Durchkommen gab. Da stauten sich die Busse, die Touristenströme ausspien. In der glühenden Hitze auf eine Besichtigung zu warten, ist nicht jedermanns Sache. Ich bedauerte die Menschen. Wenn ich das gewaltige Bauwerk besichtigen wollte, dann im November, wo auch die Atmosphäre noch stimmte.
    In Whitechapel kamen wir besser voran, fanden sogar einen Parkplatz und suchten die angegebene Adresse.
    Mit einem Studio hatten wir nicht gerechnet. Vor uns ragte ein sechsstöckiges Haus in die Höhe. Durchgestylt, Beton, Glas, Aluminium, natürlich eine Klimaanlage.
    Der Portier trug eine Phantasieuniform und eine wichtige Miene zur Schau, als er nach unseren Wünschen fragte.
    »Zu Mr. Morton, wir sind angemeldet.«
    »Ich muß es nachprüfen, Sir.«
    »Tun Sie das.«
    Er bekam einen positiven Bescheid und bedeutete uns, ins dritte Stockwerk zu fahren.
    Der Lift war ebenfalls gut gekühlt, man konnte sich nach der Hitze direkt wohl fühlen. Der dritte Stock wies das übliche Bild auf. Ein Vorflur mit Firmenschildern, dann der lange Gang, von dem die Türen abzweigten, die zu den einzelnen Büros führten.
    Roger Morton ließ uns von einer Vorzimmerdame empfangen, einer hochbeinigen Brünetten im kurzen Rock und roter Bauschbluse, deren Material transparent war. Darunter trug sie nichts, was auch nicht unbedingt nötig war bei ihrem Busen.
    Sie nahm eine schwarze Hornbrille ab, hauchte unsere Namen in die Sprechmuschel, nickte und deutete auf die Tür, die sich öffnete und zum Allerheiligsten führte.
    Das bestand aus einem großen, weißen Schreibtisch mit farbigen Telefonen darauf, einer Sitzgruppe aus Leder und einem Mann, der aussah wie eine Kreuzung aus Stier und Mensch.
    Kompakt, dunkelhaarig, mit mächtigen Händen. Er trug ein sandfarbenes Jackett und darunter ein helles, weitgeschnittenes Hemd.
    Für seine Sattelnase und die großen Ohren konnte er ebensowenig etwas wie für die Halbglatze, aber seine Freundlichkeit ließ zu wünschen übrig. »Wenn Sie mir etwas anhängen wollen, sind Sie schief gewickelt, das will ich Ihnen sagen. Mein Anwalt wartet nur auf den Anruf.«
    »Haben Sie ein schlechtes Gewissen, Mister…«
    »Ich bin Roger Morton, Chairman der LVP.«
    Auch wir sagten unsere Namen, und Morton wurde freundlicher.
    Zusammen mit uns ließ er sich in einen Sessel der Sitzgruppe fallen.
    »So, was verschafft mir die ungewöhnliche Ehre Ihres Besuchs.«
    Ich zählte es an den Fingern ab. »Es geht um Ihren Film, um einen Truck, einen Toten und um einen brutalen Mörder. Reicht das für einen Besuch bei Ihnen aus?«
    Morton blieb der Mund offenstehen. »Tatsächlich, das reicht aus.«
    »Dann sind wir zufrieden«, meinte Suko und gab einen stichwortartigen Bericht.
    Morton hörte zu. Zwischendurch schüttelte er den Kopf, lachte auch auf, zum Schluß hieb er mit der Faust auf den Schreibtisch.
    »Was wollen Sie denn daraus konstruieren? In welch eine Falle soll ich gelockt werden, verdammt?«
    »In keine.« Jetzt war ich an der Reihe. »Wir möchten nur einige Auskünfte von Ihnen.«
    »Meinetwegen, fragen Sie.«
    »Wir haben den Truck durchsucht, in dem die Kulissen abtransportiert wurden. In welchem Film haben Sie die Dinger eingesetzt?«
    »Marylin und Maniac.«
    »Hört sich stark an.«
    »Der ist auch

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