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060 - Jenseits der Dämmerung

060 - Jenseits der Dämmerung

Titel: 060 - Jenseits der Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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Schnauze eines Mols direkt vor ihm. Matt hieb mit dem Dolch danach und spürte im gleichen Augenblick, wie etwas Helles an seinem Hals vorbeischoss. Instinktiv wich er zurück und sah eine Harpune, die im Kopf des Mols steckte. Eine zweite und dritte bohrten sich in Nacken und Schulter, dann wurde das Tier mit einem Ruck hochgerissen. Matt duckte sich unter den Klauen hinweg, als auch der zweite Mol von Harpunen getroffen und emporgezogen wurde.
    Er sah zu den Dächern und zu den dunklen Gestalten, die darauf standen. Zwei von ihnen ließen sich an Seilen zu Boden, die anderen waren damit beschäftigt, die Stricke festzuhalten, mit denen die zuckenden Mols in der Luft gehalten wurden.
    »Molunter«, sagte Matt über den Lärm ihrer Schreie hinweg.
    »Molwas?« Aiko war unbemerkt neben ihn getreten und versuchte den Dreck aus seinen Haaren zu streichen.
    »Molunter.« Matthew zeigte auf die beiden Männer, die jetzt lange Schwerter zückten und damit begannen, die Bäuche der Mols aufzuschlitzen. »Der Typ da vorne heißt Peck. Er wollte mir und Aruula einen Job anbieten.«
    Eingeweide fielen dampfend in den Schlamm. Die Schreie verstummten. Peck brüllte den Männern auf dem Dach einige kurze, unverständliche Kommandos zu, bevor er sich an Matt wandte.
    »Ich habe dir gesagt, du würdest deine Entscheidung noch in dieser Nacht bereuen. Du solltest mir für deine Rettung danken.«
    »Wenn du erwähnt hättest, was in der Stadt lauert, wären wir dem Problem aus dem Weg gegangen. Erwarte also keinen Dank von mir.«
    Die Antwort war heraus, bevor Matt darüber nachgedacht hatte. Die Erleichterung, die er in den ersten Momenten nach dem Kampf über das Auftauchen der Molunter gespürt hatte, war einer schwelenden Wut gewichen. Auch wenn Peck keine direkte Schuld daran trug, dass Aruula jetzt allein und unbewaffnet durch die Stadt zog, so hätte er doch mit einer einzigen Warnung diese Situation verhindern können.
    »Was willst du damit sagen?« Pecks Hand schloss sich um den Griff seines Schwertes.
    »Dass«, begann Matt, »ich dich persönlich verantwortlich mache, wenn Aruula etwas zustößt.«
    Aus den Augenwinkeln bemerkte er, wie einige der Molunter näher kamen. Die Öllampen, die sie in den Händen trugen, warfen geisterhafte Schatten über ihre Gesichter.
    Peck streckte das Kinn vor. »Kannst du etwa nicht allein auf dein Weib aufpassen?«
    Obwohl ein Teil von Matt warnte, dass er irrational handelte, war er mehr als bereit, die Herausforderung anzunehmen. Instinktiv wollte er zuschlagen, aber in dieser Sekunde trat Aiko zwischen ihn und Peck und hob die Arme. Auf die Molunter musste die Geste beschwichtigend wirken, nur Matt wusste, welche Kraft sich in den künstlichen Gliedmaßen verbarg.
    »Mein Freund macht sich nur Sorgen um seine Gefährtin«, sagte Aiko ruhig. »Ich bin sicher, dass jeder hier ihn verstehen kann und weiß, dass er es nicht so meint. Wir überlassen euch gerne die beiden Mols, die wir erlegt haben, und suchen unsere Waffen zusammen. Jeder geht seiner Wege und niemandem passiert was. Einverstanden?«
    Matt sah seinen eindringlichen Blick ebenso wie die Molunter mit ihren Schwertern und Harpunen. Mühsam schluckte er seinen Zorn herunter. »Okay.«
    Peck nickte. Er wirkte erleichtert. »Ich bin auch einverstanden.«
    Aiko wandte ihm den Rücken zu und hob einen zertrümmerten Holzbalken auf, mit dem er im Schlamm zu stochern begann.
    »Hier ungefähr hast du den Driller verloren, oder?«
    »Ja.« Matt schob die Hände in die Taschen. Seine Wut verflog so rasch, wie sie gekommen war. »Tut mir Leid«, sagte er leise. »Ich sollte mich besser unter Kontrolle haben.«
    »Das solltest du.« Aiko bewegte sich methodisch weiter. »Aber wenn Aruula wirklich etwas zugestoßen ist, dann…« Er brach ab und suchte Zentimeter um Zentimeter den Boden ab, ohne den Kopf zu heben.
    Matt sah ihn aus den Augenwinkeln an und hatte zum wiederholten Mal den Eindruck, dass Aiko stärkere Gefühle als Freundschaft für Aruula hegte.
    Hoffentlich wird das nicht irgendwann zum Problem, dachte er. Wir sind noch sehr lange unterwegs.
    »Sucht ihr das hier?«
    Er drehte sich um, als er die Stimme hörte. Peck stand einige Schritte entfernt im Kreis der anderen Molunter. In einer Hand hielt er ein Schwert, in der anderen Matts schlammtriefenden Driller.
    »Wir sollten reden«, sagte Peck.
    ***
    Die Jagd.
    Sie war mehr als die Suche nach Beute, mehr als das Verlangen auf einen vollen Magen.
    In ihr fand alles seinen

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