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0610 - Totenfee der Templer

0610 - Totenfee der Templer

Titel: 0610 - Totenfee der Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sollte. Dann stand Magie gegen Magie. Nur traute er sich das nicht zu, denn die Magie dieser Templer war nicht negativ zu sehen. Auch wenn sich der Name Totenfee so anhörte.
    »Es will mir nicht in den Kopf, daß es nur diesen einen Weg zur Totenfee geben soll«, beschwerte sich Suko. »Da muß noch etwas anderes sein.«
    »Vielleicht.«
    »Weißt du wirklich nicht mehr?«
    »Nein, vertraue dem Heiligen Wasser.«
    Das wollte Suko nicht. Er schaute sich noch einmal die Wände an, die so aufgerissen aussahen und brüchig wirkten. Dahinter gloste geheimnisvoll das Licht, als wollte es diejenigen Menschen locken, die sich vor den Wänden befanden.
    Suko hörte wieder das Plätschern, drehte sich um – und sah, daß Chris verschwunden war.
    Er hatte ihr erst noch nachgerufen. Es war sinnlos, das dunkle Wasser hielt sie verborgen.
    Allein blieb der Inspektor zurück. Er dachte darüber nach, weshalb die Nixe so plötzlich getaucht war. Hatte sie etwas falsch gemacht? Fürchtete sie sich vor gewissen Dingen, die möglicherweise als Strafe auf sie zukommen würden.
    Sämtliche Spekulationen hatten keinen Sinn, denn es geschah etwas, mit dem Suko nicht gerechnet hatte. Möglicherweise trug sein Verhalten daran die Schuld, weil er dem Heiligen Wasser nicht vertraut hatte. Er kam sich auf einmal vor wie im Kino, denn allmählich und in einander übergehenden Intervallen schwächte sich das Licht ab. So als würde ein Vorhang allmählich nach unten sinken.
    Nichts flackerte, der Vorgang wurde nicht einmal unterbrochen.
    Vielleicht bekam er deshalb diesen unheimlichen Touch, von dem sich Suko unangenehm berührt fühlte, denn es kam ihm vor, als würde sich eine fremde Welt über die reale schieben.
    In seinen Schwimmflossen fühlte er sich unbeweglich. Er dachte daran, was geschehen würde, wenn er rasch flüchten mußte. Da konnte ihn ein kleines Kind einholen.
    Es wurde dunkel.
    Nicht nur das, sondern finster, schwarz, tintig. Selbst auf den Wellen schimmerten keine Reflexe mehr. Nur die leisen, schmatzenden und gluckernden Geräusche blieben noch, mit denen das Wasser am Ufer allmählich auslief.
    Suko hörte sich wieder selbst atmen. Überlaut kam ihm dieses Geräusch vor.
    Bisher war er zu abgelenkt gewesen, um etwas von der Temperatur zu spüren. Jetzt merkte er die Kälte schon. Aus der Schwärze kroch sie von allen Seiten an ihn heran, um durch das Material seines Schutzanzuges zu dringen, um auf der Haut eine zweite zu hinterlassen.
    Die Stille war wie ein Druck, der sich immer mehr verstärkte, je länger sie andauerte.
    Suko wußte genau, wie weit er zu gehen hatte, um die Wand zu erreichen. Zwei Schritte brachten ihn direkt bis zu seinem Ziel. Er mußte sich ungefähr an der Stelle befinden, wo die Aufforderung in das Gestein geritzt worden war.
    Der Inspektor hatte den Arm ausgestreckt, um sich an der Wand abzustützen. Plötzlich kippte er nach vorn, denn dort, wo sich die Wand eigentlich hätte befinden sollen, war sie nicht mehr.
    Suko hatte ins Leere gefaßt und konnte sich nur mühsam auf den Beinen halten.
    Er glaubte daran, daß sich dort ein Loch befand, irgendeine Öffnung, aber auch das stimmte nicht. Je weiter er tastete, um so mehr verstärkte sich sein Verdacht zur Gewißheit.
    Die Wand war verschwunden.
    Und von irgendwoher, entfernungsmäßig nur schlecht zu schätzen, vernahm Suko eine Stimme.
    Sie klang neutral, es mußte die gleiche Stimme sein, die auch Chris gehört hatte. »Willkommen im Reich der Totenfee…«
    ***
    »Nein, nein!« keuchte Kate Tanner, »das kann nicht sein. Das ist unmöglich.« Sie starrte mich mit einem Gesichtsausdruck an, der förmlich danach verlangte, daß ich ihre Worte bestätigte.
    Das konnte ich nicht. Stumm reichte ich ihr das Glas. Kate nahm es zwar an, traute sich aber nicht, durch die Optik über das Wasser hinwegzublicken.
    »Bitte.«
    »Kei… keine Lüge?«
    »Welchen Sinn hätte das gehabt?«
    »Ja, du hast recht.« Mit einer zeitlupenhaft wirkenden Bewegung hob sie das Glas an und setzte es gegen ihre Augen. Sie trat so dicht an die Reling heran, daß sie diese berührte. Sie würde Mühe haben, das Boot in ihr Blickfeld zu bekommen, so wie sie zitterte. Auf ihrer Stirn lag plötzlich der Schweiß. Sie wollte sprechen, aber sie schluckte nur.
    »Siehst du es?«
    »Noch nicht.«
    Ich ließ sie in Ruhe, beobachtete sie nur, erkannte gleichzeitig mit dem bloßen Auge die Umrisse des anderen Bootes, das meiner Ansicht nach noch Fahrt aufgenommen hatte, um uns

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