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06 - Die Angel Chroniken 1

06 - Die Angel Chroniken 1

Titel: 06 - Die Angel Chroniken 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Holder
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ein Bild der Verwüstung.
    Xander flüsterte: „Wir müssen sie ablenken." Gleichzeitig bemerkte er, daß Buffy keine Bolzen mehr hatte. „Und zwar schnell!"
    Willow brüllte verzweifelt: „Buffy, es war nicht Angel, der deine Mutter angegriffen hat. Es war Darla!"
    Darla wirbelte herum, und schon zischten ihnen Kugeln um die Ohren. Sie gingen in Deckung.
    Unten im Bronze riß Angel, der vor Schmerzen keuchte, den Bolzen aus der Wand.
    Daria sprang auf und landete mit beiden Füßen auf dem Billardtisch. Buffy erhob sich und stemmte den Tisch ruckartig auf einer Seite hoch, worauf die Vampirin die Balance verlor. Sie stürzte rückwärts, als Buffy nun mit aller Macht gegen das schwere Möbelstück stieß. Ihre Revolver feuerten, als der Tisch endlich umkippte. Sie versuchte, Buffy zu verfolgen, die auf die Kaffeetheke zurannte. Mit einem Satz sprang sie darüber und war in Sicherheit. Das Glas in der Vitrine über ihr zersplitterte.
    Wie konnte er Daria noch ablenken.
    Giles entdeckte gleich in der Nähe das Schaltpult für die Lichtanlage. Er kroch hinüber und fing an, wahllos auf irgendwelche Knöpfe zu drücken. Diverse Spots gingen an, dann pulsierte ein Stroboskop.
    Einen Moment lang verlor Daria die Orientierung, und Giles jubelte schon innerlich. Aber sie nahm wieder Buffys Verfolgung auf. Ihre Bewegungen sahen im Licht der erbarmungslosen Blitze alptraumhaft und ruckartig aus. Darla feuerte auf Buffy, die sich hinter der Bar zusammenkauerte. Gläser explodierten um sie herum wie Landminen.
    „Los, Buffy!" johlte Daria. „Nimm es wie ein Mann!"
    Sie feuerte erneut und grinste entzückt, als hätte sie schon bald gewonnen. Und dann sah Giles in dem wilden Stroboskop-Gewirr Angel hinter ihr auftauchen. Er hatte die Armbrust in der Hand. Ohne jede Warnung legte er an und jagte den Bolzen in Darlas Rücken.
    Giles stellte das Stroboskop ab. Jetzt gab es nur noch das Mondlicht. Und Stille.
    Darla taumelte. Die Revolver fielen klappernd auf den Boden. Sie drehte sich um.
    „Angel?" murmelte sie ungläubig.
    Sie hielt sich einen Moment an ihm fest, einen kurzen Moment lang.
    Seine Erschafferin. Seine Geliebte. Sie hatte ihn erschaffen, wie sie zuvor von jemandem in einen Dämonen verwandelt worden war. Und niemand hatte ihr ihre Seele zurückgegeben. Wie hatten sie in den alten Zeiten miteinander gewütet! Sie selbst hatte ihm das Zigeunermädchen gegeben. Damals hatte sie nicht geahnt, daß sie damit ihr Ende herbeiführte und daß es zu dieser Nacht kommen würde, in der er sie nun für immer zerstört hatte. Sie brach vor Angels Augen zusammen und zerfiel dann mit einem Schrei zu Staub.
    Buffy, die schöne und mutige Frau, die ihn liebte, erhob sich hinter der Theke und sah ihn mit großen Augen an. Er wußte nicht, was er ihr sagen sollte. Er war nicht sicher, ob er überhaupt sprechen konnte. Mit dem Tod Darlas war Angel zu weit gegangen. Er hatte zuviele Grenzen überschritten, und er würde niemals zurückkehren können.
    Langsam drehte er sich um und schritt davon.
    Der Meister heulte vor Wut und Verzweiflung. Er wirbelte seinen Kampfspieß in blinder Raserei herum, zertrümmerte, was immer in seiner Nähe lag, und fegte einen riesigen Leuchter auf den Boden seines Gefängnisses. Er war schier verrückt vor Raserei, bis er endlich, erschöpft und erfüllt von Gram, zu Boden sank.
    „Darla!" wimmerte er.
    Collin der Gesalbte trat auf ihn zu. Er war ganz ruhig. „Vergiß sie", sagte er.
    Ein letztes Aufzucken der Wut durchfuhr den Meister, als er seine geheime Waffe ansah und sagte: „Wie kannst du es wagen! Sie war mein Liebling. Vierhundert Jahre lang ... "
    „Sie war schwach", stellte sein junger Krieger nüchtern fest. „Wir brauchen sie nicht. Ich bringe dir die Jägerin."
    Der Meister war erschöpft und niedergeschlagen. „Aber sie ausgerechnet an Angel zu verlieren. Er hätte eines Tages zu meiner Rechten sitzen können. Und nun ..." Er brach verzweifelt ab.
    „Sie sind alle gegen dich", sagte Collin. „Aber schon bald wirst du aufsteigen, und wenn es so weit ist ..." Er rieb dem Meister sanft über die Schultern und bot ihm seine Hand an. „Dann werden wir sie alle töten."
    Der Meister war getröstet. Er brachte ein tapferes Lächeln zustande, nahm die ausgestreckte Hand des Gesalbten und drückte sie.

EPILOG

    Buffy hatte ein komisches Gefühl dabei, nach diesem Erlebnis wieder ins Bronze zu gehen. Es hatte wieder geöffnet und war vollgepackt mit Leuten, Musik und Lachen. Ganz

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