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0601 - Druiden-Seelen

0601 - Druiden-Seelen

Titel: 0601 - Druiden-Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Zamorras Freund Siebenauge nicht als Feind betrachtete, dann war er auch kein Feind.
    Sie machte wieder ein paar Schritte vorwärts, zum Ufer hin.
    Und sie streckte ihre Hand aus.
    Siebenauge verstand die Geste.
    Einer seiner Tentakel reckte sich vor.
    Hand und Tentakelspitze berührten sich zum Freundschaftsgruß…
    ***
    Ghaagch flog das schwarze Raumschiff mit souveräner Gelassenheit. Während der Startphase hatte er zunächst befürchtet, es könne zu einer Katastrophe kommen, weil er nicht sicher war, welche Apparate und Aggregate die Menschen ausgebaut hatten. Aber die Katastrophe war nicht eingetreten - noch nicht! -, und jetzt fand Ghaagch Gelegenheit, den Raumer genauer unter die Lupe zu nehmen.
    Er erschrak.
    Die Schutzfelder arbeiteten nur mit einem Bruchteil ihrer Kraft, weil zwei der Konverter fehlten. Sie wandelten die Energie der Schwarzkristalle um und führten sie den Projektoren zu. Der Schattenschirm, der das Raumschiff tarnte, war davon zwar nicht betroffen, doch wenn es zu einer Kampfhandlung kam, war der Spider gegen feindliche Waffen weitgehend ungeschützt.
    Immerhin, die Bordwaffen funktionierten offenbar noch.
    Daraus folgerte, daß bei einem Kampf der Spider unbedingt den Erstschlag führen mußte!
    Aber der Antrieb funktionierte auch nicht ganz so, wie er es eigentlich hätte tun sollen. Ein überlichtschneller Flug war zwar möglich, auch der Durchgang in eine andere Dimension.
    Wie das funktionierte, hatte Zamorra Ghaagch erst zeigen müssen, als er den Spider von Talos zur Erde flog. Als man Ghaagch einst zum Kommandanten des Spiders machte, hatte man ihm diese Funktionen des Dim-Raumschiffs nicht erklärt.
    Die MÄCHTIGEN hatten die Flotte der Meeghs seinerzeit durch ein künstliches Weltentor geschleust, statt sie die Erde aus eigener Antriebskraft erreichen zu lassen.
    Wäre nicht Zamorra auf Talos erschienen, Ghaagch und die anderen, die inzwischen tot waren, hätten nie erfahren, daß sie all die Jahre lang die Rettung zum Greifen nahe gehabt hatten.
    Überlichtflug und Dimensionssprung war zwar möglich - aber wie lange die entsprechende Technik der Belastung standhielt, blieb fraglich. Wenn sie ausfiel, dann hing der Spider irgendwo zwischen den Weiten im Nichts fest, oder hunderte von Lichtjahren von jedem bewohnten Planeten entfernt im interstellaren Raum.
    Und das war dann gleichbedeutend mit dem Ende. Denn zu seinem Erschrecken mußte Ghaagch feststellen, daß auch die komplette Funkanlage des Spiders verschwunden war.
    Kein Wunder, daß ihn die Menschen vor einem Flug mit dem Raumschiff gewarnt hatten. Dabei ahnten sie nicht einmal, was er wirklich beabsichtigte.
    Wäre er an ihrer Stelle gewesen, er hätte den Start auch nicht erlaubt. Aber er mußte tun, wozu ihn etwas Unbegreifliches tief in seinem Inneren drängte.
    Auch wenn er jetzt, nach der kurzen Systemanalyse, wußte, daß es sehr riskant für ihn werden konnte.
    Aber es gab für ihn keinen anderen Weg. Es war wie ein Zwang, der ihn mehr und mehr beherrschte und ihm keine andere Möglichkeit mehr ließ.
    Es war auch schwierig, den Spider allein zu beherrschen.
    Solange es nur um den Start aus dem Versteck in den Rocky Mountains gegangen war, hatte er damit keine Probleme - es gab nur eine einzige Flugrichtung, nämlich die nach oben. Und für den Fall, daß sich etwas in seiner Flugbahn befunden hätte - ein Flugzeug, ein Satellit vielleicht - gab es das Schutzfeld. Für leichte Kollisionen und zur Meteoritenabwehr reichte es immer noch aus.
    Aber nun kam das Manövrieren im Weltraum.
    Und das war komplizierter.
    Früher hatte er als Kommandant den Überblick behalten und Steuerbefehle erteilt, die von anderen ausgeführt wurden. Jetzt mußte er diese Ausführung selbst übernehmen und zugleich auch noch die angezeigten Werte von Ortung und Systemkontrolle überwachen.
    Einerseits war es von Vorteil, daß auf mentaler Ebene durchführen zu können, andererseits stürzten so sehr viele Eindrücke und Impulse zugleich auf ihn ein. Selbst er hatte Schwierigkeiten, sie alle nach ihrer Wichtigkeit und Reihenfolge zu ordnen und zu überdenken.
    Er fragte sich, wie Zamorra es geschafft hatte, den Spider allein von Talos durch die Dimensionsbarriere zur Erde zu bringen - Zamorra hatte nicht einmal die Fähigkeit, eine mentale Verbindung zur Steuerung einzugehen. Er hatte alles manuell machen müssen.
    Für einen kurzen Augenblick zeigte sich Ghaagch dennoch amüsiert - als er daran dachte, daß der Spider vielleicht für

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