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0601 - Aibons Monster-Troll

0601 - Aibons Monster-Troll

Titel: 0601 - Aibons Monster-Troll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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uns umgebenden Wald alles verstecken kann. Hook ist ein Monstrum, er herrscht über Monstren. Rechne damit, daß wir ihnen über den Weg laufen.«
    »Ich bin gerüstet.«
    »Gut.«
    Ich deutete auf den Rücken des Hirschen. »Willst du ebenfalls aufsteigen?«
    »Wenn du mich läßt.«
    »Natürlich, komm.«
    Er stieg hinter mir auf. Mit einem Sprung hockte er dort und umklammerte mich mit beiden Armen, weil er so den günstigsten Halt finden konnte.
    »Wohin?«
    »Reite in den Wald hinein. Der Hirsch ist ein Geschöpf des Landes. Er kennt sich aus und wird immer einen Weg finden, auch wenn er deinen Augen verborgen bleibt.«
    Das hörte sich geheimnisvoll an, aber ich hatte keine andere Wahl.
    Es war gut, sich auf den weißen Hirsch zu verlassen, denn er fand tatsächlich den Weg durch die dichte grüne Mauer.
    Von der Figur Baphomets war so gut wie nichts mehr zurückgeblieben. Die Reste wurden vom hohen Gras überwuchert, und das machte mich irgendwie froh.
    Wir mußten uns beide des öfteren ducken, weil die Zweige manchmal so tief wuchsen wie Würghände. Ich sah Bäume, an deren Äste unzählige Blüten wuchsen, die durch ihren betörenden Duft zahlreiche Insekten anlockten. Einige von ihnen erinnerten mich an Bienen, wie sie auf der Erde existierten. Sie waren nur dunkler und einfarbig.
    Monstren entdeckten wir nicht. Einmal nur wurden wir von einem mächtigen Schatten gestreift, der über uns durch das dichte Geäst wischte, wobei noch Blätter und kleinere Zweige nach unten regneten.
    Bis plötzlich der Hirsch reagierte!
    Ich wollte, daß er sich voranbewegte, aber er blieb plötzlich stehen, als wäre er gegen eine Mauer gerannt. Weder durch gute Worte noch durch den Einsatz meiner Hacken war es mir möglich, ihm zum Weitergehen zu »überreden«.
    »Laß es sein, John! Es hat keinen Sinn.« Der rote Ryan sprach hinter mir und bewegte sich unruhig. »Wenn der weiße Hirsch derartig reagiert, hat er eine Gefahr gewittert. Sie muß vor uns lauern, irgendwo im dichten Grün.«
    Es stimmte. Vor uns lag eine besonders dichte Fläche. Ein regelrechter Tunnel oder wie der Eingang zu einer finsteren Höhle wirkend. Hier hatte die aibonische Natur eine Kapriole geschlagen. Wer sich durch dieses Gebiet bewegen wollte, benötigte ein Haumesser.
    »Sollen wir warten?«
    »Es ist das beste. Der Hirsch wird keinen Schritt mehr weitergehen, John. Sei froh, daß er uns gewarnt hat.«
    Stille umschlang uns. Manchmal unterbrochen durch Rascheln oder Summen. Es war heiß geworden und gleichzeitig feucht. Ich schaute in das dunstige Grün, bis mir die Augen schmerzten, und glaubte plötzlich, innerhalb der Schatten eine Bewegung gesehen zu haben, die sich aus dem Hintergrund langsam hervorschob.
    War das die Gefahr?
    »Siehst du es auch?« flüsterte ich über die Schulter hinweg dem roten Ryan zu.
    »Ja. Sei auf der Hut.«
    Das war ich schon lange. Zwar steckte der Bumerang wieder im Gürtel, doch meine Hand berührte den Griff. In Sekundenschnelle würde ich die Waffe gezogen und eingesetzt haben.
    Es kam.
    Es war ein Klumpen, ein Schatten, es war in den genauen Umrissen nicht zu erkennen, und es bewegte sich dicht über den Boden, als hätte man es platt geschlagen.
    Ein breites Maul auch hier. Es stand halb offen, die Reihen der schadhaften Zähne waren zu sehen, sie blinkten mir entgegen, während sich hinter dem flachen Maul ein gewaltiger Körper anschloß, der Ähnlichkeit mit dem eines Krokodils nicht leugnen konnte.
    Aber es war kein Krokodil, es war eine Höllengeburt des Landes Aibon, die sich heranschob.
    »Das ist es«, sagte der rote Ryan hinter mir. »Das ist der Wächter des Hook. Nach ihm das schlimmste Wesen in diesem Gebiet. Es hat die Frau aus deiner Welt geholt.«
    »Dafür bekommt es die Quittung.«
    »Warte noch.«
    Ich wollte es mit einer Kugel versuchen. Um den Bumerang einzusetzen, war die Gestalt eigentlich nicht gebaut. Sie hatte keinen Hals.
    Der Kopf saß direkt auf dem Rumpf.
    Der weiße Hirsch zeigte Nervosität. Er und das Monstrum waren sicherlich Feinde. Unruhig bewegte er sich, scharrte dabei mit den Hufen und schüttelte auch den Kopf.
    Aus dem Maul drang ein leises Schnauben, fast so weich wie ein Windstoß.
    »Ruhig!« flüsterte ich, »ruhig…«
    »Keine Angst, John, keine Angst.« Es war noch jemand in der Nähe. Perlhaut. Den Feengeist hatte ich bereits vermißt. »Er wird euch nichts tun, glaube ich.«
    »Und die Frau?«
    »Der Hook hat sie.«
    Diese Antwort war eindeutig.
    Hinter

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