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0607 - U-Bahn ins Jenseits

0607 - U-Bahn ins Jenseits

Titel: 0607 - U-Bahn ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auf Menschenleben keine Rücksicht nimmt. Damit wäre ja der Fall erledigt. Sie sind in diese andere Welt hineingefahren, wieder zurückgekehrt und haben auch die Menschen mitgebracht, denen, jedenfalls dem ersten Anschein nach, nichts geschehen ist.«
    »Das stimmt.«
    »Aber Sie beide sind nicht zufrieden«, erklärte der Superintendent und hob seinen Stockschirm, als wollte er uns aufspießen. »Sie können nicht zufrieden sein.«
    »So ist es, Sir«, erklärte Suko. »Was uns gelungen ist, kann Kaifas auch gelingen.«
    »Das ist zu befürchten.«
    Sir James blickte an uns vorbei und zu den Beamten hin, die noch mit den Fahrgästen sprachen. Sein Blick war skeptisch. »Ich glaube nicht, daß wir aus ihnen etwas Konkretes hervorholen. Nein, die stehen meiner Ansicht nach unter Schock und könnten ihr Abenteuer auch vergessen haben, wie ich es sehe.«
    »Weshalb hat man sie überhaupt entführt?« murmelte Suko.
    »Genau das ist unser Problem. Sie müssen eine Lösung finden. Da steckt mehr dahinter.«
    »Und weshalb tötete Kaifas seine Familie?«
    Sir James wurde blaß. »Wenn ich daran denke, könnte ich durchdrehen. Es gibt Verbrecher und Verbrecher, man sollte keine Unterschiede machen, hier mache ich sie trotzdem. Ich kann nicht begreifen, daß ein Mensch zu so etwas fähig ist.«
    »Möglicherweise finden wir die Lösung des Rätsels in seinem Haus«, meinte Suko.
    »Fahren Sie auf jeden Fall hin.«
    Der Captain kam zu uns. Er konnte es nicht fassen, was er gehört hatte, schüttelte ständig den Kopf und strich auch über sein Gesicht.
    »Das ist fast unmöglich«, flüsterte er. »Wenn ich die Aussagen nicht mit eigenen Ohren gehört hätte, würde ich die Leute als Lügner und Phantasten einstufen.«
    »Was wurde Ihnen denn gesagt?« erkundigte ich mich.
    »Sie haben die Fahrt doch mitgemacht, Sinclair.«
    »Aber anders.« Ich ging nicht auf Einzelheiten ein, die brauchte der Kollege nicht zu wissen.
    »Die Leute fuhren normal los, so sagten sie. Dann war alles anders. Sie befanden sich noch immer im Zug, aber sie hatten das Gefühl, als würden sie fliegen.«
    »Haben sie irgend etwas gesehen oder gehört?«
    »Nein, Inspektor.« Fast böse schaute der Captain Suko an. »Dann hätte ich es Ihnen schon gesagt. Die Fahrgäste wunderten sich nur, daß sie wieder stoppten. Auch dafür fehlte ihnen logischerweise die Erklärung.«
    »Die suchen wir auch, Kollege.«
    Ich beschäftigte mich bereits mit anderen Problemen und erkundigte mich bei meinem Chef, ob er etwas über den dreifachen Killer Kaifas herausgefunden hatte.
    »Nein, nichts, was uns auf eine Spur gewiesen hätte. Dieser Mann hat sich vor dem Gesetz nichts zuschulden kommen lassen. Was er allerdings unter der Oberfläche trieb, das haben Sie erlebt.« Sir James hob die Schultern. »Versuchen Sie herauszufinden, welchen Freundeskreis er besaß und so weiter. Sie kennen das ja.«
    »Leider ist die Familie tot«, sagte ich.
    »Aber nicht die Nachbarin«, hielt mir Suko entgegen. »Wir müssen uns an Carol Lindsey halten.«
    »Das denke ich auch.«
    Sir James dachte wieder praktisch. »Wann werden Sie das in Angriff nehmen?«
    »Noch heute, Sir.«
    »Gut, Sie erreichen mich im Büro.«
    Mit einem sehr bedrückenden Gefühl verließen Suko und ich die U-Bahn-Station. Auch wenn es so aussah, als wäre der Fall beendet, für uns fing er bestimmt erst an…
    ***
    Den Rover hatte jemand so zur Seite gefahren, daß er kein Verkehrshindernis bildete. Als ich mir den Wagen anschaute, die Beulen und Schrammen an der Karosserie sah, da wußte ich Bescheid, daß wir bald ein neues Fahrzeug bekommen würden.
    »Zum Glück war es nicht mein BMW!« stöhnte Suko immer wieder. »Das wäre furchtbar gewesen.«
    »Ja, ja, für manche ist eben der Wagen die Braut.«
    »Glaubst du, ich hätte noch mal ein derartiges Glück und würde beim Preisausschreiben wieder einen Wagen gewinnen?«
    »Einen Wagen nicht. Vielleicht eine Paddelfahrt auf der Themse.«
    »Den Preis würde ich gern an dich abtreten, John Sinclair. Sogar freiwillig und dir noch zehn Pfund dazugeben.«
    Ich winkte ab und mußte lachen. Es amüsierte mich immer wieder, wie stark mein Freund an seinem Flitzer hing, obwohl der auch schon einige Monate alt war.
    Kensington hatte uns geschluckt. Es war kaum vorstellbar, daß wir fast den gleichen Weg schon einmal gefahren waren. Und wie wenig Zeit lag zwischen diesen beiden Strecken, aber was hatte sich da alles ereignet. Es war unwahrscheinlich,

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