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06 - Die Angel Chroniken 1

06 - Die Angel Chroniken 1

Titel: 06 - Die Angel Chroniken 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Holder
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anders als bei ihrem letzten Besuch.
    An jenem Tag hatte sie auch Angel zum letzten Mal gesehen.
    Sie trug das Kreuz, das er ihr bei ihrer ersten nächtlichen Begegnung geschenkt hatte. Es hatte jetzt eine große Bedeutung für sie: als Beweis, daß er nicht war wie all die anderen Vampire in ihrer seltsamen, beängstigenden Welt.
    Xander sagte mit gespieltem Enthusiasmus: „Oh ja, die Party nach der Ausräucherung!"
    Buffy fragte: „Was ist der Unterschied zwischen dieser und der Party vor der Ausräucherung?"
    „Viel fettere Kakerlaken!"
    Buffy konnte nicht anders, sie mußte nach Angel Ausschau halten. Willow war das offensichtlich nicht entgangen, denn sie fragte mitfühlend: „Keine Nachricht von Angel?"
    Buffy bemühte sich um einen heiteren Tonfall. „Nö. Aber es ist schon seltsam. Irgendwie habe ich das Gefühl, als ob er mich immer noch beobachtet."
    Willow sagte lächelnd: „Tja, auf eine gewisse Art tut er das auch. Er steht nämlich da hinten!"
    Buffy und Xander drehten sich exakt gleichzeitig um. Buffy sammelte sich und ging auf den Vampir zu, den sie liebte.
    Willow bemerkte den perplexen Gesichtsausdruck auf Xanders Gesicht. Als sie zu einem der Tische hinübergingen, wählte er den Stuhl, von dem aus er Buffy und Angel nicht sehen konnte.
    Er sagte: „Ich muß da nicht hinsehen, weil es mich nämlich gar nicht interessiert. Ich werde einfach in die andere Richtung sehen."
    Angel stand allein da, wie immer. Obwohl sie als die Jägerin auch eine Ausnahme war, wußte Buffy, daß sie so viel mehr hatte als er: ihre Freunde, ihren Wächter, ihre Mutter .. . und ab und zu die Gelegenheit, etwas Staub aufzuwirbeln. Angel hatte nichts von alledem. Und sie vermutete, daß er jetzt, da er Darla getötet hatte - den Vampir, der ihn erschaffen hatte -, so unbarmherzig gejagt würde wie sie selbst.
    Darüber und über die Frage, wie sehr sie ihn liebte, dachte Buffy nach, während sie auf ihn zu ging.
    Einen Moment lang sagte keiner von ihnen etwas. Angel ergriff zuerst das Wort: „Ich wollte nur sehen, ob du okay bist. Und deine Mutter."
    „Uns geht es beiden gut. Und dir?"
    Er lachte kurz auf. „Wenn ich nur eine Weile herumlaufen kann, ohne erschossen oder erstochen zu werden, dann ist es schon in Ordnung." Er zögerte, als sagte er nicht die Wahrheit. „Sieh mal", sagte er. „Das kann einfach . . ."
    „ .. .nichts werden", brachte sie den Satz für ihn zu Ende. „Ich weiß." Und sie wußte es wirklich. Sie versuchte, ihren Schmerz mit einem Witz zu überspielen. „Weil du ja an die zweihundertundvierundzwanzig Jahre älter bist als ich."
    Sein Lächeln war dünn, aber immerhin wußte er ihren Versuch zu schätzen, es leichter für sie beide zu machen. „Ich muß mich einfach . .. davon losmachen."
    Buffy flüsterte fast, als sie entgegnete: „Ich weiß. Ich auch."
    Sie standen sich gegenüber und sahen sich in die Augen. Zögernd fügte er hinzu. „Einer von uns muß gehen."
    „Ich weiß."
    Immer noch bewegte sich keiner der beiden. Dann beugte Angel sich vor, um sie zu küssen. Sie erwiderte seinen Kuß und flößte seinen kalten, weichen Lippen Wärme ein. Seine Zärtlichkeit überwältigte sie. Sie legte die Arme um seinen Hals und gestattete sich einfach diesen Augenblick des Glücks, auch wenn sie ihn nie wiedersehen sollte.
    „Und, was geht da hinten vor?" fragte Xander. Er platzte offensichtlich fast vor Neugier. . . und, wie Willow sich eingestehen mußte, vor Eifersucht. Sie wettete aber mit sich selbst um eine Extrastunde Internetsurfen am Abend, daß er nicht weich werden und sich umdrehen würde.
    „Nichts", versicherte sie ihm von ihrem Späherposten aus. „Naja, so lange sie sich nicht küssen." Er lachte unbehaglich.
    Willow sagte kein Wort und lächelte nur, als ihre beste Freundin, die Vampirjägerin, in Angels Armen versank.
    Der Kuß war zu Ende. Buffy sah zu Angel auf und fragte sanft:
    „Bist du okay?"
    Er schien nach den richtigen Worten zu suchen. „Es ist nur.. ."
    Ihre Augen wurden feucht. „Schmerzhaft. Ich weiß." Dann nahm sie ihren Mut zusammen, um zu sagen, was gesagt werden mußte: „Bis bald irgendwann."
    Sie drehte sich um und ging weg.
    Mit schmerzerfülltem Gesicht sah Angel, der als Angelus in die Nacht geboren wurde, der Jägerin hinterher. Aber sie hatte ihr Zeichen auf ihm hinterlassen: das Kreuz, das sie um den Hals trug und das er ihr gegeben hatte, hatte sich tief in seine Brust gebrannt.
    So wie sich seine Liebe zu ihr tief in seine Seele

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