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06 - Geheimagent Lennet unter Verdacht

06 - Geheimagent Lennet unter Verdacht

Titel: 06 - Geheimagent Lennet unter Verdacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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fünfmal.«
    »Und war es heute das fünfte Mal?«
    Sie senkte den Kopf.
    »Ja, heute. Monsieur Brulard, François, retten Sie mich!«
    Lennet dachte nach.
    »Ihr Verbindungsmann", fuhr er nach einer Weile fort, »hatte ein rötliches, violettes Gesicht mit Pickel? Und gelbliche Augen?«
    »Ja.«
    »Sagt Ihnen eigentlich der Vorname ,Arthur' etwas?«
    »Nein.«
    »Wissen Sie auch nicht, was der Mann mit dem rötlichen Gesicht mit den Schriftstücken angestellt hat, die Sie ihm übergaben?«
    »Nein.«
    Sie sah Lennet mit flehenden Augen an.
    »Ich will nicht ins Gefängnis kommen", stammelte sie. »Ich will Jojo heiraten. Monsieur Brulard, unternehmen Sie doch etwas!
    »Es handelt sich gar nicht um das Gefängnis", antwortete Lennet leichthin, »aber wahrscheinlich um lebenslängliche Zwangsarbeit.«
    Lennet hatte nicht die geringste Ahnung, welche Strafen für Angestellte der Regierung vorgesehen waren, die wegen Spionage belangt wurden. Aber er war fest entschlossen, die Angst der jungen Sekretärin auszunutzen.
    »Es sei denn", fuhr er fort, »Sie sind bereit, mit mir zusammenzuarbeiten. In einem solchen Fall könnte ich mich zu Ihren Gunsten einsetzen.«
    »Ich bin bereit, alles zu tun, was Sie nur wollen, Monsieur Brulard. Soll ich sofort anrufen, um eine neue Zusammenkunft mit Pouffiaud zu vereinbaren?«
    Das war ein guter Gedanke. Nach drei Stunden könnte dann die unterbrochene Verfolgung wieder aufgenommen werden.
    »Warten Sie mal", meinte Lennet. »Die Telefonnummer Ihres Verbindungsmannes war doch ALE 9419?«
    Er holte das Notizbuch des Mannes mit dem roten Gesicht aus seiner Tasche und überflog die Reihe der Telefonnummern. Fast sofort hatte er sie gefunden:
    Pierrot, Rue du Chäteau 35, ALE 9419. In seinen Gedanken formte sich bereits ein Plan. Den Spion in seinem Schlupfwinkel zu stellen und festzunehmen war entschieden besser, als ihn in der U-Bahn zu verfolgen.
    Er startete und fuhr am linken Ufer der Seine weiter. Bei einem Rotlicht warf er einen Blick auf einen Stadtplan von Paris. Es herrschte dichter Verkehr, und sie brauchten fast eine halbe Stunde, um zur Rue du Château 35 zu gelangen. Ohne anzuhalten fuhr er am Haus vorbei. Es war ein altes Gebäude.
    Im Erdgeschoß befand sich ein Cafe. Eine große Inschrift auf der Tür, die abblätterte, lautete:
    BEI PIERROT
    Lennet parkte den Wagen einige Häuser weiter und überreichte Therese das Notizbuch des Mannes mit dem roten Gesicht.
    »In einer Viertelstunde gehen Sie in dieses Cafe und übergeben Sie dieses Notizbuch dem falschen Kommissar.
    Erklären Sie ihm, er hätte es heute morgen verloren, als er sich niederbeugte, um die Zeitung aufzuheben. Dann kehren Sie nach Hause zurück und warten neue Anweisungen von mir ab.«
    »Aber man wird mich nicht bis zu ihm vorlassen, Monsieur Brulard.«
    »Bestehen Sie darauf.«
    »Und wenn derjenige, mit dem ich spreche, es übernimmt, das Notizbuch selber zu übergeben?«
    »Dann erklären Sie sich einverstanden, um keinen Verdacht zu wecken. Wenn Sie bis morgen nichts von mir gehört haben, gehen Sie wie üblich zur Arbeit. Warten Sie drei Tage, bevor Sie mit irgend jemand über diese Angelegenheit sprechen. Dann melden Sie alles dem General, wie schwer es Ihnen auch immer fällt.«
    Ohne jedes weitere Wort des Abschieds stieg Lennet aus dem Wagen und entfernte sich. Im Gehen nahm er seinen Ausweis aus der Tasche und steckte ihn in einen Umschlag, den er an diesem Morgen zusammen mit dem Briefpapier gekauft hatte.
    Er klebte den Umschlag zu, blieb im Schutz einer Toreinfahrt stehen und schrieb folgende Adresse:
    M. Lennet Postlagernd Postamt Boulevard Murat Paris, XVI
    Nach einem Augenblick des Überlegens fügte er den Absender hinzu:
    M. Montferrand Rue Fantin-Latour Paris, XVI
    Für den Fall, daß Lennet von einem feindlichen Nachrichtendienst gefangengenommen würde, konnte nichts seine Zugehörigkeit zum Französischen Nachrichtendienst verraten. Außerdem würde die Post den nicht abgeholten Brief an Hauptmann Montferrand zurückschicken.
    Nachdem Lennet den Umschlag eingeworfen hatte, begab er sich mit großen Schritten zur Rue du Château 35. Ohne zu zögern stieß er die Tür des Cafes BEI PIERROT auf und trat ein.
    Der Wirt stand in Hemdsärmeln hinter der Theke. Drei Gäste, die wie Landstreicher aussahen, saßen in einer Ecke und spielten Karten. Ein Junge von ungefähr fünfzehn Jahren wischte mit einem Lappen den Fußboden auf.
    »Ein solches Wetter macht einem richtig Spaß", rief

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