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0611 - Der Mondschein-Teufel

0611 - Der Mondschein-Teufel

Titel: 0611 - Der Mondschein-Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ging von dem Haus aus, aus dem er das blonde Mädchen entführt hatte. Er konnte die Energie deutlich fühlen, als er aus seiner Welt in die der Menschen wechselte.
    Wieder war die Dunkelheit gekommen, und über dem Land schien der Mond, der ihm so viel Kraft gab.
    Jemand, der über sehr starke Weiße Magie verfügte, hatte das Haus untersucht.
    Aber er hatte nichts gefunden. Es war eben die falsche Zeit gewesen.
    Und Seleno wandelte unter dem Mond, um den Suchenden zu finden und herauszukriegen, wer er war. Vielleicht war er harmlos und gab die Suche auch bald auf.
    Vielleicht war er aber auch sehr gefährlich und mußte beseitigt werden.
    Außerdem konnte der Dämon, wie das Sprichwort sagt, hier zwei Seelen mit einem Blutpakt fangen, denn möglicherweise fand er noch weitere Personen, die geeignet waren, um ihm als Gespielen in seiner Welt zu dienen!
    So folgte er dem Weg, den der Suchende genommen hatte, als dieser das Haus des blonden Mädchens verlassen hatte.
    Und er fand das Vehikel des Suchenden schließlich im Nachbarort. Es stand vor einem Haus, in dem sich sehr viele Menschen tummelten.
    Zu viele, um gleich zuzugreifen.
    Seleno lauschte. Und er erfuhr, daß es sich gleich um zwei Suchende handelte. Und daß sie nicht in diesem Haus mit den vielen Menschen wohnten, sondern anderswo.
    Sie würden dieses Haus also bald verlassen.
    In das Vehikel einzudringen, war das kleinste Problem. Jetzt brauchte Seleno nur abzuwarten, bis die Suchenden das Vehikel wieder bestiegen…
    ***
    »Also, wenn ihr hier feiert, dann werde ich den Teufel tun, abstinent zu bleiben!« erklärte Nicole Duval energisch.
    Stephan Möbius ließ bereits die fünfte Lage Bier kommen, Zamorra blieb wie vor beim Wein, weil ihm das gelbe Gebräu nicht so recht schmeckte, das John hier als Bier verkaufte. Er mußte wohl in den letzten Monaten den Lieferanten gewechselt haben.
    »Okay«, erklärte Möbius sofort. »Dann fahre ich euch nachher heim.«
    »Aber nicht in dem Zustand!« protestierte Nicole. »John, können Sie uns später ein Taxi rufen? Ich lasse unseren Wagen hier stehen.«
    »Kein Problem«, behauptete der Wirt.
    Trotzdem trank sie, ebenso wie Zamorra, nur maßvoll. Ihnen lag beiden nichts daran, sich hier zu betrinken. Zumal ihnen die Geschichte mit der verschwundenen Frau durch die Köpfe ging.
    »Wir haben einen Fehler gemacht«, sagte Zamorra plötzlich.
    Nicole sah ihn überrascht an. »Was meinst du damit?«
    »Als wir Château Montagne mit der neuen Kommunikationstechnik ausrüsten ließen, hätten wir das hier gleich auch machen lassen sollen. Dann wär’s jetzt kein Problem, Daten sofort ins Auto zu holen und abzugleichen, ob wir einen vergleichbaren Fall irgendwo in unseren Datenbänken gespeichert haben.«
    »Wenn’s nur das ist«, murmelte Nicole.
    Vor ein paar Wochen hatten sie die Technik und Elektronik im Château Montagne so stark aufrüsten lassen wie noch nie zuvor. Alle bewohnten Räume des großen Schlosses waren jetzt durch Bildsprechanlagen miteinander verbunden.
    Zusätzlich konnte von diesen Visofonen aus telefoniert werden - mit Bild, sofern der Gesprächspartner über ein entsprechendes Gerät verfügte-, und jedes Gerät besaß ein Terminal, von dem aus paßwortgeschützter Zugriff auf die drei parallelgeschalteten MMX-Rechner und die dazugehörigen Datenbänke möglich war.
    Aber es gab ja noch die normale Telefontechnik.
    »Paß auf«, schlug Nicole vor. »Ich fahre ins Cottage und rufe im Château an. Dann kann Raffael in den Datenbänken schon mal nach dem entsprechenden Phänomen suchen. Wenn er fündig wird, faxt er uns die Informationen ins Cottage. Ich komme dann hierher zurück und…«
    »Zu Fuß?«
    »Warum nicht?« Nicole lächelte.
    Zamorra ahnte, was sie wirklich beabsichtigte: für eine Weile von hier zu verschwinden. Die Wiedersehensfeier artete in eine wüste dörfliche Sauferei aus. Und das war nicht ihre Welt.
    Aber weil die kühlen Briten auf Zamorras und ihr Wohl tranken, konnten sie jetzt nicht einfach beide verschwindend.
    Und Stephan Möbius war ja auch noch da.
    »Paß auf dich auf«, raunte er ihr zu.
    »Aber sicher doch. Der Genosse Dämon, wenn es ihn denn gibt, ist ein paar Meilen von hier entfernt.«
    »Es könnte Vampire geben«, sagte Zamorra schmunzelnd und spielte damit auf die Geschehnisse um Tan Morano an, diesen geheimnisvollen Mann, dem sie in dieser Gegend schon zweimal begegnet waren und der allem Anschein nach ein Vampirjäger war. Wo es aber Jäger gab, gab

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