Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0605 - Der Horror-Engel

0605 - Der Horror-Engel

Titel: 0605 - Der Horror-Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Unterfangen auch recht skeptisch gegenüberstand. Außerdem hatten sicher schon andere vor ihnen versucht, auf diese Weise ins Freie zu gelangen.
    Schließlich gab es Nicole auf.
    »Wäre sowieso nicht gut gewesen«, murrte Zamorra verdrossen. »Man hätte uns dann erst recht gejagt. Warten wir ab, was in Alice Springs passiert. Schlimmer, als von Dämonen in Stein verwandelt zu werden, kann es uns hier auch nicht ergehen, und über kurz oder lang klärt sich alles auf. Zur Not zahlen wir eben die Geldstrafe.«
    »Und unser Urlaub ist natürlich restlos hin.«
    »Das war er schon, als wir auf die Steinernen trafen«, erwiderte Zamorra. »Finden wir uns eben damit ab, daß Menschen unseres Schlages nie wirklich zur Ruhe kommen. Irgendwo lauert immer irgendwas oder irgendwer. Außerdem…«
    Er verstummte.
    Sekundenlang glaubte er draußen vor der Baracke das Rauschen großer Flügel zu hören, doch als er danach lauschte, war das Geräusch wieder verschwunden.
    Im Funzellicht einer von der Decke herunterbaumelnden nackten Glühbirne sah er Nicole fragend an, aber sie schien nichts bemerkt zu haben.
    »Wie soll man in dieser verdammten Hitze schlafen können?« seufzte sie statt dessen. »Dieses verdammte Blech kühlt überhaupt nicht ab, dabei ist die Sonne schon vor ’ner halben Stunde untergegangen.«
    Da wurde der schwere Riegel der Blechtür zurückgeschoben.
    Sie bekamen Besuch…!
    ***
    Der Unsichtbare zuckte heftig zusammen. Für einen Augenblick glaubte er, den Gesuchten ganz in seiner Nähe zu spüren. Den Gefangenen, den er zurückholen mußte.
    Konnte das wahr sein?
    Wenn, dann endete seine Mission auf dem Planeten Gaia schneller, als er erhofft hatte. Dann brauchte er jetzt nur noch zuzuschnappen, um den Gesuchten in seine Gewalt zu bringen und ihn über eine Regenbogenblumen-Straße zurück nach Gash’Ronn zu bringen.
    Sorgfältig sah er sich um und lauschte.
    Aber die Aura, die er eben verspürt hatte, konnte er jetzt nicht mehr registrieren.
    Vielleicht war es ja nur eine Täuschung gewesen.
    Also mußte er den anderen Weg weitergehen und hoffen, daß sein spontan gefaßter Plan funktionierte.
    Um ihn durchführen zu können, mußte er sich jetzt allerdings fremder Hilfe versichern…
    ***
    Shado versank völlig in seinem Vorhaben. Er wollte Zamorra über die Traum-Ebene erreichen, es gelang ihm aber nicht, den Dämonenjäger aus Frankreich hier in seiner unmittelbaren Nähe materialisieren zu lassen.
    Lag es daran, daß Zamorras Geist, sein Denken, sein bewußtes Wissen, nicht von Shado erreicht wurde?
    Während der Aborigine weiterhin versuchte, seinen Plan auszuführen, fragte er sich auf einer zweiten Ebene seines Bewußtseins, ob der Störfaktor darin bestand, daß Zamorra nicht schlief. War sein Unterbewußtsein nur zu erreichen, wenn er nicht wach war? Mußte Shado warten, bis Zamorra eingeschlafen war, um dann sein Ich zu sich herüberzuholen?
    Daß er sich immer stärker anstrengte und dabei auch verausgabte, stellte er in seinem derzeitigen Zustand nicht fest, statt dessen versuchte er immer stärker, zu Zamorra durchzudringen.
    Etwas in ihm verselbständigte sich, ohne daß er es noch kontrollieren konnte, und es trieb ihn immer weiter vorwärts…
    Und plötzlich berührte er eine Wesenheit.
    Aber nicht Zamorra…
    ***
    Zamorra starrte verblüfft den Aborigine an, der plötzlich in der Tür stand. Nicole drehte nur den Kopf, sagte aber nichts.
    »Wer sind Sie?« fragte Zamorra.
    »Ihr Freund«, kam die Antwort.
    Die Stimme klang heiser und war Zamorra völlig unbekannt.
    Der Dämonenjäger konnte zwar vom Ansehen her nur wenige der Aborigines voneinander unterscheiden, aber die Stimme hätte er wiedererkennen müssen, wenn er tatsächlich schon einmal mit diesem Mann zu tun gehabt hätte. Stimmen lassen sich leichter unterscheiden als Gesichter.
    »Sie erkennen mich nicht? Dann muß Ihnen die Hitze weit mehr geschadet haben, als ich befürchtete.« Der Aborigine war in geflickte Jeans und in ein zerschlissenes kariertes Baumwollhemd gekleidet, dem die Knöpfe fehlten. Er sah sich zu dem Uniformierten um, der die Tür für ihn entriegelt hatte.
    »Yello, wer hat angeordnet, daß die beiden in diesen Brutkasten gesteckt werden? Mußte das wirklich sein?«
    »Normale Prozedur«, brummte Yello. »Wer kann denn wissen, daß du und die zwei unter einer Decke stecken, eh? Ich bin Polizist, kein Hellseher. Also, nimm sie mit und verschwinde, Khan. Weißt du, ich hab’ selten so ein konfuses Zeug

Weitere Kostenlose Bücher