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0610 - Pilgerflug nach Terra

Titel: 0610 - Pilgerflug nach Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gespräch auf seinen Hyperkorn in der Kommandozentrale fegen, und auf dem Bildschirm erschien ein großer, bulliger Mann mit einem strohblonden Vollbart. Als er Atlan erblickte, rief er wütend: „Ich habe den Großadministrator zu sprechen verlangt..."
    Atlan unterbrach ihn.
    „Sie werden schon mit mir vorlieb nehmen müssen. Rhodan hat auf der Erde zu tun. Wenn Sie sich die Mühe machen und die Sendungen von Terra-Television verfolgen, dann werden Sie sehen, daß der Großadministrator wichtigere Probleme hat, als sich einer Horde von Verrückten zur Diskussion zu stellen."
    „Er wird sich Zeit für uns nehmen müssen", rief Quarto und schüttelte seine mächtigen Fäuste; Atlan konnte erkennen, daß sich hinter ihm eine dichtgedrängte Menschenmenge in der Kommandozentrale befand. Das ließ Rückschlüsse auf die Platzverhältnisse auf diesem Pilgerschiff zu. Quarto fuhr fort: „Wir haben nicht zwanzigtausend Lichtjahre zurückgelegt, um uns dann von einem Arkoniden mit leeren Worten abspeisen zu lassen. Ich verhandle nur mit einem Terraner, denn nur ein solcher kann unsere Probleme verstehen. Ein Arkonide kann nicht ermessen, welche elementare Kraft uns, die wir Kinder der Erde sind, zu unserer Heimatwelt zieht. Perry Rhodan muß mich anhören! Ich bin nicht irgendwer, sondern der Sprecher des Millionenvolks von Fiering. Jawohl, hinter mir stehen drei Millionen Menschen, die alle dasselbe wollen wie ich: die Urheimat der Menschheit aufsuchen!"
    „Das ist mir klar", sagte Atlan ruhig. „Aber haben Sie sich schon überlegt, welche Folgen es hätte, wenn all die Millionen, die sich an Bord dieser achttausend Raumschiffe befinden, auf der Erde landeten?"
    „Ich sagte schon, daß ich mit einem Arkoniden nicht darüber diskutiere", erklärte Quarto würdevoll. Aber schon im nächsten Augenblick ging sein Temperament wieder mit ihm durch. „Ich habe überhaupt keine Lust mehr, mit irgend jemand zu diskutieren. Wenn die TRIUMPH und die anderen Fieringer Schiffe nicht innerhalb der nächsten drei Stunden die Einflugerlaubnis erhalten, werden wir auf eigene Faust ins Solsystem vordringen.
    Das ist mein letztes Wort."
    „Ich sehe, daß Sie hoffnungslos PAD-krank sind und deshalb unbelehrbar", erklärte Atlan. „Geben Sie uns die Koordinaten der TRIUMPH und der anderen Schiffe durch, und ich werde sehen, was ich für Sie tun kann."
    „Sie haben nur drei Stunden Zeit, Lordadmiral Atlan!" sagte Quarto noch, bevor sein Bild verblaßte.
    „Von dem werden wir noch Schwierigkeiten zu erwarten haben", sagte Gucky hinter Atlan.
    Der Arkonide lächelte.
    „Nicht, wenn wir ihn rechtzeitig ausschalten. Quarto ist allem Anschein nach eine starke Führerpersönlichkeit. Ohne ihn sind die Pioniere von Fiering wahrscheinlich ein hilfloser, ungeordneter Haufen."
    „Ich verstehe", sagte Gucky und zeigte grinsend seinen Nagezahn.
    Wieder meldete die Funkzentrale eine Bildsprechverbindung.
    Diesmal erschien ein kleiner, schmächtiger Mann mit wallendem weißen Haar und einem langen Vollbart auf dem Bildschirm.
    Und wieder erkannte Atlan, daß im Hintergrund Menschen dicht aneinandergedrängt waren. Der weißhaarige Alte befand sich nicht in der Kommandozentrale, sondern in einem Lagerraum des Schiffes.
    „Mein Name ist Lorm Brantor", stellte er sich mit fester, ruhiger Stimme vor. „Warum gibt man uns nicht die Einflugerlaubnis ins Solsystem? Wir sind harmlose Pilger, die nur den sehnlichsten Wunsch haben, jenen Planeten zu betreten, dessen Kinder wir alle sind."
    „Ich bin überzeugt, daß Sie mit diesem Wunsch keine böse Absicht verfolgen", entgegnete Atlan. „Aber ihm kann dennoch nicht stattgegeben werden. Auf der Erde findet die größte Völkerwanderung aller Zeiten statt zehn Milliarden Menschen haben sich in Bewegung gesetzt, die alle zur Heimat ihrer Vorfahren pilgern wollen. Wenn nun noch einige hundert Millionen Menschen auf Terra landen, dann würde das den Untergang der Zivilisation bedeuten."
    Atlan hatte versucht, den Alten durch vernünftige Argumente zu überzeugen, weil er auf ihn einen guten Eindruck machte. Doch schon die nächsten Worte zeigten Atlan, daß der Schein trog.
    „Wir wollen uns nicht an der Völkerwanderung beteiligen", sagte der Alte fast beschwörend. „Wir wollen den Bewohnern der Erde auch in keiner Weise zur Last fallen. Wir haben unsere eigene Verpflegung mitgenommen und uns darauf eingestellt, unter freiem Himmel zu übernachten. Wir wollen nur den Boden unter unseren Füßen

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