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061 - Der Fuerst der Finsternis

061 - Der Fuerst der Finsternis

Titel: 061 - Der Fuerst der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Ball
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Raybould! Wir wissen, daß die Telefonleitungen zusammengebrochen sind. Haben Sie alles, was Sie brauchen? Die Personen, die sich bei Ihnen aufhalten, habe ich alle aufgeschrieben. Ein Mr. Howard, ein Mr. Ainsley und die zwölf jungen Damen. Und … äh … natürlich Brenda. Es wäre äußerst gefährlich, das Dorf erreichen zu wollen. Sie hätten doch das Funkgerät aufstellen sollen, Sam!“
    Sam brummte unwillig. Der Polizist berichtete noch weiter, daß die Straße in einem erbärmlichen Zustand sei, daß Bill Ainsleys roter Lastwagen nun quer über die ganze Straße gerutscht sei und fast völlig unter Schnee begraben. Es dämmerte Bill und Jerry fast zur gleichen Zeit, daß es noch kein Entrinnen aus dem Schloßcafe gab, keine Rückkehr in die Welt der Debbies und der Geborgenheit.
    „Ich kann nicht länger warten“, rief der Pilot. Er war jung, ungeduldig und müde. „Wir werden von Glück’reden können, wenn wir mit unserem Programm zu Rande kommen.“
    „Gibt’s noch etwas Wichtiges, Sam?“ fragte der Polizist. Er stand knapp vor der Pensionierung, ein schwerfälliger Mensch, der im Dienste Hagthorps grau geworden war. „Wir werden zusehen, daß das Telefon bald wieder in Ordnung ist. In der Zwischenzeit bleibt alle im Haus, und kommt ja nicht auf die Wahnsinnsidee, euch auf eigene Faust nach Hagthorpe durchzuschlagen!“ Er nickte Sam, Jerry und Bill freundlich zu. „Sie, Bill, sind mir für Ruhe und Ordnung verantwortlich.“
    „Keine Sorge“, sagte Bill.
    Die Rotoren begannen sich mit Geknatter zu drehen. Die Mädchen quiekten und hielten sich die Ohren zu.
    „Noch etwas!“ schrie Jerry, als der Polizist gerade sein Plastikschiebefenster zumachte. „Die Kappe … der Leutnant! Wir vergaßen, Ihnen zu berichten …“
    Der Motor heulte, die Rotorblätter pfiffen und knatterten, und das rote Gesicht des Polizisten zeigte, daß er angestrengt versuchte, über all dem Lärm zu verstehen, was der bärtige junge Mann sagte. Er tat dies aus reiner Gewohnheit, obwohl er nicht die geringste Chance hatte, auch nur ein einziges Wort zu hören. Jerry redete und redete weiter, als sich die Maschine in das ersterbende Sonnenlicht hob, in die eisige Luft, am ewigen Lächeln der Teufelszinne vorbei, wobei sie ihren Schatten auf die Zinne warf, was von unten aussah, als striche ein Insekt über das Gesicht des Satans. Die Wolken wurden dichter, und Jerry sah, daß es bald wieder zu schneien beginnen würde.
     

     
    „Hören Sie, Bill“, sagte Jerry mit Nachdruck. „Ich habe das Gefühl, hier im Haus geschieht etwas Merkwürdiges. Ich bin sogar sicher!“
    „Sam? Brenda?“
    „Nein. Es ist schwer zu erklären, was ich meine. Vielleicht ist Ihnen aufgefallen, wie Brenda die Mädchen an sich gefesselt hat. Sie stecken ununterbrochen die Köpfe zusammen.“
    „Wahrscheinlich erzählt sie ihnen, wieviel sie pro Nacht verdient. Die Mädchen haben sicher schon Schlimmeres gehört. Unlängst las ich in einer Zeitung, was sich in Privatschulen bisweilen abspielt.“
    „Brenda tut mehr als das.“
    „So?“ Bill schien nicht sonderlich interessiert zu sein.
    Alle Ängste und Zweifel der vergangenen Nacht, die Jerry so sehr gequält hatten, waren nun wieder da.
    „Ich stand so um Mitternacht auf … ich konnte nicht schlafen, weil ich den Lärm hörte. Das waren die Mädchen.“
    „Ah?“
    Jerry war sich bewußt, daß er beim Lastwagenfahrer kaum auf Verständnis stoßen konnte, aber er fühlte, daß er platzen würde, wenn er sein Erlebnis nicht jemandem erzählen durfte. Wenn bloß der Polizist länger dageblieben wäre.
    „Ich stand auf und wollte in die Gaststube. Es muß Mitternacht gewesen sein. Die Mädchen waren alle in Trance, Bill! In Trance! Brenda hatte sie in einen hypnotischen Zustand versetzt – Sie können sich nicht vorstellen, wie entsetzlich das war!“
    „O Gott!“ ertönte eine wohlerzogene, weibliche Stimme. „Wie konnten Sie nur, Brenda.“
    Der kehlige Südyorkshire-Dialekt klang weiter, beschrieb ein weiteres motorisiertes Abenteuer auf der Landstraße.
    „Wie meinen Sie das?“ fragte Bill.
    „Nun, sie waren alle nackt, und der Kohlenbehälter … Sie wissen doch, wie das Flackern des Kaminfeuers einen glauben macht, die Figuren begannen zu tanzen. Die Figuren tanzten mitten unter den Mädchen.“
    „Klingt ein wenig merkwürdig …“
    „Ich schwöre, daß es so war, Bill! Sie waren in Trance, und Brenda machte ihnen die Bewegungen vor. Ich sage Ihnen, Bill,

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