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0605 - Der Horror-Engel

0605 - Der Horror-Engel

Titel: 0605 - Der Horror-Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Wirt.
    Zamorra und Nicole eroberten das Bad. Und sie genossen das erfrischende Wasser wie selten zuvor…
    ***
    Der Geflügelte hielt sich im Hintergrund zurück. Es fiel ihm schwer, die Menschen zu verstehen und nach ihren Handlungen einzuordnen.
    Aber es fiel ihm nicht schwer, den Feind zu erkennen.
    Und Zamorra… der war nicht nur ein Freund der Steinernen und eigens aus deren Dimension wieder in diese Welt gekommen, er paktierte auch noch mit dem Erzfeind!
    Der Geflügelte wußte jetzt, daß er verraten worden war. Er war nur von einem Gefängnis ins andere gebracht worden.
    Sein Entschluß, Zamorra zu töten, stand endgültig fest. Der Verräter mußte bestraft werden.
    Wenn seine blonde Helferin Zamorras Amulett haben wollte, sollte sie es auch bekommen.
    Zusammen mit Zamorras Kopf!
    Der Geflügelte umklammerte den Schwertgriff fester. Es war nur noch eine Frage der Zeit. Er brauchte eine günstige Gelegenheit, um Zamorra ungestört töten zu können.
    Und, wenn es möglich war, Zamorras Gefährtin gleich mit.
    Denn sie war von seinem Schlag…
    ***
    In das Hemd und in die Hose des Wirtes hätte Zamorra glatt zweimal hineingepaßt. Die Hose schlabberte um ihn herum, und das Hemd hätte er als weite Sommerjacke verwenden können.
    »Du siehst aus, als hättest du im Kaufhaus in der Abteilung ›Kinderzelte‹ zugeschlagen«, lästerte Nicole, der das Kleid von der Tänzerin leidlich paßte.
    Die schwarzhaarige Schönheit hatte derweil Zamorras T-Shirt und den verschwitzt-verstaubten, ehemals weißen Leinenanzug ohne Rücksicht auf Verluste in die Waschmaschine gestopft; Nicoles ohnehin zerrissenes Kleid hatte sie gleich in den Müll geworfen.
    »Kommt, ich zeige euch jetzt euer Zimmer«, schlug sie vor.
    »Ich habe schon was zu essen und zu trinken rangeschafft. Hoffentlich das richtige.«
    Es ging wieder nach unten. Die Gästezimmer befanden sich zu ebener Erde. Das, welches ihnen beiden zugeteilt wurde, war klein, aber leidlich sauber.
    Nicole hielt die Hand des Mädchens noch fest. Sie nannte ihren und Zamorras Namen. »Und wie heißt du?«
    »Ich bin Jana.«
    Nicole deutete bezeichnend auf Janas immer noch textilfreien, schlanken Körper. »Macht dir das eigentlich nichts aus?«
    Die Tänzerin zuckte mit den Schultern. »Wenn du glaubst, ich würde mit den Typen auch ins Bett gehen, liegst du falsch. Ich heize sie nur an. Das ist mein Job. Viele kommen nicht nur zum Spielen hierher, sondern auch, um mich zu sehen. Dafür bekomme ich von Big Ben eine Menge Geld. Das ist alles. All right?«
    »Schon gut«, meinte Nicole. »War ja kein Vorwurf! Der Wirt scheint am Spieltrieb der Männerwelt immerhin gut zu verdienen, wie?«
    »Hier läuft eben das, was in Alice Springs nicht machbar ist. Nackttanz und Glücksspiel. Deshalb ist die Bude ja auch ständig gerammelt voll.«
    »Und Schlägereien wie heute sind an der Tagesordnung?«
    »I wo! Der Stoppelkopf ist ein Verrückter, der ist auch zum ersten Mal hier. All right, die Aborigines kommen normalerweise nicht ’rein. Weil sie kein Geld haben. Aber der Mongolenfürst ist was Besonderes. Der spielt, und er gewinnt immer, geht immer mit ’ner Menge Geld wieder ’raus. Aber das heißt nicht, daß alle anderen verlieren. Ein paar Leute in seinem Kielwasser gewinnen gewaltig mit. Deshalb freuen sie sich auch immer, wenn er sich an den Tisch setzt. Sie hoffen, auch zu gewinnen.«
    »Warum nennt ihr ihn den Mongolenfürsten?« wollte Zamorra wissen.
    »Er heißt wohl so ähnlich wie dieser Dingsbums, der vor ’ner halben Million Jahre alle Saurier in Europa niedergekämpft hat, oder wie das Land heißt. Deshalb sind die ja auch ausgestorben. Dschingis Khan, der Mongolenfürst, hieß er.«
    »Die Saurier? Halbe Million Jahre?« staunte Zamorra.
    »Hab’ ich in der Schule gelernt«, versicherte Jana. »Du etwa nicht? Mann, das gehört doch zur Allgemeinbildung. Na, unser Mongolenfürst heißt eben so ähnlich. Yeero Khan. Ist mir aber egal. Seit er hier ist, brummt der Laden erst so richtig. Und Big Ben profitiert von den Spielgewinnen. Er läßt den Mongolenfürsten oft für sich spielen und kassiert dabei richtig ab. Deshalb kann er mir auch so viel Geld fürs Tanzen zahlen. Seit einem halben Jahr sind wir alle richtig reich geworden, da ist nämlich Yeero aufgetaucht. Der Junge ist ein richtiger Glücksbringer. So, jetzt muß ich aber wieder nach unten.«
    Sie machte ein paar provozierende Tanzschritte und lachte Zamorra und Nicole zu.
    »In ’ner halben Stunde

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