06 - Die Angel Chroniken 1
spielen?"
„Wißt ihr, es ist jetzt wirklich voll hier", platzte Buffy heraus. „Mir wird heiß." Sie sah nur Ford an, als sie fragte: „Sollen wir etwas Spazierengehen?"
„Ah, sicher", sagte Ford. „Das wäre schön."
Buffy sah zuerst Angel, dann ihre Freunde an. „Bis morgen dann", murmelte sie.
Sie und Ford verschwanden. Angel stand wie versteinert da, als sie an ihm vorbeigingen.
„Gute Nacht", sagte er steif.
„Mach's gut", antwortete Ford.
Ein betretenes Schweigen folgte auf die peinliche Szene, das Xander als erster brach: „Okay, Schnitt! Noch mal bitte, und zwar mit etwas mehr Gefühl!"
Angels Augen verengten sich. „Er ist gerade erst hierhergezogen?"
Xander bereitete einen Treffer vor. „Ja, und weißt du was, er läßt offensichtlich nichts anbrennen." Wumm!
Angel sah getroffen aus.
„Ach Angel", wagte sich Willow vor, „komm, spiel eine Partie mit uns!" Aber er war schon verschwunden. Sie hatte keine Ahnung, wie er das machte. Sie sagte zu Xander: „Hast du gesehen! Das ist ganz allein deine Schuld."
Buffy fragte sich, wie Angel wohl ihren großen Abgang mit Ford verdaut hatte. War er verletzt? Empfand er etwas über die Verletzung seines männlichen Egos hinaus?
„Das war also dein Freund?" fragte Ford unschuldig.
„Nein", sagte sie. Dann überlegte sie sich es anders. „Also, ja, vielleicht." Sie lachte kurz. „Könnten wir die schwierigen Fragen für eine Weile beiseite lassen?"
Ford zuckte mit den Schultern. „Tut mir leid. Gut, was gibt's hier sonst noch so Interessantes?"
Plötzlich drangen Geräusche eines Handgemenges um die Ecke. Buffy mußte schnell handeln. Superman würde jetzt nach einer Telefonzelle suchen. Und sie?
„Oh, äh, mein Portemonnaie!" rief sie plötzlich. „Ich habe mein Portemonnaie im Bronze liegenlassen. Könntest du es für mich holen? Das wäre lieb."
„Ja, okay", sagte Ford.
„Gut, dann lauf. Danke!"
Er machte sich im Laufschritt auf den Rückweg. Sobald er ihr den Rücken zugewandt hatte, flitzte Buffy um die Ecke.
Buffys Benehmen hatte Ford neugierig gemacht. Er blieb stehen und drehte sich um. Langsam schlich er auf die Ecke zu. Ein Mädchen kam an ihm vorbeigerannt. Es schluchzte laut vor Angst. Ford sah sie an und drückte sich noch dichter an die Mauer. Er war neugieriger als je zuvor.
Kampfgeräusche drangen durch die Nacht. Eine Mülltonne segelte durch die Luft wie eine Frisbee-Scheibe. Ford trat in die Gasse.
Er war kein besonders guter Vampir. Dumm, langsam und leicht zu treffen. Allerdings war er nicht so leicht zu ermüden. Endlich schmetterte sie ihn gegen die Wand und erstach ihn mit dem Holzpflock. In diesem Moment schrie er auf, hing eine Sekunde als Staubwolke in der Luft und explodierte dann.
Sie wirbelte herum und lief zum Bronze zurück. Solche entsetzlichen Störungen konnte sie gerade gebrauchen. Was sie jetzt wollte . . .
Hatte sie schon. Ford starrte sie an.
„Oh, du bist zurück", sagte sie verlegen.
„Was war das denn?" fragte er.
Nach einem Kampf noch groß nachzudenken, war nicht gerade ihre Stärke. „Eine Katze", entfuhr es ihr. Ja, super. Das würde er ihr in einer Million Jahren nicht glauben. Aber sie mußte beenden, was sie begonnen hatte. Und so spann sie mit großen, unschuldigen Augen die merkwürdige Geschichte weiter. „Da war eine Katze, und dann kam da noch eine Katze. Und sie haben gekämpft, die Katzen, und dann sind sie abgehauen." Es war eine schlechte Lüge, noch dazu schlecht präsentiert. Vielleicht sollte sie stolz darauf sein, daß sie so ehrlich war.
„Ach so. Ich dachte, du hättest mal eben einen Vampir erle digt", sagte Ford leichthin.
Ihre Augen wurden noch größer. „Was? Was habe ich mit wem gemacht?"
Ford lächelte sie an. „Ich weiß es, Buffy. Du brauchst nicht zu lügen. Ich habe überlegt, wann die richtige Zeit ist, es dir zu sagen. Ich weiß, daß du die Jägerin bist."
Willow lag umringt von ihren Plüschtieren auf dem Bett. Sie trug ihre Bunny-Pantoffeln und telefonierte mit Buffy. „Er hat es einfach so gesagt?" fragte sie
Buffy klang sehr aufgeräumt. „Einfach so. Er hat gesagt, daß er es herausgefunden hat, kurz bevor ich in L.A. aus der Schule geflogen bin."
„Wow, das ist prima." Willow hielt inne. „Ist es wirklich prima?"
Am anderen Ende der Leitung grinste Buffy. Sie sagte: „Ja, ich glaube schon. Ich muß mir keine Sorgen mehr machen, daß er mein dunkles Geheimnis herausfindet. Das macht alles leichter."
Ford schritt
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