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06 - Der Schattenkrieg

06 - Der Schattenkrieg

Titel: 06 - Der Schattenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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bei der Armee nicht verschwinden. Der Sergeant war nun am Ende seines Lateins und beschloß, noch einmal mit dem Lieutenant zu reden.
    »Letzte Nacht haben wir wieder zugeschlagen«, sagte Ritter zu Admiral Cutter. »Und wieder Glück gehabt. Einer unserer Männer bekam einen Kratzer ab, aber nichts Ernstes. Drei Verarbeitungsplätze ausgeschaltet, vierundvierzig Feinde tot…«
»Und?«
»Und heute nacht treffen sich vier Spitzen des Kartells an dieser Stelle.« Ritter reichte Cutter ein Satellitenfoto und eine Kopie des Abhörprotokolls. »Alles Leute, die sich um die Produktion kümmern: Fernandez, d’Alejandro, Wagner und Untiveros. Die haben wir im Visier.« »Phantastisch. Schlagen Sie zu«, sagte Cutter.
Zum selben Zeitpunkt betrachtete Clark sich jenes Satellitenbild, einige Luftaufnahmen, die er selbst gemacht hatte, und einen Plan des Hauses.
»Sie meinen, die Besprechung findet in diesem Raum statt?«
»Ich habe ihn zwar noch nie betreten, aber es sieht mir nach Konferenzzimmer aus«, meinte Larson. »Wie nahe müssen Sie herangehen?«
»Ich ziehe knapp viertausend Meter vor, aber das GLD funktioniert auch über sechstausend noch.« »Wie wäre es mit dieser Kuppe hier? Von dort aus können wir das Anwesen einsehen.« »Wie lang ist der Weg dorthin?«
»Drei Stunden. Zwei mit dem Auto, eine zu Fuß. Wissen Sie, das ließe sich fast vom Flugzeug aus erledigen…«
»Ihrem etwa?« fragte Clark und lächelte verschmitzt. »Ach was!« Sie einigten sich schließlich darauf, einen Subaru mit Allradantrieb zu benutzen. Larson hatte mehrere verschiedene Kennzeichen, und das Fahrzeug war nicht auf ihn zugelassen. »Ich habe auch die Nummer und ein mobiles Telefon.«
Clark nickte. Auf diese Aktion freute er sich richtig. Er hatte zwar schon öfters Aktionen gegen solche Leute ausgeführt, aber noch nie mit offizieller Billigung. »Gut, ich muß mir noch die endgültige Genehmigung holen. Kommen Sie um drei bei mir vorbei.«
    Auf die Nachricht hin eilte Murray sofort ins Krankenhaus. Moira schien um zehn Jahre gealtert zu sein. Da sie als selbstmordgefährdet galt, hatte man ihr die Hände ans Bett gefesselt. Überall im Raum Blumen. Nur wenige FBI-Leute wußten, was wirklich geschehen war; der Rest nahm an, sie habe sich Emils Tod zu sehr zu Herzen genommen, was ja in gewisser Hinsicht auch stimmte.
»Da haben Sie uns ja einen schönen Schrecken eingejagt, Moira«, bemerkte er.
»Es ist alles meine Schuld.« Sie brachte es nicht fertig, ihm länger als für ein paar Sekunden in die Augen zu schauen.
»Sie sind einem ganz raffinierten Spezialisten zum Opfer gefallen. So etwas kann selbst Fachleuten passieren, glauben Sie mir.«
»Ich habe mich von ihm benutzen lassen und mich benommen wie eine Hure…«
»So etwas will ich nicht hören. Sie haben einen Fehler gemacht. Das kommt vor. Sie haben niemandem etwas zuleide tun wollen und auch gegen kein Gesetz verstoßen.«
»Aber ich bin schuld an Emils Tod!«
»Nein, Moira, Sie sind einfach von diesem Felix Cortez überfahren worden.«
»Ist das sein richtiger Name?«
»Er war früher Oberst beim DGI, wurde an der KGB-Akademie ausgebildet und ist auf seinem Gebiet Spitze. Sie suchte er aus, weil Sie verwitwet sind und jung und hübsch dazu. Er kundschaftete Sie aus, stellte fest, daß Sie einsam waren, und ließ seinen Charme auf Sie los. Sie hatten keine Chance. Wir schicken Ihnen einen Psychiater vorbei, Dr. Lodge von der Temple University, und der wird Ihnen das gleiche erzählen, aber mehr berechnen. Keine Angst, dafür kommt die Krankenversicherung auf.«
»Beim FBI kann ich nicht bleiben.«
»Richtig, Moira. Sie werden Ihre Sicherheitseinstufung aufgeben müssen«, sagte Dan. »Aber das ist kein großer Verlust. Sie bekommen eine Stelle beim Landwirtschaftsministerium, gleicher Dienstrang, gleiches Gehalt«, fügte er sanft hinzu. »Bob hat das schon alles arrangiert.« »Mr. Shaw? Aber warum?«
»Weil Sie unschuldig sind, Moira.«
»So, und was genau passiert jetzt?« fragte Larson.
»Abwarten«, sagte Clark und sah sich die Straßenkarte an. »Was ist Ihre Legende für den Fall, daß man uns zusammen sieht?«
»Sie sind Geologe, der hier in der Gegend herumfliegt und nach Gold sucht.«
»Gut.« Das war eine der Standardlegenden, die Clark verwendete. Geologie war sein Hobby, und er kannte sich auf diesem Gebiet gut genug aus, um einen Geologieprofessor täuschen zu können. Mit dieser Story waren auch die Ausrüstungsgegenstände hinten im Geländewagen erklärt.

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