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06 - Denn keiner ist ohne Schuld

06 - Denn keiner ist ohne Schuld

Titel: 06 - Denn keiner ist ohne Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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fester, großer Hand geschrieben. Sie gab ihn Nick zurück. »Das freut mich wirklich, daß er dir geantwortet hat. Ich hab mir gedacht, daß er's tun würde.«
    »Ja, ich weiß. Darum wollte ich dir ja den Brief auch zeigen.«
    Er schüttelte sich das Haar aus dem Gesicht und sah sich im Zimmer um. Maggie beobachtete es mit Schrecken. Jetzt würde er die Stofftiere und Puppen sehen, die dicht gedrängt im Rohrstuhl saßen. Er würde zum Bücherregal gehen und die Kinderbücher sehen, die sie immer noch las, und merken, was für ein Baby sie in Wirklichkeit war. Er würde nicht mehr mit ihr gehen wollen. Er würde sie wahrscheinlich überhaupt nicht kennen wollen. Warum nur hatte sie daran nicht gedacht, bevor sie ihn hereingelassen hatte?«
    »Ich war noch nie in deinem Zimmer«, sagte er. »Es ist echt schön, Mag.«
    Die Angst schmolz. Sie lächelte. »Findest du?«
    »Grübchen«, sagte er und berührte mit dem Zeigefinger das Grübchen in ihrer Wange. »Ich hab's gern, wenn du lächelst.«
    Wie versuchsweise legte er ihr die Hand auf den Arm. Sie konnte seine kalten Finger sogar durch ihren Pullover spüren.
    »Du bist ja Eis«, sagte sie.
    »Es ist kalt draußen.«
    Sie war sich klar bewußt, daß sie sich auf verbotenem Terrain befand. Das Zimmer erschien ihr kleiner mit ihm darin, und sie wußte, es hätte sich gehört, ihn jetzt hinunterzubringen und zur Haustür hinauszulassen. Aber jetzt, da er hier war, wollte sie nicht, daß er ging, nicht ohne ein Zeichen, daß er sie noch mochte, trotz allem, was seit dem letzten Oktober in ihrer beiden Leben geschehen war. Es reichte nicht zu wissen, daß er es gern hatte, wenn sie lächelte und er das Grübchen in ihrer Wange berühren konnte. Bei Babys hatten es die Leute auch gern, wenn sie lächelten, das sagten sie jedenfalls immer. Aber sie war kein Baby.
    »Wann kommt deine Mutter heim?« fragte er.
    Jeden Augenblick, hätte sie sagen müssen. Es war nach neun. Aber wenn sie die Wahrheit sagte, würde er sofort wieder gehen. Er würde es vielleicht für sie tun, um ihr Ärger zu ersparen, aber er würde es tun. Darum sagte sie: »Ich weiß nicht. Sie ist mit Mr. Shepherd weggefahren.«
    Nick wußte Bescheid über ihre Mutter und Mr. Shepherd, er wußte also, was das hieß. Der Rest war seine Sache.
    Sie wollte das Fenster schließen, doch seine Hand lag noch auf ihrem Arm, es war also einfach genug für ihn, sie daran zu hindern. Er war nicht grob. Das brauchte er nicht zu sein. Er küßte sie nur, streichelte mit seiner Zunge verheißend ihre Lippen.
    »Da wird sie sicher noch eine Weile ausbleiben.«
    Sein Mund wanderte zu ihrem Hals. Sie schauderte. »Die kriegt ja schön regelmäßig, was sie braucht.«
    Ihr Gewissen gebot ihr, ihre Mutter gegen Nicks Interpretation des Dorfklatsches zu verteidigen, aber jedesmal, wenn er sie küßte, rannen ihr Schauder die Arme und die Beine hinunter, so daß sie überhaupt nicht mehr klar denken konnte. Dennoch versuchte sie, ihre fünf Sinne beisammenzuhalten und ihm eine strenge Antwort zu geben, aber da begann er, ihren Busen zu streicheln, und entfachte eine so heftig prickelnde Hitze in ihr, daß sie nur noch stöhnen konnte. Es tat so gut. So unglaublich gut.
    Sie wußte, daß sie über ihre Mutter hätte sprechen, ihr Verhalten hätte erklären sollen. Aber sie konnte diesen Gedanken immer nur in dem flüchtigen Augenblick fassen, da Nick aufhörte, sie zu liebkosen. Sobald seine Finger wieder ihren Busen berührten, konnte sie nur daran denken, daß sie jetzt keine Diskussion riskieren wollte, sondern nur auf ein Zeichen wartete, daß zwischen ihnen alles in Ordnung war. Darum sagte sie schließlich ganz unbewußt: »Meine Mutter und ich haben jetzt eine Vereinbarung«, und fühlte sein Lächeln an ihrem Mund. Nick war ein kluger Junge. Er glaubte ihr wahrscheinlich keine Sekunde.
    »Du hast mir gefehlt«, flüsterte er und zog sie eng an sich. »Mag, komm, faß mich an.«
    Sie wußte, was er wollte. Sie wollte es auch. Sie wollte es durch seine Jeans fühlen, wie es groß und steif wurde wegen ihr. Sie drückte ihre Hand dagegen. Er bewegte ihre Finger hinauf und hinunter.
    »O Gott«, flüsterte er. »O Gott. Mag.«
    Er schob ihre Finger die ganze Länge hinauf bis zur Spitze. Er legte sie darum herum. Sie drückte sachte, dann fester, als er stöhnte.
    »Maggie«, sagte er. »Mag.«
    Er atmete laut. Er zog ihr den Pullover aus. Sie fühlte den Nachtwind auf ihrer Haut. Und dann fühlte sie nur noch seine

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